an Heiligabend, nach einem Tag, der mit allem zusammenhing was einen Weihnachtstag ausmacht, rollte ich Chris in das Bad und half ihm sich hinzusetzen und während ich zur Tür ging, damit er etwas Privatsphäre hatte, fragte er: „Papa, weißt du warum Renntiere fliegen?
Ich wandte mich um, um ihn durch eine zum Teil geschlossene Tür anzusehen und erwiderte: „Nein, warum denn?" Worauf er schnell antwortete: „Weil sie nicht schwimmen können.“
Ich suchte in seinem Gesicht nach einem Lächeln und Zwinkern in seinen Augen, aber er war ziemlich ernst und versuchte keinen Witz zu machen, sondern diese altertümliche Frage zu beantworten: „Warum fliegen Santas Renntiere?“ „Das ist ein guter Gedanke Chris! Sie müssen an all diese Orte gehen und einige von ihnen sind oberhalb des Wassers, von daher macht es Sinn, dass sie nicht schwimmen können und deshalb fliegen sie. Guter Gedanke, Sohn!“
Außerhalb der Box von religiöser Kultur denken
Während der Rest von uns denkt, dass Santas Renntiere wegen der Geschwindigkeit fliegen, so dachte Chris außerhalb der Box und damit über die Kernsache nach und entschied: Es ist deswegen, weil sie nicht schwimmen können.
(Für all jene, die nun besorgt sind: Ja, obwohl ein mental vier Jahre alter (, am 23.12.15 gerade sechsunddreißig Jahre alt gewordener) Chris weiß, dass Santa nicht real ist und auch weiß, dass wir einander Geschenke geben, weil der Vater uns sein größtes Geschenk gegeben hat und er auch Jesus liebt und ihn gut kennt, so kennt er auch die Kultur des kommerziellen Weihnachtens wie der Rest von uns.
Letzte Woche habe ich darüber gesprochen, dass wir Christus in uns haben, was bedeutet, dass wir das Maximale, das wir vom Vater bekommen konnten, in uns haben. „Er verschonte seinen einzigen Sohn nicht, sondern er gab ihn für uns alle, wie wird er uns dann nicht gemeinsam mit seinem Sohn freigebig alles geben was wir brauchen?“ (Römer 8, 32)
Außerhalb der vier Mauern unserer Gemeindebox denken: Christus in uns im Gegensatz zu Religion
Christus in uns zu haben bedeutet, dass wir eine persönliche Verantwortlichkeit und Rechenschaftspflicht ihm gegenüber in uns haben. Und weil auch andere Jünger Christus in sich haben, sind wir auch diesen Brüdern und Schwestern, mit denen wir Gemeinschaft haben, verantwortlich. Sie sind ebenfalls lebendige, atmende Tempel Gottes.
Zusätzlich als Resultat davon, dass jeder Gläubige Christus in sich hat, setzt man voraus, dass sich jeder in die Reife in Christus hineinbewegt, woraus folgt, dass man Christus im anderen vertraut.
Christus in anderen zu vertrauen bedeutet, wenn wir mit anderen Gläubigen in Beziehungen leben, dass wir das kennen lernen, was im Leben jedes einzelnen Gläubigen vor sich geht. Es kommt sehr oft vor, wenn ich etwas höre, was im Leben von jemanden vor sich geht, dass ich denke: „Ich würde das anders machen, aber ich vertraue Christus in der Person und weiß, dass er mit ihr da durchgehen wird. Über das was sie tut, ist sie dem Herrn verantwortlich und nicht mir, daher besteht meine Verantwortung darin zu lieben und zu beten und nicht zu versuchen mich da einzumischen, wo es nicht gewollt wird.
Wenn sich jemand über etwas von uns ärgert oder beleidigt wird, versuchen wir, so gut wir können, Frieden zu machen, aber wenn er oder sie am Ende mit dem Beleidigtsein weitermacht, dann treten wir zurück und realisieren, dass die Person ein Problem mit Christus in sich hat und nicht länger mit uns und wir vertrauen Christus, dass er mit ihr umgeht. Obgleich wir uns umeinander sorgen und füreinander beten, sollen wir nicht ständig unter Sorge und Furcht sein oder die Lasten von jemand anderen so stark tragen, dass wir nachts wach liegen und uns um sie sorgen, denn Christus ist ja in der Person und er ist völlig in der Lage sie aufrecht zu erhalten. Wir beten und ruhen in ihm.
Paulus lehrte dies in 1 Korinther 8 und 10, 24-33 und in Römer 14, wenn er davon spricht, dass jede Person wählen muss alles für oder im Herrn zu tun und wenn sie in einem Restaurant Fleisch isst, das vorher Götzen geopfert worden ist oder wenn sie nur Gemüse isst, oder wenn sie einen Tag von anderen Tagen auswählt um anzubeten und ob sie Wein trinkt oder nicht. Er sagt was jeder tut, tut er im Herrn und er sagt: „Gott empfängt ihn/sie.“
Ich behalte das immer im Hinterkopf meiner Gedanken, wenn ich mit einer anderen Person umgehen muss, ganz egal wie direkt ich sein muss, denn sie ist die höchste Form eines Menschen, die eine Person sein kann, weil Christus in ihr ist. Es sind ja meine Brüder und Schwestern, ganz egal wie unausstehlich sie sind. Das hilft mir in Liebe zu wandeln und sie in richtiger Weise zu ehren und in meiner Haltung richtig zu bleiben, da ich weiß, dass sie jetzt Jesus Rechenschaft ablegen müssen und eines Tages später, genauso wie ich es muss.
Religion sagt
Aber Religion vertraut Christus in einer Person nicht, weil das Design des Systems für die Person dann so ist, dass sie eher die Struktur kennt als die Person Jesu Christi. Als Resultat davon kennen Menschen eine Gemeindeerfahrung („Ganz sicher hatten wir heute Gemeinde!“, ist oftmals eine Bemerkung), ohne IHN in dieser Gemeindeerfahrung zu kennen oder zu erwarten.
Rechenschaft besteht daher hier nicht aneinander, wie Jesus es gelehrt hat, sondern besteht in der Teilnahme am Gottesdienst, im Geben und in der freiwilligen Mitarbeit. In der Auditoriumsgemeinde muss von außen kontrolliert werden. Von außen bedeutet, angefangen vom Pastor, der die Versammlung mit Schuld und Verdammnis von der Kanzel aus manipulieren kann bis dahin, dass eine Gemeindekultur geschaffen wird, die von Furcht dominiert wird, etwas Falsches zu tun, weil einem sonst der Teufel kriegt. All dies sind Formen von äußerer Manipulation, was durch das System vor Jahrhunderten entworfen wurde um die Schafe in der Linie zu halten, der so viele Pastoren heutzutage fröhlich folgen, weil sie sonst nichts Anderes kennen.
Welche Art von Gemeinde baut dich auf?
Die Auditoriumsgemeinde bestätigt eine Person von außen, während ein auf Beziehungen beruhender Glaube eine Person im Inneren bestätigt. Daher ist ein auf Beziehungen beruhender Glaube, bei dem es auf Christus in jeder Person ankommt, für das Fleisch nicht ansprechend, weil sie eine Person auch emotional nicht aufrührt. Hausgemeindetreffen sind für das Fleisch ziemlich langweilig, weil es die Menschen dort mit dem Wachsen in Christus und mit dem Handeln an ihrem Herzen ernst meinen, ebenso ist ihnen Erkenntnis in Christus wichtig und auch einander gut kennenzulernen, was oftmals bei einem gemeinsamen Essen stattfindet.
Gesunde in Familien gegründete Gemeinden, die sich in Häusern treffen, machen das Einbringen von einer Hingabe von Zeit und das Risiko einander wirklich kennenzulernen und erkannt zu werden, erforderlich. Nicht jeder möchte diese Investition machen, sondern viele sind damit zufrieden sich zurückzulehnen und in einer Auditoriumsgemeinde unterhalten zu werden, wo nichts von ihnen gefordert wird.
Aber, dass nichts von uns verlangt wird, ist nicht biblisches Christentum und lässt jemanden zurück, der sich voll und doch unzufrieden fühlt und weiß, dass es da mehr gibt, aber er weiß nicht was es ist und wo es zu finden ist. Ist es möglich, dass diese langweiligen alten Hausgemeindetreffen in Wirklichkeit der Schlüssel für das Wachstum einer Person sein könnten und wir dabei auch diese Freunde im Glauben finden, nach denen wir uns so verzweifelt gesehnt haben, aber in der Auditoriumsgemeinde nicht gefunden haben?
Für jene, die auf das Äußerliche fokussiert sind und darauf in einer Auditoriumsgemeinde unterhalten zu werden, können Hausgemeindetreffen ziemlich langweilig sein, aber für jene, die diese Investition machen und jedes Mal wieder kommen und einander kennen lernen, ist es bereichernd und stärkend, während sich ein Netzwerk von engen Freunden im Glauben entwickelt, das ein sicheres Netz für jene ist, die du kennst und denen du vertrauen kannst, dass sie da sind und für dich beten, falls du etwas brauchst.
Beachte, dass Christus in jedem Gläubigen ist und dieser Gläubige auch ein Jünger ist, also einer ist, der von Christus lernt. Wenn das so ist, dann müssen wir eine bestimmte Menge von Glauben an Christus in ihnen investieren, während sie ihre eigene Errettung ausarbeiten.
Im Neuen Testament geht es um die Realität von Christus in jeder Person, um die Verantwortlichkeit aneinander, weil Christus auch in jenen lebt, mit denen man Gemeinschaft hat. Es ist so leicht (und schwierig) wie Jesus sagte: Wenn dein Bruder etwas gegen dich hat, gehe hin zu ihm und versöhne dich. Und wir vergeben jenen, die gegen uns gesündigt haben, denn wir stehen im Gebet für sie ein und wir vergeben.
Wir sind nicht einem System gegenüber verantwortlich, sondern der Person Jesus Christus, der in uns lebt, und aneinander. Denn wir lieben Gott von unserem ganzen Herzen und unsere Nächsten wie uns selbst.
Christus in uns
„Daher kennen wir von nun an niemand nach dem Fleisch (gemäß irdischen Standards), denn wenn jemand in Christus ist, so ist er eine neue Schöpfung …“ 2 Korinther 5, 16-17
„Da ist nicht Jude noch Grieche, Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau, denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“
„Denn weder Beschneidung noch Unbeschnittensein gilt etwas, sondern eine neue Schöpfung. Und so viele dieser Richtschnur folgen werden, Friede und Barmherzigkeit über sie … Galater 3, 28 & 6, 15-16
„es ist Christus in euch, den wir predigen…“ Kolosser 1, 27 – 28
Wenn du das Neue Testament durchliest, wirst du vorfinden, dass, ganz egal wer gerade der Schreiber ist, alles seine Grundlage auf der erstaunlichen Tatsache hat, dass Christus in uns lebt und diese Tatsache hat ihr Denken umgestaltet. Können auch wir so anfangen zu denken wie sie dachten?
Was du in den kommenden Monaten sehen wirst ist, dass der Leib Christi mehr und mehr aus dem äußerlich fokussierten Auditorium herauskommen wird und sich in die Wohnzimmer hineinbewegen wird, aber damit der Leib das tut, muss er fokussiert auf Christus in sich, die Hoffnung der Herrlichkeit, werden. Mehr darüber nächste Woche. Bis dahin … seid gesegnet,
John Fenn
www.cwowi.org und emaile mir unter [email protected]