letzte Woche gab ich Einiges über die Salbung in Anbetung, sowie wie man in seine Gegenwart kommt und wie man sich selbst in Anbetung hingibt, weiter.
Das heißt aber nicht, dass mir Lieder der Danksagung und des Lobpreises nicht gefallen, denn das tun sie. Ich liebe Lieder mit Reimen der Hingabe in denen man sein Herz dem Vater ausschüttet. Aber was mich betrifft, so ist es so, dass ich keinen Hinweis von seiner Richtungsweisung bekomme, solange ich nicht damit aufhöre über mein Herz, mein Verlangen und meine Nöte zu singen und dann anfange mich hundertprozentig auf ihn alleine zu fokussieren. Dann spüre ich in dieser Gemeinschaft, in diesem Austausch von Gedanken und Gefühlen seine Gegenwart am stärksten. In diesen Momenten, in denen wir aufhören zu ihm über uns selbst zu singen, dann beginnt er zu uns über seine Liebe zu uns zu singen und zu sprechen. Aber um dorthin zu kommen, musst du mit dem Fokus auf dein “Selbst” aufhören und dich alleine auf ihn ausrichten.
Die Kraft der Vollmacht
Jeder erwartete, dass mein Großvater vor meiner Großmutter sterben würde, aber das geschah nicht. Du weißt was sie einem vor einer Operation sagen, nämlich dass es bei 1:27.000 steht, dass jemand auf die verabreichte Medizin allergisch reagiert. Meine Großmutter war diese 1 von den 27.000, die eine entsprechende Reaktion hatte und nicht mehr aufwachte.
Mein Großvater war wie vernichtet und sein mentaler Zustand fing an sich beinahe Übernacht zu verschlechtern, während er seinen Willen zu leben aufgab. Heute kennen wir Alzheimer, aber damals hieß das Altersschwäche. Er gab meiner Mutter die Vollmacht bevor es zu schlimm wurde und sie behielt diese Bevollmächtigung bis zu seinem Tod ein paar Jahre später.
“Die Kraft der Bevollmächtigung” beinhaltet die Autorität für eine andere Person in rechtlichen und finanziellen Angelegenheiten zu handeln und es wird erwartet, dass dies auf die gleiche Weise geschieht, wie die Person, die dir diese Autorität gegeben hat, wünschen würde. Es geht hier nicht um persönlichen Gewinn, sondern darum, dass man sich immer dessen bewusst ist, dass man so handelt, wie diese Person es wollen würde. Genau das gab der Vater am Anfang Jesus und nun ist es uns gegeben worden, sodass wir als der Leib von Christus die Autorität haben an seiner Stelle auf Erden zu handeln.
Glaube, Kraft, Vollmacht
In dieser Serie fing ich damit an aus Lukas 5,17 zu erzählen wie, als Jesus am Lehren war, “die Kraft da (gewillt) war zu heilen.” Damit zeigte ich, dass der Vater die Kraft ist und Jesus die Autorität, die diese Kraft gebraucht.
In Johannes 5,19 und 30 sagt Jesus über sich selbst: “Wahrlich, wahrlich, ich sage euch, der Sohn kann nichts aus sich selbst tun, sondern nur das was er den Vater tun sieht, denn was auch immer dieser tut, das tut auch der Sohn. Ich kann aus mir selbst heraus nichts tun, nur was ich höre tue ich und wie er mir rät, so richte ich.”
In Apg. 2,22 sagte Petrus, der 3 ½ Jahre mit Jesus gewesen war Folgendes: “Jesus von Nazareth, der euch von Gott durch mächtige Werke und Wunder und Zeichen erwiesen worden ist, die Gott durch ihn tat …”
In seinem abschließenden Gebet in Johannes 17, bevor Jesus zum Garten Gethsemane ging, sagte Jesus zum Vater: “Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und habe das Werk, das du mir gegeben hast, das ich es tun sollte, vollbracht. Ich habe den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast, deinen Namen kundgemacht. Ich habe ihnen die Worte gegeben, die du mir gegeben hast.” (Verse 4,6,8,14)
Der Leib Christi
Der Vater war die Kraft hinter allem was Jesus sagte und tat. Er hatte ihm an seiner Stelle Autorität gegeben, was modern ausgedrückt die Kraft der Vollmacht (Bevollmächtigung) ist.
Folgendes sagte Jesus vor seiner Himmelfahrt: “Alle Autorität im Himmel und auf Erden ist mir gegeben. Daher geht hin und macht Jünger in allen Nationen, tauft sie im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie alles zu beachten und zu tun was ich auch euch geboten habe …” Matth. 28,19-20
Alle Autorität ist mir gegeben … daher geht ihr hin … Wir haben die Autorität den Namen Jesus zu gebrauchen um Dämonen auszutreiben, Kranken die Hände aufzulegen und im Gebet für andere kühn vor den Vater zu kommen.
Nun habe ich ganz klar durch Kapitel und Vers nachgewiesen, dass die Autorität den Namen Jesus zu gebrauchen in Verbindung mit der Kraft des Vaters sein muss – also mit der Salbung! Ansonsten wird der Name umsonst gesprochen und damit überhaupt keine Kraft freigesetzt.
Was bedeutet das für das alltägliche Leben?
Wenn die Salbung die Manifestation der Gegenwart des Vaters und die Offenbarung seines Willens für eine vorliegende Situation ist, was bedeutet das dann für dich und mich?
Wir finden unseren Schlüssel in der Bibelstelle, mit der ich diese Serie angefangen habe, nämlich in Lukas 5,17: “Während Jesus am Lehren war, war die Kraft da (gewillt) zu heilen …”
Beachte, dass Jesus etwas anderes tat, als plötzlich die Kraft in eine andere Richtung gehen wollte. Das bedeutet, dass unser ganzes Gemeindedenken falsch ist. Die Salbung ist nicht etwas was du in einem Gottesdienst spürst, sie ist nicht etwas wo du mit anderen hingehen musst um sie zu bekommen. Die Salbung oder die Kraft etwas zu tun geschieht im täglichen Leben, wenn wir inmitten von etwas anderem sind.
Wann sollten wir die Salbung erwarten?
Bedenke, dass Jesus sagte, dass er nur das tat was er den Vater tun sah, dennoch waren die meisten seiner Wunder Unterbrechungen von dem was er gerade tat und nicht etwas das er plante. Das bedeutet, dass er, während er seiner täglichen Routine nachging, ununterbrochen danach Ausschau hielt, was der Vater tat und sagte.
Wir machen es immer noch völlig falsch, nicht wahr? Wir wurden trainiert in die Gemeinde oder eine Versammlung mit einem besonderen Gastsprecher zu gehen und dann erleben wir gesalbte Lehre und gesalbte Anbetung – und meinen, dass wir die Kraft Gottes spürten oder fühlten wie er sich auf bestimmte Weise bewegte. Dank sei Gott für diese Zeiten, aber warum sind wir so trainiert nur dort nach der Salbung zu suchen, wenn das Beispiel in der Schrift die Salbung ist, die sich im täglichen Leben manifestiert?
Betrachte Johannes 2,1-11, wo Jesus nur ein Gast bei einer Hochzeit war, als er, wegen dem Versehen von jemandem, aus Gnade Wasser in Wein verwandelte. Schau dir diese anderen Unterbrechungen an:
Ein Aussätziger kam auf Jesus zu während er den Berg hinunterging und wurde geheilt. Matth. 8,1-4. Als er nach Kapernaum hinkam, hielt ihn ein römischer Hauptmann wegen seinem geliebten Diener an. Matth. 8,5-13
Als er das Haus von Petrus betrat, entdeckte er, dass die Schwiegermutter des Petrus mit Fieber im Bett lag und er heilte sie. Matth. 8,14
Während er auf einem Boot schlief, weckten in die Jünger, weil es einen Sturm gab und sie Angst davor hatten zu sinken, also wachte er auf und befahl dem Wind und den Wellen ruhig zu sein und das taten sie. Matth. 8,23-27
Ich könnte mit Beispielen immer so weitermachen. Als er Jericho verließ, rief der blinde Bartimäus nach ihm und unterbrach seinen Aufbruch, aber er wurde geheilt. Mark. 10,46-52
In Matth. 9,27-31 wird berichtet, dass ihm zwei blinde Männer in das Haus von jemandem folgten, wo er Abendbrot haben würde, und sie wurden geheilt.
In Mark. 5,21-43 kam Jairus zu ihm und brachte ihn dazu ihm in sein Haus zu folgen um seiner Tochter die Hände aufzulegen, was das erste ungeplante Wunder war und während sie hingingen, berührte eine Frau mit einem Blutfluss sein Gewand und wurde geheilt, und es geht so durch die ganzen Evangelien weiter.
Vielleicht könnten wir sagen, dass das nur bei Jesus so war, aber in Apg. 3,1-7 waren Petrus und Johannes auf ihrem Weg zum Tempel, als sie ein lahmer Bettler um Geld bat, aber letztendlich wurde er geheilt. Und was ist mit Philippus, der nach Apg. 8,26 seiner eigenen Beschäftigung nachging, als ihm ein Engel sagte, dass er die Wüstenstraße runter nach Gaza nehmen sollte, wo er einem äthiopischen Beamten entdeckte, der dort wiedergeboren werden sollte!
Dann haben wir Petrus, der sich auf dem Dach aufhielt um auf das Mittagessen zu warten und eine Vision sah (Apg. 10), die dazu führte, dass er in das Haus des Römers Cornelius ging, wo er ihnen Jesus und die Taufe mit dem Heiligen Geist brachte. Und ich glaube nicht, dass Paulus geplant hatte, dass Eutychus einschlief, während er lehrte und dass der junge Mann drei Stockwerke tief zu Tode stürzte. Paulus erweckte ihn von den Toten und ging dann wieder nach oben, wo er bis zum Morgengrauen lehrte! (Apg. 20,6-12)
Kannst du dich darauf einstellen?
Du kannst also sehen, dass die Apostelgeschichte wirklich normales Christentum ist und das Meiste was wir um uns herum sehen ist abnormales Christentum. Wir sind trainiert worden, dass wir nach der Salbung in der Gemeinde suchen oder sogar in unseren Hausgemeinden, während uns die Bibel tatsächlich die Salbung so demonstriert, dass sie die manifeste Kraft, Gegenwart und Offenbarung des Willens des Vaters ist, die während des Ablaufes des Lebens geschieht!
Können wir uns dem anpassen? Ich war in einem Geschäft und sah aus dem Blickwinkel meines Auges wie sich eine kleinere Frau damit abmühte etwas von einem hohen Regal herunter zu holen. Ich wäre einfach weiter gegangen, aber ich hatte den Eindruck anzuhalten und ihr zu helfen. Entgegengesetzte Richtung! Eine Unterbrechung von dem was ich gerade tat, also hielt ich an um ihr zu helfen und konnte letztendlich für ihre schmerzende Schulter beten. Sie sagte, dass es sich plötzlich besser anfühlt und dankte mir und ich kümmerte mich weiter um meine Angelegenheiten.
Auf dem Parkplatz wandte sich eine junge Frau mir zu und bat mich nur um eine Tasse Kaffee. Ich hätte sie am liebsten, wie viele andere Bettler auch, stehen lassen, aber ich fühlte mich veranlasst anzuhalten und mit ihr zu sprechen. Schlussendlich zahlte ich 20 Dollar in einem örtlichen Kaffeeladen, damit sie dort Kredit für einige Kaffeetassen hatte und alles was ich tat, war sie zu ermutigen zu beten, denn das war alles wofür sie zu der Zeit offen war. Und als ich mich dann beim Vater darüber beschwerte, wie sehr ich mir gewünscht hätte, sie in ein Gebet der Errettung zu führen, erwiderte er: “Du hast das getan worum ich dich gebeten habe und es ist auch alles was sie heute empfangen konnte.”
Unsere Kraft der Bevollmächtigung in Christus ist genau wie die Kraft der Bevollmächtigung in der natürlichen Welt – sie ist dazu gedacht in unserem täglichen Leben ausgeübt zu werden und nicht in einem Auditorium ein- oder zweimal die Woche weggeschlossen zu werden.
Sollten diese Ausnahmen in unserem Terminplaner nicht vielmehr die Norm als die Ausnahme sein? Und warum geschieht dies, warum sollten wir nach der Salbung in unserem täglichen Leben Ausschau halten und nicht nur wenn wir in eine Versammlung gehen? Es ist wegen 1 Johannes 2,27:
“Und ihr, die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch und ihr braucht niemand, der euch lehrt. (Das bedeutet nicht, dass man das Hören von guter Lehre verwirft, sondern es betont vielmehr, dass es der Heilige Geist in uns ist, der uns lehrt.) Seine Salbung lehrt dich alle Dinge und sie ist die Wahrheit und keine Lüge und genau wie sie dich gelehrt hat, so bleibe in ihm.”
Damit werden wir nächste Woche weitermachen.
Seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: RS
www.cwowi.org