Wozu gibt es die Zehn Gebote? Wie man zwischen Gnade und Glauben die Balance findet. Teil 3
Hallo zusammen!
Wie können wir in der Ermächtigung der Gnade leben, während wir von einer religiösen Welt umgeben sind, die uns nach ihren Regeln von außen kontrollieren möchte? Letzte Woche erwähnte ich zum Schluss, dass alle religiösen Formeln veraltet wurden, als Gott in eine persönliche Beziehung zu Abraham trat.
Obgleich sie dem Gesetz nach perfekt waren, wussten sie doch, dass sie kein Leben hatten.
Der reiche junge Mann, der zu Jesus kam, fragte ihn in Matthäus 19, 16: „Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu haben?“
Er sagte dem Herrn, dass er seit seiner Jugend alle Gesetze befolgt habe, erkannte aber, dass ihm das Befolgen dieser Regeln nicht das ewige Leben gebracht hatte.
Nach Johannes 3 kam der jüdische Leiter Nikodemus nachts zu Jesus und suchte dasselbe ewige Leben. Petrus erkannte es an, dass Jesus das ewige Leben hatte, als sich andere von ihm abwandten. Paulus stellte in Philipper 3, 4-8 fest, dass auch er, bevor er den Herrn kannte, vollkommen im Gesetz war und dennoch Christus brauchte.
Diese Männer erkannten, dass die Befolgung der Gesetze Mose, ihnen nicht das ewige Leben brachte. Alles, was das Gesetz tat, war, auf die Sünde hinzuweisen und eine Möglichkeit zu bieten, die Sünde zwischen einer Person und Gott in diesem Leben vorübergehend zu beseitigen; was mit dem ewigen Leben wenig zu tun hatte. Wie traurig ist es doch heute, dass einige Christen glauben, dass ihnen die Befolgung des mosaischen Gesetzes einen Platz im Himmel sichern würde, obwohl das Gesetz in Wirklichkeit nichts vollkommen macht und ihnen deshalb kein ewiges Leben geben kann. Wie bereits erwähnt, sagte Paulus, wenn es ein Gesetz gegeben hätte, das ewiges Leben gewährt hätte, dann hätte Gott es gegeben. (Galater 3, 21)
Gnade ist schwieriger als das Gesetz
Ich habe bereits gesagt, dass das Gesetz in drei Kategorien unterteilt wurde: Gottesdienst, Ernährung/Reinheit und Moral. Es ist nicht unmöglich, diesen 613 Gesetzen zu folgen, denn sowohl der reiche junge Herrscher als auch der Apostel Paulus erklärten, sie seien im Gesetz schuldlos. Sie waren keine vollkommenen Menschen, aber wenn sie Gott verpasst hatten, hatten sie die entsprechenden Opfer oder Gaben dargebracht und waren wiederhergestellt worden.
Aber wir haben nun den lebendigen Christus in unserem Geist. In Hebräer 9, 16-17 sagt der Verfasser, dass ein Testament (ein letzter Wille) nur dann in Kraft gesetzt wird, wenn derjenige, der den Willen gemacht hat, stirbt. Er will damit sagen, dass, als Jesus starb, sein Testament in Kraft gesetzt wurde, aber dann wurde er vom Vater von den Toten auferweckt, damit er zum Vollstrecker seines eigenen Vermögens wurde. Ein Testamentsvollstrecker beaufsichtigt das Testament, um sicherzustellen, dass die Wünsche desjenigen, der es errichtet hat, durchgesetzt werden. Das ist ein Grund, warum wir Christus in uns haben: Er starb, um es in Kraft zu setzen, und er stand von den Toten auf, um seine Ausführung aus unserem Inneren heraus zu überwachen. Stellen Sie sich das vor. Aus unserem Inneren heraus beaufsichtigt er die Ausführung seines Testaments - seines Willens.
Das ist für uns viel schwieriger als die bloße Befolgung von 613 Regeln. Jetzt lebt Gott selbst in uns, um unser Leben von innen heraus zu überwachen. Nach dem Gesetz konnte ich meinen Nächsten bestehlen, mich erwischen lassen, mich entschuldigen und Gott ein Opfer bringen und vor Gott rein sein, und das alles, während ich meinen Nächsten immer noch hasste und weiterhin Groll gegen ihn hegte.
In der Gnade kann ich meinen Nächsten nicht in meinem Herzen hassen, weil Christus auch dort drin ist – er geht also mit mir bezüglich meines Wandels in Liebe um. Er beobachtet und wägt die Inhalte und Motive meines Herzens ab und geht mit mir um, damit ich vergebe und in Liebe wandle.
Das Gesetz misst die äußere Leistung; die Gnade misst das Herz. Deshalb ist die Gnade schwieriger als das Gesetz.
'Liberale Christen' und Gnade
Wie bereits erwähnt, sagte Paulus in Römer 3, 31, dass wir das Gesetz bestätigen, wenn wir mit dem Herrn wandeln, denn das Gesetz zeigt wie ein gerechtes Leben aussieht: Wir stehlen nicht, wir lügen nicht, wir begehren nicht, sondern wir sind ehrlich, zeigen uns verantwortlich für unser Leben, wir sind großzügig mit anderen usw.. Das Gesetz gibt die moralische Struktur vor, nach der wir leben, während wir von dem Vollkommenen in uns geführt werden, der uns anleitet, wie wir in dieser Gerechtigkeit wandeln können.
Das Gesetz des Moses war absichtlich vage, denn es ist unmöglich, dass nur 613 Regeln auf jede Situation eines jeden Menschen angewendet werden können, der jemals gelebt hat oder jemals leben würde. Sogar zurzeit Jesu hatten die religiösen Führer ihre eigenen 800 Regeln über das Gesetz des Moses hinzugefügt und versuchten, jede Unklarheit zu beseitigen.
Die Ungenauigkeit wurde von Gott absichtlich gemacht, so dass der Mensch tatsächlich mit Gott wandeln musste, um zu wissen, wie das Gesetz in jeder gegebenen Situation anzuwenden war. Aber diese Unbestimmtheit führte zu verschiedenen Strömungen des Judentums, die die Unbestimmtheit auf die eine oder andere Weise auslegten. Dies geschah auch mit Christen, denn die Konfessionen sind weitgehend entweder auf die Unbestimmtheit des Gesetzes oder auf den Wunsch zurückzuführen, eine Wahrheit gegenüber anderen Wahrheiten hervorzuheben. Die Baptisten taufen mit Wasser die ganze Person, die Methodisten (bei ihrer Gründung) hatten eine „Methode“, auf Gott zu warten, die Lutheraner folgen Martin Luther und die Presbyterianer werden vom Presbyterium (Rat der alten Männer) geleitet, usw.. Die Charismatiker nennen ihre Gemeinden alles Mögliche, angefangen mit „Gnade“, über „lebendiges Wasser“" bis hin zu „Leben“ oder „Herrlichkeit“ oder was immer sie sonst noch hervorheben wollen.
Aber das Leben erfordert es, Gott wirklich zu kennen, mit Gott zu wandeln, um zu verstehen, wie man sein moralisches Gesetz im Leben anwenden kann.
Wenn ein Christ den moralischen Rahmen, den das Gesetz beschreibt, nicht einhält, setzt er das Gesetz nicht weise um. Ein Christ kann also den Herrn lieben und sich dennoch dafür entscheiden, den Teil von Gottes moralischem Gesetz zu ignorieren, der z.B. männliche-weibliche / männliche-männliche und weibliche-weibliche Beziehungen betrifft, und sogar moderne Ansichten glauben, die im klaren Gegensatz zum Gesetz stehen. Und doch liebt er den Herrn. Oftmals reagiert er aus Verletzung oder aus Schutz vor Verletzungen heraus und ist nicht in der Lage, Gottes absoluten Standpunkt mit seiner Liebe zu der Person oder den Personen, die sich mit diesen Fragen befassen, in Einklang zu bringen. Er liebt zwar Gott, ist aber mit dem moralischen Gesetz, das er gegeben hat, nicht einverstanden.
Der Schwerpunkt liegt auf dem Vater UND dem Herrn
In 1 Johannes 1, 3 schrieb der Apostel, dass er ihnen deswegen schrieb, damit sie Gemeinschaft mit ihm haben mögen, „und unsere Gemeinschaft ist wahrhaftig mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus“.
Im Neuen Testament gibt es keine Gebete an Jesus. Angefangen mit den Gebeten des Herrn bis zu den Gebeten in Apostelgeschichte 4, 24-30, und nachdem er von den religiösen Führern bedroht worden war, bis hin zu den Gebeten des Paulus in Epheser 1, 17-20 und 3, 14-19 sind alle Gebete an den Vater gerichtet. Wenn uns in Hebräer 4, 16 gesagt wird, dass wir mutig vor den Thron kommen sollen, dann bedeutet das, wenn man den Kontext beachtet, dass wir zum Vater kommen sollen. Es ist der Vater, den der Apostel Johannes in der ganzen Offenbarung 4 sieht, und zu dem gemäß Offb. 5, 7 das Lamm, das geschlachtet worden war, kommt, um „das Buch aus der rechten Hand dessen zu nehmen, der auf dem Thron sitzt“.
Wenn man gestärkt in der Gnade des Vaters wandeln möchte, die durch das Werk Jesu ermöglicht wurde, dann spricht man am besten mit dem Vater. Bitte von ihm! Sogar Jesus sagte in Johannes 16, 23 über die Tage nach seiner Himmelfahrt: „Ihr werdet mich um nichts bitten, sondern ihr werdet den Vater in meinem Namen bitten“.
Es ist sehr einfach - lassen Sie alle religiösen Übungen fallen, und verbringen Sie die Zeit, in der sie ihre Formeln durchbeten wollten, damit dem Vater zu danken. Sprechen Sie mit dem Vater, finden Sie Gründe, für die sie ihm dankbar sein können, und richten Sie ihre Anbetung auf ihn. Er ist die Quelle aller guten Dinge. Danken Sie Ihm für den Sonnenaufgang, für die Wolken, für die Hitze, für die Kälte, für die Gunst im Laden, für den sicheren Spaziergang, die sichere Fahrt, für die Führung Ihrer Schritte. Dafür, dass er Sie den Hirsch sehen ließ, der Ihren Weg kreuzte, dass Sie den hübschen Vogel sehen durften, dass Sie das dumme Eichhörnchen und seine Possen sehen durften. Geben Sie ihm Dank, lernen Sie, Ihre Aufmerksamkeit nach unten in Ihren Geist zu lenken, denn dort werden Sie Ihn finden.
Er äußert sich nicht immer verbal, aber Er ist auf höchst machtvolle Weise gegenwärtig, wenn Sie lernen, Ihren Sinn auf Ihren Geist zu lenken und sich auf Ihn zu fokussieren, denn dann können Sie dort Gemeinschaft mit dem Vater haben - und auch mit dem Herrn. Und Sie können lernen, zwischen der Stimme des Vaters oder des Herrn zu unterscheiden, wenn der Heilige Geist Ihnen mitteilt, was er von ihnen empfängt. (Johannes 16, 12-13; I. Korinther 2, 9-12).
Hören Sie auf, religiös zu sein, und wandeln Sie einfach mit dem Vater und dem Herrn. Der Fokus liegt auf dem Vater, genauso wie er der Fokus von Jesus war, der sagte, er spreche und lehre nur das, was er beim Vater gesehen und gehört habe, was er zuerst getan oder gesagt habe. (Johannes 5, 19 & 30). Mögen wir unser Leben so leben. Es ist ein lebenslanger Prozess, aber wenn Sie Ihn direkt suchen und nicht versuchen ihn durch religiöse Gymnastik zu erreichen, sondern direkt, Ihr Herz an Sein Herz richten, dann wird sich ein ganz neuer Bereich eröffnen. Sie werden sich von religiösen Menschen umgeben finden, während Sie leise vorwärtsgehen, sozusagen Hand in Hand, mit dem Herrn und unserem Vater. Amen. Nächste Woche gibt es ein neues Thema. Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
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