unser Sohn Chris liebt es uns beim Einkaufen zu “helfen”. Ich hole einen Einkaufswagen und ziehe ihn von vorne, während Chris in seinem Rollstuhl ihn am Griff festhält, damit er gezogen wird, weil ich den Einkaufwagen ziehe. Allerdings ist Chris 32 Jahre alt und weil er die Nabelschnur während seiner Geburt um seinen Hals hatte, führte das dazu, dass er mental ungefähr vierjährig blieb. Ebenso nahm ihm ein Gehirnschlag im Alter von 17 Jahren den Gebrauch seiner linken Hand weg, also hängt er während dem Einkaufen an dem Einkaufswagen und wartet darauf, dass ich anhalte, wo er mir dann dabei hilft Lebensmittel in den Wagen zu packen.
Lass mich hier für jene, die mir vielleicht wegen Chris mailen, etwas über die Heilung von Chris einfügen und zwar, dass Chris den Herrn liebt und dass der Herr zumindest 2x mit ihm gesprochen hat, wovon ich weiß. Der Glaube von Chris ist folgend: Wenn ich in den Himmel komme, brauche ich keinen Rollstuhl mehr, dann werde ich laufen.“ Und „Jesus sagte mir, (wenn ich in den Himmel komme), dass er mit mir durch die Berge wandern wird!“ Wegen seinem Gehirnschaden, hat Chris kein Konzept über die Zeit. Nächste Woche ist für ihn das Gleiche wie in drei Tagen und drei Tage sind für ihn das Gleiche wie nächste Woche. Ein Resultat davon ist, dass wir darin nicht erfolgreich waren, ihn zu lehren, dass er nun geheilt werden kann, deswegen ist Heilung für ihn nicht etwas nach dem er ein Verlangen hat. Er weiß, dass Jesus eines Tages mit ihm in den Bergen wandern wird, dass der Herr Züge liebt und dass er keinen Rollstuhl mehr brauchen wird, wenn er in den Himmel kommt und das reicht ihm. Der Rest ist einfach wie es ist und damit ist er glücklich.
Viele Heimsuchungen mit dem Herrn geschahen in unserem Wohnzimmer, während Chris nur ein paar Schritte entfernt geschlafen hat. Bei einer Heimsuchung stand der Herr zu meiner Linken, während Chris in seinem Rollstuhl zu meiner Rechten saß, in nur einer kleinen Reichweite vom Herrn entfernt, so dass er ihn hätte berühren können, aber er tat es nicht und aus welchem Grund auch immer hat er es erwählt Chris dort zu begegnen wo sich sein Glaube befindet und das ist, dass, wenn er in den Himmel kommt, er dann keinen Rollstuhl mehr braucht.
In der Warteschlange
Und so geschah es eines Tages, an dem dieses Photo gemacht wurde, dass wir in der Warteschlange vor der Kasse standen und eine Frau stand vor uns und hatte ein kleines Kind in dem Kindersitz ihres Einkaufswagens sitzen.
Unsere Praxis ist, dass Chris als erstes in der Reihe sein will, dann ich, dann der Einkaufswagen. Ich nehme die Sachen aus dem Wagen und gebe sie Chris, der damit hilft sie auf das Laufband für den Kassierer zu legen. Er ist immer begeistert und die erste Sache an diesem Tag war eine Dose, die er auf das Band warf und die dann wie ein zylinderförmiger Kegelball in Richtung Kassiererin rollte und zwar mit so viel Kraft, dass man einen Schlag bekommen hätte, wäre es in einer Kegelbahn gewesen!
Genau da bemerkte ich die Frau vor uns, die wie verrückt auf ihrem Handy textete und ihr zweijähriges Kind im Sitz und wie sie die Handlungen der Kassiererin völlig ignorierte, die wollte, dass die Frau ihre Kreditkarte hindurch zog, damit sie den Einkauf abschließen konnte. Ich schaute sie an, dann die Kassiererin, die leise den Blick der Kundin erzwingen wollte und zwar mit dem Blick von „Lady, da sind Leute in der Schlange, also bemerke endlich, dass wir alle auf dich warten!“ Ihre Zweijährige, die sie ignorierte, spielte mit den letzten paar Plastiktüten, die wieder in den Wagen geladen werden sollten und die Kassiererin behielt das kleine Mädchen im Auge um sicher zu gehen, dass sie sich nicht eine Tüte schnappte und den Inhalt auf den Boden entleerte.
Ich schaute hinter mich und die drei anderen Leute starrten auch die Frau an, die immer noch textete und in ihrer eigenen Welt gefangen war. Sie war verbunden, aber alleine. Umgeben, aber unverbunden. Schließlich sagte die Kassiererin höflich: „Ziehen Sie bitte einfach die Karte hier durch!“ und die Frau kehrte zum Planeten Erde zurück, zog die Karte durch und beendete ihren Einkauf. Sie schaute sich kein einziges Mal um, um mit ihrer Umgebung in Kontakt zu treten, sah nicht auf die Warteschlange, sah weder die rollenden Augen noch den schüttelnden Kopf der Kassiererin.
In dieser Reihe geht es also um die Auswirkungen davon, verbunden zu sein und doch in einer Welt zu leben, die mit wirklichen Menschen, wirklichen Beziehungen, wirklichem Wachstum und persönlicher Entwicklung unverbunden ist. Über die Auswirkungen von Technologie auf die Gesellschaft wurden bereits viele Studien durchgeführt und viel geschrieben, aber mein Interesse hier gilt Christen und ihrem Wachstum in Christus und wie wir Gläubige beeinflusst werden.
Christen, Gemeinschaft und falsche Freundschaften
Technologie erlaubt es uns zu twittern, zu mailen, Sofortnachrichten zu texten, zu skypen und uns absichtlich mit Menschen auf der ganzen Welt zu verbinden, und doch höre ich immer wieder, dass Christen mit unter denen sind, mit denen es am schwierigsten ist tatsächlich persönliche Zeit zu bekommen. Angefangen von Geschäftsleuten bis hin zu Gemeindeleuten, so ist es für diese ebenso schwierig einfach einmal zusammen zu sitzen und einander kennen zu lernen wie einen Schmetterling mit bloßen Händen zu fangen. Du glaubst, dass er sich auf der Blume niedergelassen hat, aber genau dann wenn du nahe rankommst, fliegt er zu einer anderen Blume und du bleibst mit leeren Händen und entmutigt zurück.
Wahrscheinlich hast du erfahren oder beobachtet, dass Menschen über Emails Dinge sagen, die sie niemals sagen würden, wenn sie der Person direkt gegenüber sitzen würden. Vor kurzem ging ich auf eine TV-Stations-Website von Tulsa, weil sie den besten Wetterradar haben und ihr leitender Nachrichtenartikel war über lokale Verbandsmitglieder und dass diese die Verbände tauschen wollten um sie bei der Arbeit zu repräsentieren. Die Geschichte beinhaltete ein Foto von einigen Männern in einem Raum während eines Meetings.
Als ich runterscrollte um mir die Kommentare anzusehen, sah ich, dass Leute grobe Kommentare über die Geschichte gemailt hatten, so z.B. über den großen Bauch eines Mannes und den schmutzigen Ausdruck eines anderen, dass sie faul aussahen usw.
Oberflächliche Leute, oberflächlicher als Christen?
Ich bekomme dieselbe Art von Kommentaren aufgrund der Natur von diesen „Weekly Thoughts“ und meines E-Newsletters.
Leute, die ein oder zwei Jahre abonniert haben, werden plötzlich durch irgendetwas, das ich sage, beleidigt, schicken mir eine grobe und verletzende Email und melden sich ab. Sie mögen 50 oder 100 oder 200 oder mehr Emails von mir die letzten paar Jahre erhalten haben, aber wenn ich nur eine Sache schreibe mit der sie nicht übereinstimmen oder sie haben etwas in das hineingelesen was ich schrieb, aber nie beabsichtigt hatte oder der Artikel berührte ihren „heißen Punkt“, an dem sie in der Vergangenheit verletzt worden waren, dann bekomme ich plötzlich eine üble, hasserfüllte, grobe Email von ihnen.
Vergiss die Tatsache, dass ihre Leben durch die 99 oder 199 Emails / Lehren über die letzten paar Jahre verändert worden sind - dass es regelmäßige Emails von mir und sogar von ihnen zurück und hin und her gab und dass sich in einigen Fällen Vertraulichkeit gebildet hat – und doch erlaubte ihnen die Distanz und Anonymität von Emails Beleidigungen und Hass loszulassen, ohne die Angst von Auswirkungen. Wie die Menschen, die auf diese obige Nachrichtengeschichte reagiert haben, so weißt du genau, dass, wenn du ihnen von Angesicht zu Angesicht gegenüber stehen würdest, sie niemals das sagen würden, was sie in der Email geschrieben haben.
Einige Christen sind beinahe willig wirkliche Freundschaften zu beseitigen, weil die technischen Maschinen ihnen zuzuhören scheinen. Die Maschinen fordern sie niemals heraus oder bringen sie zum Denken noch bewirken sie, dass sie sich mit ihrem eigenen Herzen konfrontieren. Maschinen sind sicher. Sie erlauben einen Abstand zwischen Menschen damit nicht jemand zu nahe kommt, was vielleicht einen Schmerz bei einem verursachen könnte.
Die Menschheit war niemals so miteinander verbunden wie sie es heutzutage ist, doch haben 25% der Amerikaner keine engen Freunde und die durchschnittliche Anzahl der verbleibenden 75% der Amerikaner, die Freunde haben ist von 4 auf 2 gesunken, was mit dem Anstieg der Fähigkeiten der Technologien, die uns miteinander verbinden, korrespondiert. (Juni 2006 American Sociological Review)
Die Illusion von Freundschaft
Unsere Maschinen geben uns die Illusion von Freundschaft ohne die Anforderungen von Freundschaft. Unsere Maschinen geben uns ein falsches Gefühl von Verbundenheit, ein falsches Gefühl von Intimität. Du magst eine Notiz auf Facebook sehen, wie „ich habe einen kühlen Tag“ und dir tut die Person sogar leid und du erhebst sie sogar im Gebet zum Herrn, damit sie sich rasch erholt und so fühlst du dich mit ihr verbunden. Eine Person mag twittern, dass sie ihren Test mit 96% bestanden hat und du schickst ihr eine kurze Mitteilung mit einem Glückwunsch zurück.
Und obgleich das gut ist, so weit es hier geht, aber das ist auch soweit es gewöhnlich nur geht. Die Person, die auf Facebook ein „Werde bald gesund und ich bete für dich!“ und die twittert „Gratuliere, gut gemacht!“, mag alleine leben, vielleicht selbstmordgefährdet sein, ohne eine Gemeindefamilie, ohne Arbeit oder Freunde, aber die Verbundenheit, die unsere Maschinen bieten, gibt Menschen ein falsches Gefühl von Freundschaft.
Und das Resultat davon ist, umso mehr eine Person in Verbindung steht umso mehr fühlt sie sich allein. Das ist wie eine Mahlzeit essen, während du noch immer von der vorherigen Mahlzeit halbvoll bist, du schmeckst das Essen nicht und genießt es auch nicht, denn da gibt es keine innere Erfüllung. Diese gleiche Leere passiert, wenn wir keine wirklichen Freunde haben, die wir von Angesicht zu Angesicht treffen, sondern nur ein starkes Netzwerk von Online-Freunden. Wir sind einsam, haben aber Angst vor Intimität.
Dringe in den Herrn ein
Viele Christen wissen nicht wie sie mit sich selbst alleine sein können und daher wissen sie auch nicht wie sie mit dem Herrn alleine sein können. Sie laufen zum Propheten um ein Wort, weil sie den Herrn nicht wirklich kennen, weil sie nicht gelernt haben wie man alleine ist und auch alleine mit ihm ist. Sie laufen zu Veranstaltungen um Antworten zu erhalten, indem sie willentlich die Tatsache, dass Christus in ihnen lebt, vergessen und verleugnen und dass er ihnen so nahe ist wie das Investieren von Zeit und die Anstrengung ihn kennen zu lernen.
Wie die Frau in der Warteschlange, so war der Moment dort wie eine Pause des Lebens, weil in dem Moment ihre Aufmerksamkeit weder auf ihre Tochter noch auf den Prozess der Bezahlung ihrer Lebensmittel fokussiert war. Ihre Gedanken gingen da hin, sich mit jemanden durch eine Textkonversation zu verbinden, weil das leicht, bequem und nicht gefährlich ist.
Und doch erkennen wir, dass die großen Glaubensleute wussten wie man alleine war: Abraham schaute auf die Sterne und empfing die Offenbarung, dass er der Vater eines Volkes, so zahlreich wie die Sterne, sein wird. Der junge Hirte David war auf den Feldern um Bethlehem alleine und kommunizierte mit dem Herrn in der Einsamkeit. Jesus selbst ging in die Wildnis oder auf einen Berg oder an einen ruhigen Ort, an dem er mit dem Vater alleine im Gebet sein konnte.
Dein Leben zählt! Wie entwickeln wir unseren Wandel mit dem Herrn, während wir auch elektronisch mit so vielen verbunden sind? Wie kultivieren wir persönliche Einsamkeit wie auch ernst gemeinte Freundschaften? Wie entdecken wir unsere Bestimmung und welche Rolle spielen dabei Beziehungen? Welche anderen Auswirkungen hat Technology auf Freundschaften?
Da machen wir nächste Woche weiter, bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
www.supernaturalhouse.church.org