es war an einem dieser heißen und feuchten Sommertage in North Central Indiana, als wir beschlossen zu dritt ein Wochenende wegzufahren. David, Mike und ich hatten das Glück von einem Verwandten ein Wochenendhaus benutzen zu dürfen. Dadurch konnten wir anbeten, beten und uns gegenseitig taufen. Jeder von uns war bereits als Baby in seiner jeweiligen Kirche getauft worden, aber wir waren alle drei noch nicht im Wasser getauft worden seit wir zum Glauben gekommen waren. Das war deshalb auch unser Hauptanliegen um dieses Wochenende gemeinsam wegzufahren.
Meine Erinnerungen an dieses Wochenende sind aber nicht von unserer Taufe im braunen Wasser des Shafer/Freeman Sees geprägt, obwohl ich noch weiß, dass ich genau über dieses schmutzige Wasser sehr besorgt war.
Auch an die Gespräche, die wir über das Leben und was wir alles tun und machen wollten, führten, kann ich mich nicht mehr gut erinnern. Woran ich mich aber sehr gut erinnere ist, dass ich an jenem Wochenende zum ersten Mal die Stimme des Herrn Jesus gehört habe. Der Vater hatte davor schon zu mir gesprochen und auch den Heiligen Geist lernte ich immer besser kennen, aber die Stimme von Jesus hatte ich noch nie gehört.
Eigentlich gab es zwei andere Themen über die ich in den heutigen Weekly Thoughts sprechen wollte, aber ich konnte mich der Führung des Vaters nicht widersetzen und werde diesmal etwas sehr Privates und Persönliches mitteilen; nämlich wie ich den Heiligen Geist kennen lernte und wie ich die subtilen Unterschiede zwischen dem Vater, Jesus und dem Heiligen Geist zu erkennen lernte. Das ist also nun meine Geschichte in einer Kurzfassung. Es gibt wohl keine andere Möglichkeit dies weiterzugeben als meine Erfahrungen und das Wort mitzuteilen, wenngleich ich mich dabei etwas entblößt und unwohl fühle. Danke das du es liest.
Zurück zum Wochenendausflug – ein reines Herz
Einer von uns dreien legte die CD 'Evergreen' von Nancy Honeytree ein, eine Platte die ich bis heute noch auf meinem Iphone höre, weil ich die Reinheit und Leidenschaft für Jesus in den Liedern auf dieser Platte so liebe. Dies ist so charakteristisch für die christliche Musik der 70er Jahre. Das letzte Lied ist durch den seligen Larry Norman geschrieben und heißt: „I am your servant“ (Ich bin dein Diener).
Ich ging zu Boden, auf meine Hände und Knie, mit der Stirn und den ausgestreckten Händen auf den Boden . Meine Gedanken richtete sich auf die Leidenschaft und Liebe für den Vater und Jesus aus, was aus meinem Geist durch meinen Mund herausströmte. Ich war 'im Geiste', wie es Johannes in Offenbarung 1:10 und 4:2 nennt, wobei ich meine physische Umgebung total vergaß.
Wer bin ich?
Während diesem Lebensabschnitt wollte ich sehr, sehr gerne in den Kirchendienst treten, aber ich hatte ein so schlechtes Selbstbild und zu wenig Selbstvertrauen, dass ich keine Möglichkeit sah, wie der Herr mich jemals haben geschweige denn gebrauchen könnte. Von außen betrachtet schien alles gut: Ich war einer der besten Basketballspieler an unserer kleinen Landschule, ich war verliebt in ein schönes Mädchen aus der großen Stadtschule und mein Vater musste nach der Scheidung für meine Collegeausbildung bezahlen. Das Leben war gut. Ich hatte sogar ein tolles Auto (einen 1965 GTO) von dem ich total begeistert war. Es war laut, schnell und gehörte mir.
Aber innen drin hatte ich ein schlechtes Selbstbild, voller Zweifel und mit der Überzeugung, dass ich nicht gut genug für Gott war. Das Einzige was ich sicher wusste war, dass ich mit dem Herrn unterwegs war, aber was war ich ihm wert? Außerdem war es keine erwachsene Beziehung. Ich liebte den Vater teils dafür, weil er für mich da war als mein natürlicher Vater uns verließ, jedoch fühlte ich mich immer als der Sohn, der nie gut genug für den Vater war. Ich hatte die ganze Negativität die zwischen mir und meinem natürlichen Vater bestand in die Beziehung zu meinem himmlischen Vater mitgenommen.
Er sprach zu mir
Das Lied 'I am your servant' beschreibt einen Prozess der im Herzen stattfindet, wie hier gleich zu lesen ist, und dieser spiegelte in dieser Zeit den Zustand meines Herzens wider.
„Ich bin ein Knecht. Ich höre meinen Namen. Ich sitze hier und warte. Ich schaue auf das Spiel das ich spielte. Ich bin immer der Gleiche geblieben. Wenn du alleine bist, bist du der Einzigste der die Schuld bekommt. Ich bin ein Knecht. Ich höre auf den Ruf. Ich bin untreu gewesen, darum sitze ich hier im Gang. Wie kann er mich benutzen, wenn ich mich nie ganz hingegeben habe? Wie kann er mich auswählen, wenn er weiß wie schnell ich falle?“
„Er füttert meine Seele und er lässt mich wachsen. Er lässt mich wissen, dass er mich liebt. Ich bin wertlos, aber jetzt verspreche ich: Ich werde mich demütig vor Dir beugen – Oh benutze mich bitte. Ich bin einsam. Ich bin ein Knecht und für meinen Teil bereit. Etwas wird verändert, in meinem Herzen werden Dinge erneuert. Ich lerne jetzt endlich, dass ich nicht mehr dorthin zurückkann, wo ich angefangen habe. Zu leben ist ein Vorrecht, zu lieben ist eine Kunst. Aber ich brauche deine Hilfe um neu zu beginnen. Oh mach mein Herz rein. Ich bin DEIN Knecht.“
Direkt als ich die letzten vier Worte gesungen hatte: „Ich bin DEIN Knecht“ hörte ich plötzlich die Stimme Jesus' durch meine Anbetung hindurch, total unerwartet:“John! Ich liebe dich!“ Ich war so überrascht. Ich hatte die Stimme des Vater bereits gehört, aber Jesus noch nie. Ich stotterte eine Reaktion:“Ich, ich liebe dich auch, Herr.“ Seine Reaktion darauf war sanft und weniger laut: “Lies Johannes 14:27.“ Ich fragte:“Jetzt Herr?“ und er erwiderte:“Ja, jetzt.“
Mike und David waren noch in der Anbetung obwohl die Musik bereits vorbei war. Ich setzte mich aufrecht hin, nahm meine Bibel und las Johannes 14:27:“ Den Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“
Durch diese Worte wusste ich, dass der Vater und der Herr mich akzeptierten und in ihren Dienst stellten. Ich saß so wie jetzt, mit Tränen in den Augen, demütig und mit Frieden im Herzen im Blick auf meine Zukunft. Meine Zweifel und mein schlechtes Selbstbild waren weggewischt und ersetzt durch eine Sicherheit und Selbstvertrauen in Christus. Ich kannte die Zukunft nicht, aber ich wusste, dass der Vater und der Herr ein Teil davon waren und ich wusste tief in mir, dass ich als Person und nicht im Hinblick auf meine Taten geliebt werde.
Erfüllung
Während meiner Teenagerzeit habe ich Verschiedenes ausprobiert um Erfüllung zu finden. Tauchunterricht, weil ich den Ozean und das Wasser so liebe und mit dem Gedanken spielte professioneller Taucher zu werden – aber es berührte meinen Geist nicht und somit gab es mir keine Erfüllung. Ich habe auch Flugstunden genommen, aber schließlich stoppte ich auch damit wieder.
Aber das Hören der Stimme Jesus' – darin fand ich Erfüllung! Ich wollte in dieser Stimme leben. Ich wollte bei dieser Stimme sein. Ich wollte mein ganzes Leben in dieser Stimme leben.
Im Gedächtnis graben
Es gibt diese Momente im Leben die für alle Zeiten in unserem Gedächtnis eingebrannt sind, weil sie so intensiv waren. Und es gibt Momente für die wir uns bewusst Zeit nehmen müssen: Dabei müssen wir das festhalten und abspeichern was gerade in unserer Seele geschah. Wir müssen eine Erinnerung erstellen. Tun wir das nicht, dann verlieren wir die Details für immer.
Das ist auch der Grund, warum man zum Beispiel während einer Autofahrt eine Offenbarung empfangen kann und denkt das diese so großartig ist, dass man sie niemals vergessen wird, um später festzustellen, dass man gar nicht mehr weiß worum es eigentlich ging. Der Grund dafür ist, dass die Offenbarung aus unserem Geist kommt und dann nicht die Zeit genommen wurde um sie in unserem Gedächtnis zu platzieren. Unser Gedächtnis hat keinen Bezug zu einer Offenbarung, außer wenn man bewusst eine Erinnerung daraus macht.
Ich habe immer einen Notizblock im Auto um Dinge zu notieren, damit ich mich später daran erinnern kann. Wenn ich vergesse etwas aufzuschreiben versuche ich mich zu erinnern, wo ich gerade fuhr als ich die Offenbarung empfing und woran ich in diesem Moment dachte. Dann bete ich in Zungen und so kommt die Offenbarung wieder in meinem Geist hervor. Dann notiere ich alles und denke darüber nach. Sprich mit dir selbst darüber, schreib es auf, benutze deinen Verstand und dann wird die Offenbarung abgespeichert sein.
(Das ist auch der Grund wieso ich oft spät noch wach bin, um zu schreiben und zu studieren, weil ich betend im Bett liege, über den Herrn nachdenke und dann Dinge deutlich werden. Ich habe mir angewöhnt dann aufzustehen und es aufzuschreiben, denn sonst habe ich es am nächsten Morgen vergessen.)
Der Moment als er zu mir sprach war eine solche Erfahrung, die ich rot und mit Datum im Kalender markieren konnte: 'Das erste Mal als ich die Stimme Jesus' hörte'. Denn dieser Moment veränderte mein Leben für immer. Und ich konnte diesen Moment ergreifen und in meiner Seele bewahren, IHN nicht loslassen, meinen Bezug zu diesem Gefühl festhalten, über den Klang seiner Stimme, immer und immer wieder darüber nachdenken, denn das war meine Absicht mit dieser Erinnerung umzugehen.
Denke weiter darüber nach
Früher gab es Radios mit einem Drehknopf um einen Sender zu suchen und richtig einzustellen. Kurz bevor man den Sender gefunden hatte, gab es den Moment in dem man zwei Sender gleichzeitig hörte bis man durch beharrliches Justieren endlich genau die richtige Frequenz fand – dann konnte man den Radiosender laut und deutlich hören.
Von der ersten Erinnerung an Ihn, ist das die Art und Weise wie ich in meinem Kopf den Vater suchte – ich hielt es in meinen Gedanken fest, zielbewußt bewahrte ich es in meiner Erinnerung – der Klang und das Gefühl seiner Anwesenheit im Geiste, woraus seine Stimme strömte und ich wollte diese Frequenz als eine Art Lebensweise haben . Am Anfang kam ich häufig in die Nähe der Frequenz und noch nicht so oft genau darauf. Nächste Woche werde ich Beispiele von den ersten Worten des Vaters, die an mich gerichtet waren, mitteilen und wie er klingt …
Bis dahin, seid gesegnet
John Fenn / Übersetzung TJ