letzte Woche habe ich meine Erfahrungen mitgeteilt und gesagt, dass die erste Priorität die ist, das Wort die absolute Autorität (in unserem Leben) sein zu lassen und dass dies ein Schlüssel ist um sensibel für die Stimme Gottes zu werden.
Zweite Priorität
Der zweite Punkt ist also der, sich auf diese Wahrheit auszurichten und ich meine damit, dass du wirklich, wirklich festhalten musst, dass Christus in dir ist. Du musst mehrere Male täglich die Aufmerksamkeit von der natürlichen Welt verschieben und schauen was in der geistlichen Welt geschieht. Heute erzähle ich über meine Reise und meinen inneren Kampf damit.
In Markus 5, als Jesus von der Menge geschubst und gestoßen wird, sehen wir, dass er sich trotzdem immer seines Geistes bewusst war. Darum bemerkte er auch, dass Kraft von ihm wegfloß als die an Blutungen leidende Frau im Glauben sein Gewand berührte.
Als er dann fragte, wer ihn berührt hatte, fanden seine Jünger dies eine dumme Frage, da sie sich in einer Menschenmenge bewegten – jeder hatte Ihn doch berührt. Aber Jesus richtete seine Aufmerksamkeit von der natürlichen Welt dieser Menge weg und hin zu seinem Geist (wie eine Lebensweise). Darum fühlte er auch wie die Heilungskraft hin zu dieser Frau floß.
Du kannst nachprüfen, ob diese Wahrheit auch ein Teil von dir und deinem Denken ist. Wenn du jemals zu Gott geschrien hast und unbewusst dachtest, dass er dich dann besser hören kann. Oder wenn du die Idee hattest, dass Gott in einer Kirche wohnt oder er dort auf jeden Fall deutlicher anwesend ist. Oder wenn du dachtest nach 'da oben' beten zu müssen, irgendwo ins All.
Wir müssen in der Wahrheit leben. Die Wahrheit ist: Er ist in uns, nicht 'da draußen'. Er ist in dir und dir so nahe wie dein nächster Gedanke. Kommunikation mit Ihm ist deshalb intern, in den Motiven und tiefen Gründen des Herzens. Nicht in einer Stimme zwischen den Ohren, aber tief drinnen, in deinem Geist. Er ist Geist, also kommuniziert er überwiegend von Geist zu Geist.
Wie ich für seine Stimme und Anwesenheit sensibel wurde
Anfänglich war ich in Bezug auf das Hören und Fühlen so gefühllos, dass ich überhaupt nichts fühlte. Wörter, Beschreibungen und Erfahrungen welche ich danach hatte, waren damals wie in einer Fantasie und es schien damals unglaublich und nahezu unmöglich, dass auch nur irgend jemand solch einen Wandel mit Gott haben konnte. Aber ich wollte das verzweifelt gerne.
Vergiss nicht, dass ich damals ein schreckliches Selbstbild und einen schlechten Selbstwert hatte. Ich war dauernd gestresst, weil ich einerseits den Vater liebte und andererseits mich nie gut genug für Ihn fühlte geschweige denn dachte ich, dass Er mich haben wollte. Deshalb war es so schwierig die Dinge des Geistes zu fühlen. Ich erkannte, dass ich diese Gefühle nicht festhalten konnte, wenn ich Ihn deutlich hören wollte. Meine Argumente waren wie eine Rauchwolke zwischen uns und alles was Er sagte, klang wie eine bescheidene Stimme aus dem Nebenzimmer. Ich wusste, dass jemand sprach, aber konnte es nicht verstehen. So entschied ich mich, nicht zu ruhen bis ich dasjenige entfernt hatte, was mich so gefühllos für das Hören machte.
Das Wort gegenüber dem was ich fühlte
Hier kommen meine ersten zwei Punkte zusammen. Das Wort als letzte Autorität und das Bewusstsein von Christus in mir. Ich weiß noch wie ich als Teenager im Bett lag und mich unzureichend fühlte und doch diese 'Wellenlänge' seiner Anwesenheit finden wollte. Um endlich seine Stimme hören und eine durchgehende Kommunikation haben zu können oder mir auf jeden Fall seiner Anwesenheit bewusst zu sein, 24/7.
Nachdem mein Vater gegangen war hatten wir wenig Geld. Als er ging war ich 11 Jahre alt und besaß Bettzeug mit einem 'Charlie Brown' Motiv, sprich darauf waren Charlie Brown, Linus, Snoopy, Lucy und alle andern abgebildet. Dieses Bettzeug hatte ich während meiner kompletten Schulzeit.
Als ich zur weiterführenden Schule ging und die Cheerleaders vorbeikamen um die Zimmer der Basketballspieler vor einem wichtigen Spiel zu dekorieren, sahen sie natürlich auch mein Snoopy und Charlie Brown Bett. Ich schämte mich SO SEHR, aber meine Mutter hatte einfach kein Geld für neues Bettzeug und ich hatte nicht den Mut ihr zu sagen wie ich mich schämte. Ich musste daran denken, dass für Jesus mein Bettzeug OK war, also konnte ich doch zufrieden damit sein. Dieser Gedankengang war ein kleiner Schritt, obwohl ich das damals noch nicht verstand.
Über meinem Bett war ein Fenster, die 'Klimaanlage' (Fenster auf und zu) damals und ich erinnere mich wie ich eines abends am Bett lag, hoffend auf eine Brise um meinen Körper zu kühlen.
Der Krieg
In jener Nacht fand ein großer Kampf in meinen Gedanken statt. Ein Kampf, der das Fundament meines weiteren Lebens bildete. Ich legte damals mental zwei Spalten in meinen Gedanken an. Auf der rechten Seite waren alle meine Gefühle und Gründe warum Gott mich nicht haben, geschweige denn gebrauchen wollte. Mein eigener Vater hatte mich abgewiesen, ich wuchs so schnell, dass ich eine schlacksige und ungeschickte Bohnenstange war und ich trug mein lockiges Haar lang, ein natürlicher Afro-look. Das Wuschelhaar ließ mich wie ein gigantisches Wattestäbchen aussehen. Ich hatte kein Geld und auch sonst (im Natürlichen) nichts was jemand haben wollte. Und die Gründe dafür, dass Gott mich nicht haben oder auch noch lieben sollte stapelten sich aufeinander.
Auf der linken Seite erinnerte ich mich daran, was ich alles im Wort gelesen hatte. Christus in mir, die Hoffnung der Herrlichkeit. Größer ist er, der in mir ist als der in der Welt ist. Ich bin eine neue Schöpfung in Christus. Der Junge, der 15 Jahre gelebt hat, ist nun tot, und der Sechzehnjährige der ich
jetzt bin ist neu geboren und alles ist neu geworden. Ich kam immer zu dem Punkt, dass Christus in mir ist und mein Körper selbst ein Tempel ist, dass der Heilige Geist in mir ist und mich über Gott lehrte. Gott lebt in meinem Geist.
Der Sieg
Ich war all den Argumenten in meinem Kopf überdrüssig. Der andauernde Stress, die Angst und die Unsicherheit war der Kampf zwischen den zwei Spalten in meinen Gedanken. In dieser Nacht fällte ich eine Entscheidung und es sollte ein für allemal feststehen. Eine Entscheidung, dass Gottes Wort und was er sagte alles Argumentieren beenden sollte. Ich werde dafür sorgen, dass meine ganze Welt sich um die Wahrheit des Wortes dreht. Wenn er es sagt ist es genug. Völlig egal wie ich mich fühlte, wie ich mich demütigen musste oder was die Umstände sagten. Obwohl ich IHN nicht fühlte, wusste ich, dass er da war, weil die Bibel das sagt. Punkt aus.
Also sagte ich zu mir selbst, dass Christus in mir war, egal ob ich Ihn nun fühlte oder nicht und ich werde Seine Anwesenheit suchen, weil er ja irgendwo da drinnen sein musste. Dieser Entschluss, das Wort als oberste Autorität, hat mich mein ganzes Leben geleitet und öffnet bis heute Türen in meinem Wandel mit Ihm.
Taschenlampe
Am Anfang war ich wie jemand mit einer Taschenlampe, der in einem großen, dunklen Lagerhaus (mein innerer Mensch) nach etwas suchte, das er nicht genau genau kannte. Meine Gedanken zu all meinen Unzulänglichkeiten aus der rechten Spalte überschatteten mein Denken und ich reagierte darauf mit den Worten:“Das ist eine Lüge, ich weise sie von mir, denn das Wort sagt, dass Christus in mir ist (und ich werde Ihn finden und wenn es das Letzte ist was ich tue)“. Und dann suchte ich weiter da in mir drinnen.
Ich wusste nicht wirklich wonach ich suchte, aber erinnerte mich daran, dass damals als ich Ihm mein Leben gab, ich mich irgendwie anders fühlte. Es war ein Gefühl des Friedens, auch wenn es kaum spürbar war. Also machte ich mich auf, das Gefühl zu suchen. Zu Beginn war dieser Friede in etwa so, als wenn der Mann mit der Taschenlampe im Lagerhaus etwas Mäusegroßes in der Ecke fand. Aber sobald ich erkannte, dass er das war konnte ich die Dunkelheit, welche symbolisch für meine alten Gedanken der Unzulänglichkeiten stand, vergessen und mich selbst völlig dem Frieden hingeben, auch wenn er noch so klein in jener Nacht schien.
Aber meine Gedanken verflüchtigten sich immer wieder und innerlich schrie ich zu mir – Stopp! Aufhören! Wen stört es, ob du eine Seite Hausaufgaben nicht gemacht hast! Konzentriere dich Fenn! Dann beruhigte ich meine Gedanken wieder und richtete mich diszipliniert auf den Frieden. Ich erkannte, dass Anbetung half, also begann ich ruhig anzubeten und hörte in Gedanken auf meine Anbetung – anstatt mit meinen Lippen anzubeten und in Gedanken abzuschweifen, hin zur Schule oder was Morgen alles zu tun sein würde usw.
In diesem Moment wurde der Friede ein Licht, welches die Dunkelheit überwand – ich wurde mir seiner Anwesenheit hundertprozentig in mir bewuss. Und von da an konnte ich alle anderen Gedanken und Gefühle filtern und direkt zu der richtigen 'Wellenlänge' kommen, welche seine Anwesenheit und sein Friede ist.
Dadurch, dass ich meine Aufmerksamkeit auf den Frieden richtete, konnte ich 'einchecken' und mehrmals am Tag fragen 'Bist du noch da, Herr?' Das war die Wellenlänge, die ich suchte – sein Frieden in meinem Geist. Daraus kam alles, was er mir mitteilte und dies führte dazu die geistliche Welt zu sehen.
Und jetzt zum Heute
Wenn ich aufwache und damit meine ich das erste Bewusstwerden das ich wach bin, fange ich sehr leise an in Zungen zu beten. Es ist so leise das Barb neben mir mich nicht hören kann.
Wie die allermeisten merken wir morgens, dass unsere Blase voll ist und schauen wir mit einem Auge nach draußen um zu sehen, ob die Sonne scheint (lol), aber meist kurz davor konzentriere ich mich auf meinen Geist um seine Anwesenheit zu spüren, den Frieden, die Wärme, das Wissen, dass er da ist. Dann frage ich: „Vater gibt es jemanden oder etwas wofür ich beten sollte?“
Unverzüglich habe ich jemanden in meinen Gedanken, und ein Eindruck aus meinem Geist kommt in meine Gedanken. Also bete ich in Zungen und in meiner eigenen Sprache für die Person. Meist habe ich keine Ahnung worum es geht, aber die Anwesenheit drinnen zeigt die Not an – ein Streit, die Schwere einer Entscheidung, Konfusion, Angst, Heilung – ich bete so lange bis es sich lüftet und der Friede wieder einkehrt. So weiss ich, dass für sie an dem Tag gesieht ist.
Dein eigener Kampf
Manchmal bekomme ich eine Email, eine Skype- oder Sms-Nachricht von jemandem der sich unsicher ist, ob er wirklich gerettet ist. Manchmal meldet sich jemand, weil er mehr an die Traditionen oder einem Prediger glaubt als dem Wort. Manchmal ist der Streit emotional,voller Angstgefühle, Unvollkommenheit, Abweisung, Einsamkeit.
Aber die Antwort bleibt die gleiche: Christus in dir und Gottes Wort müssen allen Fragen in unseren Herzen begegnen. Du musst deine Gedanken, Gefühle und dein Weltbild dieser Wahrheit unterordnen. Das geschriebene Wort folgt aus dem lebendigen Wort. Ohne die Offenbarung des lebendigen Wortes, Christus im Inneren, versuchen Menschen das geschriebene Wort zu glauben ohne eine echte Offenbarung zu haben.
Nächste Woche berichte ich wie du das 'Rhema' Wort empfängst, das Wort vom Vater direkt an dich.
Bis dahin, seid gesegnet
John Fenn / Übersetzung TJ