ich war dabei Chris für den Tag anzuziehen, während ich eine Selbstmitleidsparty hatte und entmutigt war. Das war ich wegen einer „To-Do-Liste“, die so lang wie mein Arm war, wodurch ich mich überwältigt fühlte und mir selbst leid tat, während ich dabei war ihn fertig zu machen.
Für jene, die noch nie meine Weekly Thoughts gelesen haben: Chris ist unser ältester Sohn und wurde mit der Nabelschnur um seinen Hals, die einen Knoten hatte, geboren, wobei ihm durch jede Wehe die Luft abgeschnitten wurde, was zu einem Hirnschaden führte. Während ich dies schreibe, ist Chris 35 Jahre, wobei er mental ungefähr 4 Jahre alt ist, obgleich er nun Informationen auf einem höheren Level aufnehmen kann.
Und so war es dieser Selbstmitleidsmorgen, an dem ich meine Last verinnerlichte, während ich Chris half. Ich hatte ihm sein Shirt angezogen, er hatte seine Zähne mit meiner Hilfe geputzt usw. und all das während ich mich leise beim Vater über jeden und alles beschwerte, aber über keinen und über nichts im Besonderen, etwa so:
„Vater, ich fühle mich einfach wie ein Lasttier. All diese Anforderungen von Menschen. Der physische Teil des sich um Chris Kümmerns, so viele Gebete und Nöte, Menschen, die Geld wollen, während auch wir solche Nöte haben, Menschen, die alles von mir wollen, angefangen damit Streitereien mit einigen zu bereinigen, die mir ihre Lieblingslehre predigen, dann muss ich zwei Monate von Lehre aufnehmen und einen Monat von den Weekly Thoughts in den nächsten Wochen vor meinen Reisen schreiben und wir müssen Chris ein paar Tage zu Hause haben und das Gras mähen und Unkraut jäten. Was bin ich Vater, ein Lasttier oder was?“
Während ich halb in stillen Gebet und halb in Beschwerde umherschweifte, wurde es Zeit Chris die Socken anzuziehen. So kniete ich vor ihm auf dem Boden und zog ihm einen Socken an, wobei ich gerade den Gedanken zu Ende brachte: „… was bin ich Vater, ein Lasttier oder was?“, als Chris sich nach mir ausstreckte und mich sanft am Kopf streichelt und gutmütig sagt:
„Du bist ein gutes Pferd.“
Ich lachte laut heraus und sagte: „Okay Vater, ich kapiere es, ich erkenne was gerade geschehen ist und ich entschuldige mich. Du hast gerade durch Chris gesprochen und du hast Recht und es tut mir so leid.“ Chris hat mich davor und auch hinterher nie ein Pferd genannt, aber ich wusste wer mich ein Pferd nannte, indem er mein Selbstmitleid verhöhnte. Welch einen Sinn von Humor und Timing der Vater hat!
Ich änderte meine Haltung um einfach seinen Punkt zu verinnerlichen. Plötzlich kam mir Hebräer 12,4 in den Sinn: „Ihr habt im Kampf gegen die Sünde noch nicht bis aufs Blut widerstanden“. Also war es klar für mich, dass er meine Beschwerden nicht hören wollte, lol.
Diese Serie hat das Potential dein Leben komplett zu verändern, weil alles was du bereits über Gerechtigkeit gelehrt worden bist, du wieder neu lernen wirst, alles was du über Heilung, alles was du über Scheidung und Wiederheirat, alles was du über Geben und Empfangen und Jüngerschaft gehört hast – all das wird neu werden.
Ich fange damit an über selbstzentrierte oder auf sich selbst fokussierte Christen zu reden, indem ich über Gerechtigkeit rede. Warum? Weil wir gelehrt worden sind, dass Gerechtigkeit folgendes bedeutet: „In einem richtigen Stand mit Gott sein“. Aber, wenn das dein Verständnis ist, dann kannst du mit ihm richtig stehen, aber dich selbst hassen, deinen Nachbarn hassen und ein völlig selbstzentriertes und auf dich selbst fokussiertes Leben leben. Aber du bist vor Gott richtig, weil du in Jesus glaubst!!!
Aber das ist NICHT das vollständige Bild von dem, wie die Bibel Gerechtigkeit beschreibt.
Tzedakah (Gerechtigkeit, Wohltätigkeit)
Lasst uns zu dem jüdischen Verständnis von dem einen Wort zurückgehen, das mit Gerechtigkeit übersetzt wird: Tzedakah: Es so zu verstehen wie Jesus, die Kultur des Evangeliums und die Rabbiner es taten, hilft uns die Worte Jesu in den Zusammenhang zu bringen (, was ich in großen Punkten in dieser Serie tun werde), was vollkommen unser unwissendes heidnisches Verständnis ändern wird.
Im Judentum kann eine Person keinen richtigen Stand mit Gott haben, wenn sie nicht auch in rechten Beziehungen mit ihren Mitmenschen ist. Um es auf eine andere Art und Weise zu sagen: Gerechtigkeit ist nicht nur vertikal, sondern vertikal und horizontal. Die moderne Gemeindekultur vernachlässigt (glaube ich) den horizontalen Teil, weil sie es einfach nicht wissen. Aber wenn du Gerechtigkeit nicht so verstehst wie Jesus es tat und bis zum heutigen Tag tut, dann wirst du weder Jesus verstehen, noch das verstehen, was er in deinem und meinem Leben zu tun versucht.
Alles was Jesus in den Evangelien lehrte ist auf diesem Verständnis begründet: Dies ist SEIN Verständnis von Gerechtigkeit. Er lehrte, dass wenn du mit dem Vater in Beziehung bist, du dann auch mit deinem Nächsten in Beziehung sein wirst. Die Grundlage dafür, warum Jesus Wunder und Heilungen tat und „umherging um Gutes zu tun“, ist in seinem Verständnis von Gerechtigkeit begründet. Du kannst das Vertikale nicht haben, wenn du nicht auch das Horizontale hast.
Tzedakah wird verstanden als „Sein wie Gottes eigener Charakter:
„Denn der HERR, euer Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herrn, der große, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und kein Bestechungsgeschenk annimmt, der Recht schafft der Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so dass er ihm Brot und Kleidung gibt.“ 5 Mose 10, 17-18
Beachte die zwei Teile von seiner Selbst-Beschreibung in den zwei Sätzen: ER ist der ehrenwerte Allmächtige Gott (vertikal) und er demonstriert (zeigt) seine Integrität und Rechtmäßigkeit indem er denen hilft, die in Not sind (horizontal).
Alles was Jesus sagte und tat, war ein Ausdruck von Tzedakah – Gerechtigkeit. Er lehrte, dass der Vater gerecht (vertikal) ist und bewies es, indem er ihn sandte (horizontal: Er liebte die Welt so sehr, dass er gab.)
Alleine die Aussagen Jesu, dass er vom Vater war und, dass der Vater gut ist, würden in einer Kultur, die Gerechtigkeit als beides; vertikal und horizontal, verstand, nicht genug sein. Also beanspruchte Jesus vom Vater zu sein und in rechter Beziehung mit dem Vater zu sein (vertikal) und er bewies es horizontal indem er umherging und Gutes tat und Menschen heilte.
Wir alle kennen das Gebet des Herrn, aber wir haben darin versagt es so zu verstehen, dass es eine Aussage von Tzedakah ist, dass von allen von uns, die Gott „Vater“ nennen, erwartet wird seine Vaterschaft in unserem Leben durch unseren Lebensstil und unsere Handlungen anderen gegenüber, zu demonstrieren, genauso wie er es auch tut.
Wir haben den vertikalen Teil von Gerechtigkeit sehr gut verstanden, aber das ist gerade genug von einem Verständnis, das uns gefährlich dafür machen kann, selbstzentriert und auf sich selbst fokussiert zu sein. Das kann bis zu dem Punkt gehen, dass, obwohl wir den Sinn zum Himmel gerichtet haben, wir uns etwas vormachen indem wir glauben, dass Beziehungen nichts ausmachen, weswegen wir sie wegwerfen als wären sie ersetzbare Servietten.
Doch alles was Jesus tat und die ganzen Lehren des Neuen Testaments sind auf dem Jüdischen Verständnis von Tzedakah begründet – und DAS ist der Grund warum Gott heilt, warum wir geben, warum wir Jünger machen und warum wir in Liebe wandeln und danach trachten den Frieden unter den Geschwistern zu bewahren:
Gerechtigkeit kommt durch den Glauben in Christus (vertikal), aber dies ist aus dem Herzen und noch nicht bewiesen. Daher hat Gott es so geplant, dass es innerhalb von Beziehungen (horizontal) bewiesen werden muss, und darin ist der Beweis von unserer Beziehung mit dem Vater:
Also ja; ich bin ein „gutes Pferd“, ein Lasttier für andere, aber auch du bist ein solches. Du kannst nicht auf dich selbst in einer Weise von Lebensstil fokussiert bleiben, noch sehr lange eine solche Haltung beibehalten und dabei in Tzedakah (in rechtem Stand) vor Gott bleiben. Gutes Pferd!
Nächste Woche folgt Teil 2 über das Verständnis von Heilung und Wundern und in Teil 3 wird es um Ehebruch, Scheidung und Wiederheirat und anderes mehr gehen. Bis dahin, seid gesegnet
John Fenn
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