diese Serie ist über Tzedakah im Hebräischen, was Gerechtigkeit heißt und meine Aussage ist, dass ein wahrer Jünger von Jesus (nicht nur ein Gläubiger, sondern ein Jünger) kein auf sich selbst fokussiertes Leben führen kann, sondern durch einen Prozess gehen wird, in welchem der Herr ihn von Selbstzentriertheit wegbringt und nach außen hin auf andere fokussiert, während der Jünger in ihm reifer wird.
Die Gemeindekultur lehrt, dass Gerechtigkeit vertikal ist, was bedeutet „einen richtigen Stand mit Gott haben“, aber im Judentum kann eine Person keinen richtigen Stand vor Gott haben, wenn sie nicht auch einen richtigen Stand mit den Menschen hat.
Jesus machte Aussagen bezüglich Ehebruch, Unzucht, Scheidung und Wiederheirat, die nur innerhalb des Bezugssystems von Tzedakah und dem Jüdischen Gesetz von diesen Tagen verstanden werden können.
Hier ist das israelische Scheidungsgesetz aus 5 Mose 24, 1-4:
Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es geschieht, dass sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er irgendeine Unanständigkeit in ihr gefunden hat und er schreibt ihr einen Scheidebrief und legt ihn in ihre Hand und sendet sie weg aus seinem Haus und sie verlässt sein Haus und geht hin und wird eines anderen Mannes Frau. Und wenn sich der zweite Ehemann gegen sie wendet und schreibt ihr einen Scheidebrief und sendet sie aus seinem Haus, oder der zweite Ehemann stirbt, der sie zu seiner Frau genommen hat, dann ist es dem ersten Ehemann, der sie weggeschickt hat, nicht erlaubt sie wieder zu seiner Frau zu nehmen … (Es ist ihr erlaubt, die Frau eines dritten Mannes zu werden).“
Das war es; das war das ganze israelische Scheidungsgesetz, und über die Jahrhunderte haben sich Debatten darüber erhoben unter welchen Bedingungen ein Mann seiner Frau einen Scheidebrief ausstellen darf.
Jesus bezieht sich auf das Gesetz aus 5 Mose 24 und das Gesetz jener Tage
Das Gesetz folgte in den Tagen von Jesus dem, was ein Rabbi namens Hillel lehrte: Wenn die Frau etwas so Geringes tat, wie wenn sie ein schlechtes Essen kochte und servierte, dann war das ein Grund für Scheidung. Andere sagten, dass ein Mann sich von seiner Frau scheiden lassen konnte, wenn er einfach eine schönere als sie gefunden hatte.
Hillel’s Gesetz WAR das Gesetz in den Tagen von Jesus: Jeder Mann oder jede Frau konnte sich in einer „schuldlosen“ Scheidung scheiden lassen, wenn er/sie jemand besser Aussehenden wollte oder die Frau ein schlechtes Essen gekocht hatte oder aus irgendeinen anderen Grund. Jesu Gebote waren direkt gegen dieses Gesetz fokussiert, weil er Gottes ursprüngliche Absichten lehrte. *Markus 10, 12
Daher bedeutet es, das zu nehmen, was Jesus gesagt hatte und es außerhalb von Hillel’s Gesetz auf die Ehe und Scheidung heute anzuwenden, völlig das zu missrepräsentieren, was Jesus damals angesprochen hatte und dies hat bereits viele in Bindung geführt.
Warum hat Gott Scheidung erlaubt?
Als Jesus gefragt wurde, warum Gott das Scheidungsgesetz herausgab, wenn er doch beabsichtigte, dass Mann und Frau fürs Leben zusammenbleiben, sagte er, dass es „wegen der Herzenshärtigkeit des Menschen“ war*, was bedeutet, weil er gerecht war, musste der Vater einen Weg des Entkommens für einen unschuldigen Partner zur Verfügung stellen, sollte der andere Partner ihr oder sein Herz gegen diesen verhärtet haben. *Matthäus 19, 18
Ein verhärtetes Herz in der Ehe berücksichtigte auch Sex außerhalb der Ehe, Missachtung, Verlassenwerden und physischen und mentalen Missbrauch. Für jede von diesen Gründen erlaubte Gott die Scheidung. In jedem Bund muss es einen Weg des Entkommens geben, wenn der Bund gebrochen wird und Scheidung ist der Weg des Entkommens aus einer Ehe für den unschuldigen Partner – aber das beste Fallbeispiel ist das eines Ehepaares, das sein ganzes Leben zusammenbleibt.
Moderne Verträge und Bündnisse
Hier einige Beispiele: In einem Geschäftsvertrag gibt es immer eine Rücktrittsklausel um jede Person oder Firma zu schützen. Wenn du bei deinem Darlehen in Verzug gerätst, so ist der Weg für die Bank da herauszukommen, dass sie dieses Haus zurücknimmt und du ohne jede zivilrechtliche Strafe davon kommst. Wenn du ein Haus kaufst, das mängelhaft ist und der Verkäufer wusste es, dann gibt es da eine Klausel für dich, damit du da herauskommst oder die den Verkäufer verpflichtet es zu reparieren, usw. In jedem Bund oder Vertrag gibt es einen Weg da herauszukommen, sollte eine Partei darin versagen ihre Bedingungen des Bundes einzuhalten. Scheidung ist die von Gott bereitgestellte „Entkommensklausel“, wenn ein Ehepartner gegen den Bund verstößt, indem er sein Herz gegen seinen Partner verhärtet.
Wir müssen „Ehebruch“ und „Unzucht“ so definieren wie Jesus es tat
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen. Ich aber sage euch, dass jeder, der eine Frau ansieht, sie zu begehren, schon Ehebruch mit ihr in seinem Herzen begangen hat… Es ist aber weiter gesagt: *Wer seine Frau entlassen will, gebe ihr einen Scheidebrief. Ich aber sage euch: Wer seine Frau entlassen wird, außer aufgrund von Unzucht, macht, dass sie Ehebruch begeht, und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.“ Matthäus 5, 28-32
*Er bezieht sich hier auf den Unschuldigen als den einen Grund des Gesetzes jener Zeit. Jesus definierte Ehebruch als eine Angelegenheit des Herzens, die Vorstellung einer sexuellen Beziehung. Um genau zu verstehen was er sagt, müssen wir es vom Tzedakah-Standpunkt aus verstehen. Tzedakah besagt, dass ein Mensch nicht in rechtem Stand vor Gott ist, wenn er nicht auch in rechten Stand mit seinem Mitmenschen ist und diese horizontale Gerechtigkeit fängt in seiner Ehe an. Ehebruch bedeutet, dass ein Partner sich eine sexuelle Affäre mit einer anderen Person vorstellt, wodurch er sich selbst auf diesem Gebiet ungerecht macht. Heutzutage würde das Pornographie, einige Fernsehfilme oder sogar Artikel und Bilder mit beinhalten, die diese sexuelle Vorstellung anregen können usw.
Der Kerngrund für Scheidung?
Jesus sagte, dass der Grund für Scheidung Unzucht ist, was eine sexuelle Handlung außerhalb der Ehe ist. Nicht Ehebruch, nicht die Vorstellung, sondern vielmehr der Vollzug dieser Vorstellung. Der Grund warum Unzucht der Grund für Scheidung ist, ist einfach: Der Akt der Ehe ist der physische Vollzug der Bundesgelöbnisse, die in den Herzen getroffen worden sind. Für eine verheiratete Person bedeutet das, wenn sie Sex mit jemand anderen als ihren Partner hat, sie einen anderen Bund mit dieser Person vollzieht und damit den ersten ungültig macht. Ist es einmal offensichtlich, dann müssen die zwei entscheiden, ob sie daran arbeiten wollen ihren Ehebund zu reparieren oder ob sie ihn gebrochen lassen und sich scheiden und so ihr Leben fortsetzen.
Wie ich oben erwähnt habe, wird Unzucht als eine Verhärtung des Herzens gegenüber dem Partner verstanden, genauso wie in Stich lassen, Missachtung und Missbrauch. All das bedeutet es den Bund zu brechen. Wenn eine Person der anderen Worte der Liebe, der Ehre und der Wertschätzung alle ihre Tage gelobt und diese dann durch Missbrauch, Ablehnung und in Stich lassen bricht, bedeutet das auch, dass sie den Bund bricht und Gottes Weg, dem zu entkommen, ist Scheidung.
Ehebruch ist durch die Definition von Jesus die Vorstellung und eine Klassifikation der Natur einer Beziehung.
Daher ist die Aussage, dass, wenn ein Mann sich von seiner Frau scheiden lässt (lass uns sagen wegen angebrannter Eier) und er heiratet eine andere, dann ist die Klassifikation dieser Ehe ehebrecherisch. Sie ist vor Gott nicht gerecht – angebrannte Eier können nicht bis zur Ebene eines verhärteten Herzens gegenüber dem anderen Ehepartner führen. Sich also wegen angebrannter Eier scheiden zu lassen ist in seiner Natur ehebrecherisch und ungerecht dem anderen gegenüber.
Die Idee, dass Jesus eine illegale Ehe in Gottes Augen als ehebrecherisch klassifiziert sollte keine Überraschung sein, weil wir das die ganze Zeit machen. Ich habe viele Christen gehört, die mir erzählt haben, dass sie ihre Ehe wegen Lust eingegangen sind, aber dann wurden sie wiedergeboren und Gott veränderte ihre Herzen, dass sie nun aus Liebe verheiratet sind. Ich habe Menschen gesehen, die nach einer Scheidung oder dem Tod eines Ehepartners wieder geheiratet haben, nur um später zu bekennen, dass sie aufgrund von Einsamkeit geheiratet haben. Mir haben Männer und Frauen gesagt, dass sie wegen Geld geheiratet haben und dass später, als der Herr sie verändert hat, sie ihr Herz so abgestimmt haben, dass sie sich in ihren Partner verliebt haben. Und als Nebenanmerkung: Einen Grund wie den obigen als Entschuldigung für eine Scheidung zu benutzen ist auch nicht gerecht, denn in Christus können alle Dinge neu werden – aber es bedarf in solchen Fällen Arbeit sich dann in der „richtigen“ Weise zu verlieben.
Erkenne daher, dass Jesus lediglich das tat, was wir heute tun – er sagte aus, dass wenn ein Mann / eine Frau sich wegen Lust in ihrem Herzen für jemand anderen oder wegen so etwas Geringem wie angebrannte Eier scheiden lässt, dann die neue Ehe / Beziehung per Klassifikation Ehebruch ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Jesus sich innerhalb der Tzedakah auf das Unschuldig-Gesetz jener Tage bezog, was einem Mann oder einer Frau eine willkürliche Scheidung erlaubte. Die Gerechtigkeit einer Person, die mit Gott vertikal ist, muss es zuerst auch horizontal mit ihrem Ehepartner sein. Wenn sie mit einer sich vorgestellten sexuellen Affäre mit jemand anderem als ihren Ehepartner in ihrem Verstand weitermacht, dann begeht sie Unzucht und ist auf diesem Gebiet nicht in der Tzedakah (Gerechtigkeit).
Wenn sie diesen Ehebruch mit einem physischen sexuellen Akt mit jemand anderen vollzieht, dann etabliert sie einen neuen Bund mit dieser Person und macht ihren Ehebund ungültig und weil das eine illegale Tat war, so ist per Klassifikation diese zweite Ehe von Natur aus ehebrecherisch und nicht Tzedakah. Dieser Vollzug eines anderen Bundes, indem man Sex mit jemand anderen als mit seinem Ehepartner hat ist ein Hinweis auf die Verhärtung des Herzens gegenüber seinem Ehepartner und ist gemeinsam mit Missbrauch, Missachtung und in Stich lassen ein Grund für eine Scheidung, um dem unschuldigen Partner einen Neustart im Leben vor dem Herrn zu erlauben.
Ich hoffe, dass dies religiöse Irrtümer aufklärt, durch die so viele Menschen geschädigt worden sind und, dass es die Worte Jesu in den richtigen Kontext in der Kultur jener Tage stellt. Nächste Woche geht es um Tzedakah und das Verständnis von Geben wie du es noch nie zuvor verstanden hast. Seid gesegnet!
John Fenn
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