Warum werden Christen leichter beleidigt als jede andere Menschengruppe?
Um darauf eine Antwort zu bekommen, müssen wir in das Wort gehen und dann erklären, was Menschen eher tun als dem Wort zu gehorchen. Dann können wir zur Hauptursache kommen, warum Christen so leicht beleidigt sind und dann schnell dazu bereit verärgert Beziehungen in Christus wegzuwerfen. Ich glaube, dass du über die Antwort überrascht sein wirst.
Wir haben es alle schon gesehen oder waren das Opfer davon oder vielleicht sogar der Täter. Ein Christ, den wir persönlich aus den Printmedien, dem Fernsehen oder einer CD kennen, glaubt oder sagt etwas, was eine Person beleidigt und plötzlich wird diese mit einer gewellten Lippe beiseite geworfen, wie wenn man an einem Milchkarton zwei Wochen nach seiner Verbrauchsfrist riecht.
Warum sind Christen so schnell dabei Menschen aus ihrem Leben auszuschalten? Warum sagen Pastoren: „Wenn du unsere Gemeinde verlässt, dann ist das deine Entscheidung … und du hast einen Dämon, öffnest dich selbst für Dämonen, weil du keine Bedeckung hast, bist du nicht im Willen Gottes und einiges Unheil wird dich befallen. Und dann wird oftmals Menschen verboten weiter mit ihnen zu reden oder Kontakt zu haben oder sie sogar öffentlich zu kennen!
Warum passiert es so oft, dass Nichtchristen mehr wie Christen agieren als Christen es tun? Ich bin oftmals darüber erstaunt, wie Menschen in ihren Arbeitsbeziehungen weitermachen und um schwierige Menschen herum arbeiten und alle möglichen Typen, nur um des Geldes wegen, Tag für Tag in Kauf nehmen.
Wie viel höher und wichtiger sind, in ihrer Priorität und Wichtigkeit, Beziehungen in Christus, die auf dem Blut Christi basieren. Und doch, wie wenig schätzen wir sie! Können wir uns diesen Luxus erlauben? Die Tage, die vor uns liegen, werden die Beziehungen, die wir in Christus haben, offenbaren und sie werden die wichtigsten Dinge sein, die wir besitzen.
Lasst uns am Anfang beginnen
Lasst uns zeitlich in das erste Jahrhundert zurückgehen, wo wir letzte Woche aufgehört haben: Eine Zeit, in der einige Christen darauf bestanden nur Gemüse zu essen, einige sagten, dass es in Ordnung sei Wein zu trinken während andere sagten, das sei es nicht, einigte sagten, dass der Samstag der Tag ist, an dem man den Herrn anbeten soll, während andere den Sonntag meinten. Einige sagten, dass man die jüdischen Feste ehren soll während andere daran kein Interesse hatten. Und wieder andere aßen Fleisch, das vorher den Götzen geopfert worden war während andere nie im Leben daran dachten so etwas zu tun.
Lasst uns einen Durchschnittschristen dieser Tage nehmen und ihn als einen, der schwächeren Glauben hat, bezeichnen, um Paulus zu zitieren: Wie würde er auf den Fleischesser, den Weintrinker, den Götzenfleischesser und denjenigen reagieren, der nicht den jüdischen Sabbat oder die Feste beachtet?
Wenn er in unseren Tagen leben würde, würde er eine gerechte Entrüstung gegen seinen Bruder spüren, der Gott nicht durch die gleichen Farbgläser, wie er selbst, sieht. Er würde sich vor Gott richtig fühlen, wenn er alle Verbindungen zu dieser Person abschneiden würde, weil es da genügend Lehre im Internet gibt, die mit seinem eigenen Glauben übereinstimmen. Er würde mit einem selbstgefälligen Bewusstsein weggehen, dass er eine tiefere Offenbarung hat, viel reifer ist und sich selbst gerechtfertigt fühlen, dass diese Person ihn schlimm enttäuscht hat. Kurz gesagt, er würde mit gutem Grund die Beziehung abschneiden. Würde jedoch der Herr damit einverstanden sein?
Bedingungen, wann man Beziehungen mit anderen Christen abbrechen soll
„Ich ermahne euch Brüder und Schwestern auf solche Acht zu geben, die Parteiungen und Ärgernisse in eure Wege stellen und die im Gegensatz zur gesunden Lehre, die ihr empfangen habt, stehen. Sie dienen nicht dem Herrn sondern ihrem eigenen Bauch. Von denen haltet euch fern.“ Römer 16,17
„Ich habe euch in meinem Brief geschrieben nicht mit unmoralischen Menschen Umgang zu haben und meinte damit nicht die Menschen dieser Welt, die unmoralisch, neidig, unehrlich und Götzendiener sind. Ihr müsstet diese Welt verlassen, wenn ihr das tun solltet. Ich schreibe euch, dass ihr nicht mit jemanden Umgang haben sollt, der sich ein Bruder oder eine Schwester nennt, aber tatsächlich ein Unzüchtiger oder Habsüchtiger oder Verleumder, ein Trunkenbold oder Unehrlicher ist! 1 Korinther 5, 9-11
An anderer Stelle sagt Paulus von diesen Menschen, dass sie andere zu sich selbst ziehen und dass sie konfrontiert werden müssen um die Herde zu beschützen. Es sind Schwätzer und Betrüger, die von Haus zu Haus gehen und Gerüchte und Spaltungen verbreiten und Streit sähen, die konfrontiert und aufgehalten werden müssen. (Apg. 20,29, 1 Timotheus 4,7, Titus 1,10-11)
„Wenn jemand etwas anderes lehrt, was nicht mit der gesunden Schulung unseres Herrn und der göttlichen Lehre übereinstimmt, so ist er/sie eingebildet und versteht nichts. Sie haben ein ungesundes Interesse in Streitereien und Wortstudien, die zu Neid, Streit, hinterhältigem Gerede, Argwohn und permanenter Unstimmigkeit zwischen den Menschen führen, deren Sinne verdorben worden sind und manche sind sogar so weit von der Wahrheit beraubt worden, dass sie denken, dass Gottesfurcht ein Mittel zu finanziellem Wohlstand ist. Von solchen ziehe dich zurück.“ 1 Timotheus 6,3-5
Kannst du das Muster erkennen?
Da gibt es keine Stelle im Wort, die besagt, dass du Beziehungen mit Menschen abbrechen sollst, weil sie Fleisch essen und du nicht oder weil sie Wein trinken und du nicht oder weil sie am Sonntag anbeten und du am Samstag oder weil sie die jüdischen Feste beachten und du nicht. In diesen Fällen sollst du dich so verhalten, wie ich es letzte Woche beschrieben habe. Paulus sagte: „Macht Zugeständnisse und wandelt in Liebe untereinander.“
In unseren Tagen würde Paulus noch mit einschließen, dass es da keinen Grund gibt Beziehungen mit anderen abzubrechen, weil sie in „diese andere Gemeinde“ gehen oder weil er oder sie mich verletzt hat oder meinen Stolz verwundete, mich nicht reden ließ, ich nicht das bestellte Komiteehaupt war oder auf der Seite war, die wählte, dass der Teppich im Gottesdienstraum blau anstatt grün sein sollte, den Bischoff „Soundso“ nicht akzeptierte, nicht daran glaube, dass Massengebet in einem Stadion die Nation verändern wird, etc.
Die nächste Lage darunter
Die nächste Lage darunter, die Lage, die direkt über der Kernursache liegt, ist Götzendienst. Du hast korrekt gelesen. Jene, die sich so leicht beleidigen lassen und so schnell dabei sind sich von anderen abzuwenden, weil sie beleidigt wurden, sind Götzendiener. Ein Götze ist alles, was angebetet wird oder höher geschätzt wird als Gott. Eine andere Weise, es zu beschreiben, dass es etwas ist, das einem so lieb ist, dass es den Platz zwischen dir und Gott einnimmt.
Denke an die Pharisäer zurzeit Jesu. Sie schätzten ihr Gesetz und das was sie dachten, das Gott am meisten mochte höher als das tatsächlich geschriebene Wort. Sie waren Götzendiener. Sie zogen Schriftstellen aus dem Kontext heraus, bauten darauf eine Reihe von Schlussfolgerungen, die auf diesem unkorrektem Verständnis basierten und sie schätzten das in ihrem Sinn höher als das was das AT tatsächlich sagte. Sie waren auf Jesus zornig, weil er die Schriftstellen im ursprünglichen Zusammenhang und mit der ursprünglichen Absicht verwendete – sie kämpften um ihren Glauben zu rechtfertigen.
Dass sie ihren Stolz und ihre Lieblingslehren über die Ausgewogenheit des ganzen Wortes gestellt haben, war Götzendienst. Es war zwischen sie selbst und Gott gekommen. Sie kamen bis zu dem Punkt, dass sie nicht mehr in einer Gruppe von Menschen funktionieren konnten, die sich außerhalb ihrer Lieblingslehren befanden, sodass sie Inseln wurden, während sie von Menschen umgeben waren. Sie hatten keine Ahnung wie man sich in einer Gruppe verhält und auch nicht in der größeren Kultur um sie herum. Sie waren von der Gesellschaft und von potentiellen Freunden abgesondert.
Und nun kommen wir zum wirklichen Grund: Ihr Glaube war nicht in Gott, sondern in ihrer sorgfältig konstruierten Lieblingslehre und in den Ideen wer Gott war und was sie dachten das er wollte. Alles, was außerhalb davon war, beleidigte sie.
Da gibt es Christen, die den Herrn kaum kennen, denn sie sind nie weit darüber hinausgewachsen, als gerade errettet zu sein. Sie wählen es lieber ein Gerüst von Glaubensaussagen davon zu bauen, wer Gott ist und was er möchte und sie denken, dass Wissen das Gleiche wie Reife ist. Also haben sie eine Menge Wissen in speziellen Gebieten um sich selbst davor zu schützen, durch die Veränderungen verletzt zu werden, von denen sie wissen, dass Gott sie fordern würde, damit sie Christusähnlicher würden.
Ihre Konstruktion von Gott ist sicher, vertraut, bequem und sie gehen gegen jeden an, der versucht ihre sorgfältig gebauten Mauern, von dem was sie glauben, herauszufordern. Sie denken von sich selbst, dass sie reif sind. Sie sind eigentlich wie jene, über die Paulus in 1 Korinther 3,3 sagt, die Anstoß daran nahmen, weil jemand Paulus Lehre lieber mochte und ein anderer mochte Apollos mehr und jede Gruppe wurde durch die andere beleidigt. Er sagte, dass sie Säuglinge in Christus waren, weil sie sich wie (nicht wiedergeborene) Menschen, die sich in Streit befanden, verhielten.
Das legt also einen fundamentalen Grund, warum Christen engstirnig sind und es sind keine wirklichen Gründe, die verursachen sich von Gemeinschaft zu trennen. Für einige ist es leichter ein Götzendiener zu sein und Christus nicht wirklich kennen zu lernen und zu wachsen als es wäre ihr Babystadium des Versteckens hinter Erkenntnis abzulegen und wirklich zu reifen und zwar in beidem; als Menschen und als Menschen in Christus in einer größeren Gemeinschaft von gleich gesinnten Gläubigen.
Und hier machen wir nächste Woche weiter: Wie verändert man einen Lebensstil von Beleidigung hin zu Reife.
Seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: Renate St.
www.supernaturalhousechurch.org