letzte Woche habe ich darüber gesprochen, was es heißt den ganzen Ratschluss Gottes zu kennen, indem man nämlich seinen Charakter und seine Handlungen, wie sie in seinem Wort berichtet sind, kennt. Heute will ich den Zusammenhang weitergeben.
Als Steine hinter unserem Rücken geworfen wurden
Als Barb und ich das erste Mal im Mai 1980 nach Boulder in Colorada gezogen waren, schlossen wir uns einer Gemeinde an und lernten den Pastor und seine Frau kennen. Bis zum heutigen Tag – also mehr als 30 Jahre später – könnten wir einfach mit ihnen als Freunde dort weitermachen, wo sich damals unsere Wege getrennt haben, obwohl wir einander seit 1992 nicht mehr gesehen haben. Das ist wichtig für die Geschichte, die ich gleich erzähle.
Wir befreundeten uns damals mit einem Ehepaar, die auch Leiter in der Gemeinde waren und sie luden uns oftmals nach einem Sonntaggottesdienst zum Mittagessen ein, was sagenhaft war. Es war so, dass jeder etwas mitbrachte, aber die Frau, ich nenne sie „E“ machte immer köstliches mexikanisches Essen von solcher Qualität und Fülle, dass ganz egal was jeder andere brachte, wir uns letztendlich immer um das drehten, was E gemacht hatte.
Während wir 10-15 Leute miteinander sprachen, kamen wir unweigerlich auf die Gemeinde zu reden. Wenn man Christ ist, dann ist es beinahe zwangsläufig, dass jeder eine Meinung über alles in der Gemeinde hatte, angefangen von den Predigten bis dahin was die Frau des Pastors anhatte, bis dazu wie schmutzig die Toiletten sonntags waren und was alles sonst noch dazwischen liegt.
Nichts was gesagt wurde war kritisch, bösartig oder in irgend einer Weise unangemessen, wir sprachen nur darüber wie man die Gemeinde besser machen könnte oder drückten unsere Gedanken über ein Gericht aus, wie Freunde geneigt sind es zu tun.
Und dann eines Tages …
Irgendwie erfuhren wir, dass wir aus der Gunst des Pastorenehepaars gefallen waren, hatten aber zuerst keine Ahnung warum. Nachdem wir jemand nach Information gefragt hatten, führte der Pfad direkt zu E und den Gesprächen während der sonntäglichen Mahlzeiten zurück. Sie hatte eine Haltung gegen den Pastor und seine Frau entwickelt, aber anstatt dass sie direkt zu ihnen gegangen wäre wie die Schrift sagt, zog sie andere in ihre Kritik hinein, indem sie auch sagte: „John und Barb haben gesagt, …“
Wir waren entsetzt und riefen sofort den Pastor und seine Frau an und fragen, ob wir zu ihnen rüberkommen könnten. Wir baten vielmals um Entschuldigung und zwar demütig und ernsthaft, denn wir waren darüber entsetzt was E ihnen gesagt hatte. Aber als der Pastor und seine Frau fragten: „Sagtest du …?, mussten wir das zugeben und zwar in allen Belangen haben wir all das gesagt, was E berichtet hatte.
Aber alles was E ihnen berichtet hatte, hatte sie aus dem Zusammenhang genommen. Ja, die Toiletten waren in Unordnung, das haben wir gesagt, aber davon hatten wir im Zusammenhang mit einem Plan, den wir erstellen wollten, gesprochen, um ihn die Reinigung involviert zu werden und dass wir in der Frauentoilette Dekor anbringen wollten, damit sie heimeliger würde, usw.
Es war nicht aus Kritik heraus gewesen, was der Pastor sofort bezüglich jeder Behauptung sah und so wurde unser Ruf geklärt. – aber es war eine sehr demütigende Lektion. Sie beendete unsere Teilnahme an den sonntäglichen Mittagessen, aber wir waren in der Lage die Beziehung mit dem Pastor und seiner Frau wieder herzustellen. Und sie erfuhren so, dass E die wirkliche Quelle des plötzlich aufgetretenen Unfriedens in der Gemeinde war.
Wiederum eine Frage des Charakters
Eine der Bemerkungen, die der Pastor an diesem Nachmittag zu uns machte war folgende: „Nun, es klang nicht wie du … diese Dinge, die sie uns berichtet hatte, schienen außerhalb deines Charakters zu liegen.“ Weil sie unseren Charakter kannten, war es viel leichter die Missverständnisse aus dem Weg zu räumen, was ihnen erlaubte die wirkliche Quelle des Unfriedens zu sehen. E war einfach hinter uns (und anderen) gestanden und hatte Steine der Anklage durch uns gegen den Pastor und seine Frau erhoben, aber wir ließen das nicht länger mit uns geschehen.
Jesus und Zusammenhang
Eines der größten Dinge, in die Menschen hineinfallen, ist, dass sie Lehre glauben, die aus dem Zusammenhang genommen wurde und die in etwas verdreht wurde das weit von dem entfernt ist, was Jesus gesagt hatte oder was die Briefe uns lehren. Wenn das geschieht, gehen die drei Elemente, die ich letzte Woche erwähnt habe, verloren: Kenne den ganzen Charakter Gottes, indem du beim Charakter, den Handlungen und dem Wort bleibst.
Ist das was Lehrer X sagt mit dem Charakter von Jesus in Einklang? Vor einigen Jahren sind einige Leute am Boden gekrochen und haben gebellt, angeblich unter dem Einfluss des Heiligen Geistes – wirklich? Konntest du Jesus sehen, wie er wie ein Hund gebellt hat oder jemand anderen dazu gebracht hat wie ein Hund zu bellen? Nein, natürlich nicht, also weisen wir die Behauptung von der Hand, dass dies von Gott ist.
Handlung – ist dieses Verhalten in den Evangelien oder der Apostelgeschichte zu finden oder wird es in den Briefen beschrieben? Wort – kannst du ein Kapitel und einen Vers darüber finden und nicht nur einen, sondern zumindest 2 oder 3, die das Gleiche sagen und ist diese Sache dann mit den berichteten Handlungen und dem Charakter des Herrn im Einklang? Hat Petrus jemals durch den Heiligen Geist gebellt? Nein!
Alle drei Elemente müssen übereinstimmen, damit es der ganze Ratschluss Gottes ist: Der Charakter Gottes, die berichteten Handlungen Gottes und das Wort Gottes.
Ein Beispiel
„Nicht jeder der zu mir sagt: „Herr, Herr“ wird in das Königreich des Himmels eintreten, sondern der, der den Willen meines Vaters, der im Himmel ist, tut. Viele werden an diesem Tag zu mir sagen: „Herr, Herr, haben wir nicht in deinem Namen prophezeit? Und in deinem Namen viele Dämonen ausgetrieben? Und in deinem Namen viele wunderbare Dinge getan? Und dann werde ich ihnen bekennen; ich habe euch niemals gekannt: Weicht von mir ihr, die ihr Ungerechtigkeiten wirktet.“ Matthäus 7,21-23
Dieser Vers wurde jahrelang benutzt um Christen zu Tode zu erschrecken, die dann in permanenter Frucht vor ihrem himmlischen Vater lebten, dass sie etwas tun würden, was ihn dazu bringen würde sie aus dem Himmel raus zu schmeißen.
Und aus dem Zusammenhang gebracht, klingt dieser Vers so, dass sogar Christen, die den Herrn lieben und die ein aufrichtiges Leben führen die Feuer der Hölle fürchten sollten. Aber lasst uns das in den richtigen Zusammenhang bringen und unsere drei Richtlinien anwenden um ein klareres Verständnis darüber zu gewinnen.
Über wen spricht er?
Die vorhergehenden Verse legen den Zusammenhang fest:
„Hütet euch vor den falschen Propheten, die zu euch in Schafskleidern kommen, aber innerlich wie hungrige Löwen sind. Ihr werdet sie durch die Früchte in ihrem Leben erkennen. Sammeln Menschen Trauben von Dornen oder Feigen von Disteln? Auf die gleiche Weise ist es so, dass jeder gute Baum gute Früchte hervorbringt und jeder schlechte Baum bringt schlechte Früchte hervor. Ein gesunder Baum kann keine schlechten Früchte hervorbringen, noch kann ein schlechter Baum gute Früchte hervorbringen. Jeder Baum, der keine guten Früchte hervorbringt, wird umgeschnitten und ins Feuer geworfen, daher aus ihren Früchten werdet ihr sie erkennen … Nicht jeder, der zu mir „Herr, Herr“ sagt, wird in das Königreich des Himmels eintreten … sie werden sagen, haben wir nicht großartige Dinge in deinem Namen getan … aber ich werde bekennen, dass ich sie niemals gekannt habe …“ Matthäus 7,15-23
Lass mich dir eine Frage stellen: Wenn Jesus dir etwas sagt, ganz egal was, würde es nicht, egal was es ist, die Wahrheit sein? Natürlich, aber was ist mit dieser Unsinnigkeit. Wenn Jesus dir überhaupt etwas sagt, dann würde es die Wahrheit sein!
Wenn er also Menschen sagt: „Ich bekenne, dass ich euch nie gekannt habe, weicht von mir ihr Übeltäter“, würde das dann nicht die Wahrheit sein? Ich meine, dass er nicht sagt, dass er sie einst kannte und sie nun nicht mehr länger kennt – ich kannte euch niemals – das ist die Wahrheit, stimmts?
Wenn also Menschen – und hier im Zusammenhang sind das falsche Christen – beanspruchen prophezeit zu haben, Dämonen ausgetrieben zu haben und große Dinge im Namen Jesu getan zu haben und Jesus sagt: „Ich kannte euch niemals, wem glaubst du dann? Jesus oder ihnen?
Nun lies die Passage nochmals und fang mit Vers 15 an, der besagt: „Hütet euch vor den falschen Propheten“ und er endet mit „ich habe euch niemals gekannt“ und dann wirst du sehen mein lieber Christ, dass du nichts zu befürchten hast.
Jesus spricht hier nicht über Christen, er spricht über falsche Propheten und falsche Christen und nicht von wiedergeborenen Menschen, die in der Kirche arbeiten. Jene beanspruchen in Jesu Namen großartige Dinge für Gott getan zu haben. Und doch wird Jesus am letzten Tag gezwungen sein ihnen zu bekennen: Ich habe euch niemals gekannt, weicht von mir ihr Übeltäter.“
(Schau dir die folgenden Verse an, in denen über zwei Häuser gesprochen wird: Eines wird auf Sand gebaut (falsche Propheten, falsche Gläubige) und eines wird auf dem Felsen (Jesus) gebaut. Hier wird das Gleiche wie oben gesagt: Das falsche Haus stürzt ein, das echte Haus bleibt stehen)
Die drei Richtlinien
Neben dem Zusammenhang, müssen wir drei Fragen stellen: Würde das Hinauswerfen von Christen aus dem Himmel mit dem Charakter Jesu im Einklang stehen, so wie wir ihn in den Evangelien sehen? Gibt es da irgendein Beispiel von ihm, das uns sagt, dass irgendein wahrer Gläubiger für die Hölle ausersehen sei? Die Antwort ist nein. Gibt es da irgendetwas in der Apostelgeschichte oder in den Briefen was besagt, dass aufrichtige Gläubige und Jünger Jesu doch den Himmel verpassen können? Die Antwort ist nein.
Handlungen – sehen wir irgendwelche Handlungen in den Evangelien oder der Apostelgeschichte, in denen Jesus oder die Apostel den Jüngern, die so gut wie sie nur können mit dem Herrn wandeln, sagen, dass sie in die Hölle kommen? Nein.
Das Wort – Können wir Kapitel und Verse im Neuen Testament finden, die besagen, dass wahre Jünger Jesu immer noch in die Hölle gehen können? Die Antwort ist nein.
Daher können wir auf der Grundlage des Zusammenhanges, d.h. aus dem Charakter, den Handlungen Jesu und aus dem Wort, festlegen, dass wenn Jesus sagt: „Nicht jeder der zu mir „Herr, Herr“ sagt in den Himmel kommen wird, er tatsächlich über die falschen Gläubigen und nicht über die echten Christen spricht.
Auf die gleiche Weise hatte damals 1980 mein Pastor Zweifel über die Dinge, die Barb und ich angeblich gesagt hatten, weil er die Qualität unseres Charakters kannte, daher frage dich selbst: Klingt das so wie ich Jesus kenne, den ich in den Evangelien sehe? Wenn die Antwort nein ist, dann schau dir den Zusammenhang an, achte auf ähnliche Handlungen in den Evangelien und versuche 2 oder 3 andere Verse zu finden, die diese Behauptung unterstützen – wenn eine von diesen widersprüchlich ist, dann erkenne nicht an was der Lehrer sagt.
Nächste Woche geht es um kulturelle Zusammenhänge.
Seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate St.
www.supernaturalhousechurch.org