Letzte Woche teilte ich mit Euch die Perspektive, daß das Abbrechen der Gemeinschaft mit anderen Christen nur eine Reaktion darauf ist, daß diejenigen IHRE Beziehung zum Herrn in Bereichen ihres Lebens abgebrochen haben. Was wir im Natürlichen tun müssen, um den Kontakt mit ihnen zu begrenzen, ist das bedauernswerte Resultat ihrer Taten.
Was man NICHT tun darf
Eine Studentin der Bibelschule an der ich damals Rektor war, fragte mich um einen Rat. Eine Familie hatte die Gemeinde, welcher die Studentin angehörte, verlassen und der Pastor teilte von der Kanzel herab mit, daß diese Familie dämonische Probleme hatte und verbot jeglichen Umgang mit der Familie, denn es sei nicht der Wille Gottes das die Familie die Gemeinde verließ.
Die Frau der Familie war aber eine Arbeitskollegin der Studentin und sie trafen sich täglich. Ihr waren dämonische Probleme nicht bekannt, aber schon, daß die Familie die Gemeinde wegen dauerhaftem Druck und internen Machtstreitereien verlassen hatte. Sie erzählte mir, daß es sich nicht gut anfühlte was der Pastor gesagt hatte, aber doch … Ich sagte ihr, sie solle den Pastor ignorieren, eine andere Gemeinde suchen und der Frau eine möglichst gute Freundin zu sein.
Wie viele von uns dachten, das sie Freunde fürs Leben gefunden hatten als sie Teil einer Gemeinde geworden waren. Und wie viele kamen später dahinter, daß, als wir die Gemeinde verließen, viele dieser „Freunde“ nichts mehr mit uns zu tun haben wollten – unsere Freundschaft hing nur davon ab zu welcher Gemeinde wir gingen. Wie traurig. Und ganz sicher kein Grund um Gemeinschaft abzubrechen.
Streich sie von der „Warum“- Liste
In den vergangenen zwei Wochen habe ich Texte geteilt, aus denen hervorgeht das es kein Grund ist den Kontakt zu jemandem abzubrechen weil diejenigen anders denken über z.B. den Tag der Zusammenkunft oder was schon oder gerade nicht gegessen oder getrunken werden darf. Und auch wenn gesagt wird das Meinungen zu besprechen sind, das Gespräch sollte nie ein Argument werden. Das heißt, Meinungsverschiedenheit ist nie ein gültiger Grund. Manchmal kannst du erleben das dir jemand seine oder ihre Lieblingslehre (oder Argument) ständig aufdrängen möchte – zum Selbstschutz musst du dann vielleicht den Kontakt begrenzen.
Wenn wir zurückschauen auf die letzten Wochen dann ist die Person mit der wir den Kontakt abbrechen wollen, jemand der aus den Augen verloren hat, daß er zu aller erst Gott gegenüber Rechenschaft ablegen muss. Er hat vergessen, daß er seinen eigenen Glauben ausleben muss, sehen lassen muss. Und die Person hat auch vergessen das wir Versuche unternommen haben, um Friede mit ihm zu finden. Aber nicht zu dem Preis das wir selbst darunter zu leiden haben. Die Person sieht nicht mehr das sie sich selbst aus bestimmten Situationen retten muss – wir können helfen, aber die Person selbst muss den Mut fassen und wieder die Leitung über das eigene Leben ergreifen, geistlich und natürlich.
Wenn jemand dies nicht tun will müssen wir weiter in unserem Leben. Wir können nur die eine Meile extra mitgehen, uns einmal schlagen lassen und eine Jacke weitergeben – denn wir sind auch Rechenschaft schuldig vor dem Herrn. Wir müssen unsere eigenen Wege nachweisen, in Frieden leben und uns selbst aus Situationen retten/lotsen.
Aber was sind jetzt die 'guten Gründe'?
Zur Erinnerung, ich leite ein Hauskirchen-Netzwerk. Und genau das ist der Kontext des gesamten Neuen Testamentes. Denn die Schreiber des NT waren Hauskirchenleiter, schrieben an Menschen in Hauskirchen, also muss man den Kontext des NT verstehen aus einer Wohnzimmerperspektive und nicht die eines Hörsaals.
Als Paulus 1. Kor 5 schrieb, darüber wie sie mit dem Mann umzugehen hatten der eine sexuelle Beziehung mit seiner Stiefmutter hatte, bedeutet dies, das dieser Mann in Justus' Haus* saß. Zusammen mit dem Rest der Hauskirche am Tisch saß und aß, das Abendmahl mit ihnen einnahm – jeder wusste von seiner Sünde aber niemand konfrontierte ihn damit. (* Apg. 18:7)
Paulus sagte: „...und ihr seid aufgeblasen und seid nicht vielmehr traurig geworden, so daß ihr den aus eurer Mitte verstoßen hättet, der diese Tat begangen hat? (Vers 2)
So, DAS ist ein guter Grund um den Kontakt abzubrechen. Vergesse aber nicht worauf ich letzte Woche hinwies, darüber wie Jesus mit Menschen umging die ihm nicht nachfolgen wollten – Er lief ihnen nicht nach und tatsächlich waren sie es ja auch die Ihm nicht mehr folgen wollten. So ist also jeder Schritt den der Körper (der Gläubigen) tun muss ein bestätigender Schritt dessen was die Person schon getan hat. Lass sie nicht dir die Schuld zuweisen über ihre eigenen Verfehlungen.
Der Mann aus 1 Kor 5 war nachweislich ein vom Geist erfüllter, in Zungen sprechender, in Wasser getaufter Gläubiger in Jesus – er hatte eine ernsthaft schlecht-funktionierende Familie und ein ebenso ernsthaftes Problem mit Lust. Besonders sexuelle Sünde wird in der Bibel als guter Grund zum Abbrechen von Gemeinschaft genannt, zum Teil auch weil es andere in Gefahr bringt.
Warum wird diese Sünde so häufig genannt?
In den darauffolgenden Versen teilt Paulus den Korinthern dies mit:
„Ich habe euch in dem Brief geschrieben daß ihr nichts zu schaffen haben sollt (eng und überwiegend) mit den Unzüchtigen (sexuell unreinen Menschen). Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen dieser Welt oder die Geizigen oder Räuber oder Götzendiener; sonst müsstet ihr ja die Welt räumen!“
Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr müsst nichts mit einem zu schaffen haben der sich Bruder nennen lässt und ein Unzüchtiger oder Geiziger, Götzendiener oder Lästerer, Trunkenbold oder Räuber ist. Mit so einem sollt ihr auch nicht essen.
(1 Kor. 5:9-11)
Die erste Instruktion bezieht sich auf 'Hurerei'
Nächste Woche schauen wir auf die anderen Dinge auf Paulus' Liste – sprachlich grob sein, schimpfen, lästern, betrunken sein, unehrlich im Geschäft und Dieben.
Paulus sagte man solle den Kontakt abbrechen mit jemandem der in sexueller Sünde lebt. Der Grund warum ich sage 'in sexueller Sünde lebt' und nicht eine einmalige oder sporadische Sünde, rührt daher, weil der Mann in Korinth eine andauernde Beziehung zu seiner Stiefmutter hatte und die ganze Gemeinde es zu einem bestimmten Zeitpunkt wusste.
Das Wort das hier mit 'Hurerei' übersetzt wird, wird 15 Mal in den KJV Briefen als etwas genannt, was Gläubige meiden müssen. Es wird als ein Werk des Fleisches aufgelistet, als Eigenschaft eines Ungläubigen und dessen Lebensstils. Aber warum ist 'Hurerei' so wichtig, das Paulus und auch andere, deutlich hinweisen keinen Umgang mit jemandem zu haben der in dieser Sünde lebt?
Das Wort 'Hurerei' kommt im Griechieschen aus 'porneia' of 'pornos' und bezeichnet 'illegale, unrechtmäßige, sexuelle Gemeinschaft'. Lass mich kurz den Unterschied zwischen Ehebruch und Hurerei erläutern. In Matt. 5:28 definiert Jesus Ehebruch als eine Fantasie, eine Vorstellung oder einen gedanklichen Prozess. Hurerei ist die körperliche Umsetzung dieser Vorstellung.
Tempel Anbetung im ersten Jahrhundert beinhaltete das opfern an einen Gott und dies anschließend zu besiegeln indem man Sex mit einer Tempelprostituierten hatte.
Wenn du viele Lämmer und Babyzieglein aus deiner Herde haben wolltest, brachtest du ein Opfer aus Fleisch (ein Tier) und hattest du Sex mit einer Prostituierten im Tempel. Darauf hoffend, das deine sexuelle Tat die Götter inspirierte und sie die Tiere sich paaren ließen. Dies galt auch für das Segnen von angebauten Pflanzen, Geschäftsabschlüsse usw. In meiner 'Jezebel Geist' -Serie gehe ich hierauf noch genauer ein. Und es hilft den 'Jezebel Geist ' genauer zu definieren.
Paulus bezieht sich direkt auf den Sex mit den Prostituierten im Tempel im 1. Kor 6:13-18: „das Fleisch dem Magen, der Magen dem Fleisch. Aber Gott wird das eine wie das andere zunichte machen. Der Leib aber nicht der Hurerei, sondern dem Herrn und der Herr dem Leib. Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft. Wisst ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Sollte ich nun die Glieder Christi nehemn und Hurenglieder daraus machen? Sicher nicht. Oder wisst ihr nicht: wer sich an eine Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn die Schrift sagt: Die zwei werden ein Fleisch sein. Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.“
Im besten Falle
Die sexuelle Tat ist die körperliche Umsetzung eines Verbundes der im Herzen eines Mannes und einer Frau geschlossen wurde. Bei diesem Verbund, wie bei allen Verbünden, tritt Gott als Zeuge auf (in anderen Kulturen sind es andere Götter). Also können ein Mann und eine Frau nicht miteinander im Herzen 'verheiratet' sein, bis/außer dieser Verbund des Herzens wird bezeugt und geschworen vor Gott oder seinen Repräsentanten.
Das heißt, jedesmal wenn ein Mann und eine Frau Gemeinschaft (sexuell) haben ist dies eine Bestätigung des Verbundes ihrer Herzen.
Diese Tat mit jemandem mit dem kein Verbund besteht auszuüben, erzeugt nicht nur eine Menge Probleme in Kopf und Herz. Es ist auch noch ein verbrechen des Bundes mit deinem Ehepartner – oder mit Christus, wenn du Junggeselle/in bist. Der verletzte Ehepartner kann das verbrechen des Bundes anerkennen lassen und die Scheidung verlangen. Das Geheimnis des Verbundes des Herzens und die körperliche Ergänzung des Verbundes ist zu vergleichen mit Christus und der Kirche. Jetzt noch geheimnisvoll verbunden im Geiste, aber eines Tages werden wir Ihn sehen und körperlich in seiner Nähe sein.
Folglich ist Hurerei für einen Christen ein Schlag ins Gesicht von Jesus, das verbrechen des Bundes mit Ihm und darum auch ein guter Grund den Umgang mit solch einer Person abzubrechen. Für einen Christen ist das treiben von Hurerei gleich dem verbrechen des Bundes mit dem Ehepartner und ihrer Beziehung zu Gott – und das ist der Grund wieso Paulus im 1. Kor 5, Jakobus und Petrus und die Apostel in Apg. 15, und noch an anderen Stellen, darauf verweisen, keine Gemeinschaft zu pflegen mit jemandem der regelmäßig Hurerei betreibt.
Die Lösung für einen Betroffenen ist das anerkennen der 4 Elemente welche ich in den vergangenen 2 Wochen benannt habe - und eine Bekehrung. Sie müssen erkennen, das sie Rechenschaft gegenüber Jesus ablegen müssen, nur Sie und nur Ihm. Verstehen, das sie selbst ihren Glauben ausleben und zeigen müssen. Erkennen, das wir probiert haben in Frieden mit ihnen zu leben, daß jedoch das festhalten an der Sünde uns zum erkennen der Wahrheit zwingt. Und das ist: Sie leben in diesem Bereich nicht mehr mit dem Herrn. Und sie müssen verstehen, daß sie sich nur selbst aus diesem Griff/ den Klauen des Feindes befreien können.
Wenn jemand mit Porno kämpft, haben wir dann Gemeinschaft mit ihm?
Was wenn jemand Fantasien/Wünsche hegt gegenüber einer Person in der (Haus) Kirche, die so weit gehen, das andere sich unangenehm/belästigt fühlen in deren Anwesenheit? Deshalb sagt Paulus den Korinthern als sie den Mann nicht konfrontieren wollten: Wisst ihr nicht das auch nur wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?
Man muss diese Person vielleicht von der Gemeinschaft trennen wenn deren persönlicher Streit sich manifestiert und andere sich durch Blicke oder zweideutige/schlüpfrige Bemerkungen belästigt fühlen. Das ist ein guter Grund diese Person mit den 4 Elementen zu konfrontieren. Vergiss niemals das sie sich selbst zuerst entschieden haben, um in diesem Bereich nicht mehr im Herrn zu wachsen, wodurch du gezwungen wirst etwas zu unternehmen, was du vielleicht nicht möchtest. Aber es ist eine Reflexion der Entscheidungen die bereits genommen sind.
Vielleicht muss solch eine Person eine Zeitlang der (Haus)Kirche fern bleiben, vielleicht ist persönliche Begleitung durch einen anderen Mann notwendig, wenn es denn ein Mann ist, oder mit einer Frau wenn eine Frau dieses Problem hat.
Persönliche Begleitung wenn derjenige sich bekehren und befreien lassen will von Lust, Ehebruch, Hurerei; bis der ganze 'Körper' sich wieder angenehm fühlt mit dieser Person in ihrer Mitte.
Das war's für heute … nächste Woche mehr dazu!
Segen,
John Fenn