
Chris und ich waren in einem Laden um ein paar Sachen abzuholen und obwohl wir zur Lebensmittelabteilung unterwegs waren, hielten wir wie immer bei den Spielsachen an um uns die Autos und LKW’s anzusehen. Er liebt alle Dinge wie Autos und LKW’s durch den Charakter von dem Spielfilm „Cars“ – mit Aufnahmen von McQueen und Tow Mater – bis hin zu Herbie, der es liebt mit dem zu nerven, was gerade an diesem Tag seine Fantasie trifft. Am leichtesten sind für ihn die „Matchboxautos“ zu handhaben und daher sind das auch seine Lieblingsautos – diese kleinen metallenen Autos, in allen möglichen Macharten und Modellen – einige sind echten Autos nachgebildet, andere vorgestellten.
Normalerweise ist die Aufmerksamkeit von Chris auf das fokussiert was immer gerade in seiner Reichweite ist, aber an diesem Tag sah er die Ausstellung von den „Matchboxautos“ schon von Weiten: „Schau Papa, schau! Schau dir die Autos an! Wie man sehen konnte, hingen da, wenn man die Reihen zählte, 72 Autos an dem Regal, mit noch mehr Autos hinter denen die in der vorderen Reihe waren.

Er liebt die Momente wie diesen, in denen er völlig verantwortlich, deswegen erlauben wir ihm einige Freiheit in dem Laden und so bekam er an diesem Tag 2 neue Autos, die er ausgesucht hatte!
Obwohl er die ersten 24 Jahre seines Lebens zuhause gelebt hatte und er die ganze Zeit sagen konnte was und wann er etwas tun wollte, so bedeutete der Umzug vor acht Jahren in eine Heimgruppe das Aufgeben einer Menge von Kontrolle in seinem Leben. So ist das Leben mit sieben anderen Menschen und zwei Betreuern in der Gruppe eine Sache geworden, in der er das macht was die Gruppe macht und Vieles davon ist eine unveränderliche Routine.
Der Bus zu den Arbeitsgruppen fährt um 8:30 Uhr los, jemand rollt ihn zur Haltestelle, dann macht er das was ihm in der Arbeitsgruppe vorgesetzt wird, kehrt in die Heimgruppe um ungefähr 3:30 zurück, bekommt einen kleinen Imbiss, zirka um 17:30 Abendessen, Zeit zum Bettgehen ist um 20:00, um 8:00 morgens bekommt er seine Medizin, 12:00 Mittagessen und so läuft das jeden Tag. Er muss allen Anweisungen von anderen folgen.
Im Gegensatz dazu ist es für ihn jedes Mal ganz anders, wenn wir in der Stadt sind und ihn für die zwei Tage und die eine Nacht nach Hause abholen, dann ist meine erste Frage an ihn: „Was möchtest du tun?“ Weil ich ihn um 8:30 Uhr abhole, wenn die anderen zu ihren Arbeitsgruppen fahren, dann variiert seine Antwort: „Hmmm, ich glaube Donuts“ oder „Lass uns zu McDonalds gehen.“, weil er das 9. Frühstück „Tortillafladen mit einer Packung Milch“ liebt.
Dann parken wir oft nahe an einer Kreuzung oder von Bahngleisen, denn wie es der Herr beinahe immer zu arrangieren scheint, kommt dann ein Zug, weil „Jesus Züge liebt“ und dann fangen wir unsere „Besorgungen mit Papa“ an. Unsere Besorgungen dauern gewöhnlich bis 3 Uhr nachmittags, einige aufgrund seiner Anweisungen, und das ist der Grund warum wir in diesem Laden waren, in dem ich dieses Bild gemacht habe.
Sofortige Kontrolle, sofortige Kommunikation
Unsere Leben sind dem von Chris nicht so unähnlich, denn wir leben die meiste Zeit auch gemäß dem wie es die Gruppe vorgibt. Von dem Zeitpunkt an, an dem wir aufwachen, treffen uns die Erwartungen von anderen. Wir stehen auf, essen und gehen zur Arbeit oder Schule um irgendwo zu einer festgesetzten Zeit zu sein, mit Aufgaben, die uns vorgegeben werden und das Tag für Tag, Woche für Woche und Monat für Monat.
Aber wenn das Ende des Tages kommt, dann haben wir viele Wahlmöglichkeiten, die vor uns liegen, wie die Ausstellung mit den 72 Autos im Geschäft: Was sollen wir wählen?
Für die meisten ist der erste Gedanke, dass sie sich Online mit einer oder mehreren sozialen Gruppen in Verbindung setzen könnten. Dieses Zeitalter der sofortigen Kommunikation erlaubt es uns, völlig über unser Leben zu kontrollieren oder zumindest die Illusion zu bewahren, dass es so ist. Wir können unsere Aufmerksamkeit was oder wem auch immer wir wollen zuwenden: Lass mich nachsehen, wer gerade auf dem Facebook Messenger ist. Was sagen die Leute in den Gruppen, in denen ich auch bin? Vielleicht sollte ich die Farm in Farmville überprüfen. Lass mich Skype aufmachen um zu sehen wer gerade online ist um anzurufen oder sofort zu texten.
Aus all den Wahlmöglichkeiten die wir haben, wählen wir selten „nichts“ aus. „Nichts“ ist nicht auf der Anzeige, der wir unsere Aufmerksamkeit widmen. Heutzutage ist Alleinsein oftmals ein Resultat davon, dass wir uns nicht verbinden als, dass es ein Wahl ist, die wir treffen.
Ein Problem das gelöst werden soll
Alleinsein fühlt sich wie ein Problem an, das gelöst werden soll, nicht etwas nach dem man verlangt. Wir haben so viele Wahlmöglichkeiten, sodass wir nicht einmal wissen was wir mit uns selbst tun sollen.
Wenn du nicht lernst wie du alleine sein kannst, dann wirst du einsam sein.
Menschen um sich zu haben, sei es elektronisch oder real, ist kein Heilmittel für Einsamkeit. Einsamkeit wird definiert als: Ein unangenehmes Gefühl, in dem eine Peson ein starkes Gefühl von Leere spürt.
Aber diese Leere kann nicht vollkommen durch „Netzfreunde“ gefüllt werden und weil Gerechtigkeit durch das Erkennen von Christus kommt, ist das in sich selbst hoffnungsvoll. Gott hat es so angelegt, dass Gerechtigkeit innerhalb persönlichen und nahen Beziehungen bewährt wird. Nur Online-Beziehungen erlauben uns daher in sich selbst nicht, dass wir uns bewähren und unsere Gerechtigkeit ausleben.
Hier ist die Schwierigkeit: Technologie spricht uns dort an wo wir am verletzlichsten sind. Hier greife ich einen Punkt von letzter Woche auf, bei dem es darum geht nur indirekt durch in unseren Online-Netzwerken zu leben, was bedeutet, wenn unsere Schwachheit wirkliche Freundschaften oder Einsamkeit ist, dass wir dann unausgewogen werden können und zwar insofern, dass wir uns dann, sobald wir Freizeit haben, mit jemanden verbinden.
Als ich aufwuchs bedeutete „Elektronik“ einen Radio oder 3 Kanäle im Fernsehen. Wir mussten Zeit mit uns selbst verbringen, das war keine Disziplin, das war nicht etwas das wir auf den Terminkalender setzen mussten. Wir waren die Unterhaltung und deshalb kannten wir uns. Wir wussten was es hieß alleine zu sein und alleine zu spielen.
Der erste Hinweis dafür dass die Dinge sich veränderten war für viele eine populäre Fersehwerbung in den 1970er Jahren, deren Spruch folgender war: „Calgon nimm mich weg“ während der Zuschauer eine Frau sah, die ein gemächliches Schaumbad nahm damit die Schwierigkeiten des Tages weg schmolzen. „Meine Zeit“ musste nun geplant werden.
(http://www.youtube.com/watch?v=MVLzkTuVmrw für euch Jugendlichen :)
Wenn wir es erwählen dauernd (elektronisch) verbunden zu sein, dann denken wir, dass wir nicht alleine sind – die sozialen Netzwerke versorgen uns mit der Illusion von bedeutenden Beziehungen, aber sie sind tatsächlich unzureichend und das ist der Grund warum sich jemand umso einsamer fühlt umso mehr er sich in sozialen Netzwerken verbindet. Es wirkt gefühlsmäßig entgegengesetzt; umso mehr wir uns in den sozialen Medien verbinden umso einsamer fühlen wir uns.
Fühlt sich das bei dir so an?
Wenn wir nicht wissen wie wir alleine sein sollen, dann fühlen wir nicht wie wir selbst sind, wenn wir nicht verbunden sind. Wir empfinden, dass etwas falsch ist, wir nicht ganz auf der Höhe sind. Wir wenden uns an andere damit wir uns weniger ängstlich oder damit wir uns lebendig fühlen, was bedeutet, dass wir sie für unsere Befriedigung benutzen, für unser selbstsüchtiges Ego und unsere Absichten um unser schwaches Selbst zu unterstützen.
Wir müssen es lernen alleine zu sein, damit wir soziale Netzwerke eher dafür benutzen andere zu segnen als sie als Selbstbefriedigung dafür zu benutzen unser schwaches Selbst zu unterstützen. Aber wie lernst du es alleine zu sein?
Finde die Wellenlänge
Was hast du gemacht als du das letzte Mal die Gegenwart des Herrn gespürt hast? Was hast du das letzte Mal gemacht von dem du ganz sicher weißt, dass er dir etwas zeigte oder zu dir sprach? Machtest du einen Spaziergang, fuhrst du mit dem Fahrrad, fuhrst du ziellos herum, fuhrst du mit dem Bus, nahmst du ein langes Schaumbad?
Nun suche nach Mustern in den vergangenen Jahren, verbinde die Punkte von jenen Zeiten in denen du Offenbarung empfingst oder seine Gegenwart fühltest oder wusstest, dass er zu dir sprach. Kannst du sehen, dass du während jener Zeiten in einer bestimmten geistigen Verfassung warst, in einer Art von „Wellenlänge“. Wie es bei den alten Radios war, bei denen du den Knopf vor und zurück drehen musstest um das stärkste Signal für den Sender zu finden. Schau nach den Mustern, in denen du erkennst wo und wie er mit dir in der Vergangenheit kommuniziert hat und kehre zu dieser „Wellenlänge“ zurück.
Setze dir eine Zeit für dich und fühle dich deswegen nicht schuldig. Trenne dich von deinen „Ein- bzw. Ausschaltknöpfen“ und werde ruhig in einem anderen Raum und bringe dich selbst in den geistigen Raum, in dem du den Herrn in der Vergangenheit zu dir hast sprechen gehabt … und kenne dich selbst … dort machen wir nächste Woche weiter.
Bis dahin, seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
www.subernaturalhousechurch.org