Gottes Geheimnisse: Gott richten – Teil 2
Hallo zusammen,
In 1. Mose 15, als der Herr dem Abraham offenbarte, dass er Vater werden würde und seine Nachkommen so zahlreich sein würden wie die Sterne, die er sehen konnte, hielt der Herr die Tatsache verborgen, dass Sarah die Mutter sein würde. Aus welchem Grund auch immer war es – vorerst - sein Geheimnis.
Im nächsten Kapitel versuchen Abraham und Sarah, ohne Gottes Geheimnis zu kennen, dass Sarah auf wundersame Weise die Mutter sein würde, herauszufinden, wie sie der Verheißung Gottes helfen können: Er hatte gesagt, Abraham würde der Vater sein. Die Lebenszeit war vorbei, in der Sarah hätte schwanger werden können, von daher überlegten sie, dass sie eine Leihmutter brauchten, die mit Abraham ein Baby machte. (1. Mose 16,1-3).
Wir können Gott helfen: Lass uns ein Baby machen!
Abraham unterwirft sich Sarahs Bitte, mit Hagar ein Baby zu machen, was zu Ismael Geburt, dem Vater der arabischen Völker, führte.
Aber in den nächsten beiden Kapiteln, 17 & 18, erscheint der Herr wieder und sagt ihnen, dass in der Tat Sarah die Mutter des Sohnes der Verheißung sein wird. Er wird Ismael segnen und vermehren, aber die Verheißung wird mit Isaak sein. Beide lachten zu dieser Offenbarung, was dazu führte, dass der Herr den Sohn Isaak nannte, was "Lachen" bedeutet. (Genesis 17, 15-19; 18, 10-15)
Irgendwo zwischen der Zeit, in der sie über den Herrn lachten, und der Empfängnis Isaaks, hatten Abraham und Sarah einen Sinneswandel. Sie haben ein Urteil über Gott gefällt. Hebräer 11: 11 erzählt uns von Sarah: "Durch den Glauben erhielt Sarah die Kraft (Fähigkeit) zu empfangen und wurde von einem Kind entbunden, als sie über das Alter hinaus war, weil sie den für treu befand, der es versprochen hatte". Von Abraham: "... er war voll davon überzeugt, dass er das, was er versprochen hatte, er tun würde." Römer 4, 21
Wir wissen nicht, warum Gott ursprünglich vor Abraham und Sarah geheim gehalten hat, dass Sarah die Mutter des Sohnes der Verheißung sein würde. Es gibt kein Kapitel und keinen Vers, in dem Gott sich selbst erklärt. Wir können im Allgemeinen sagen, dass es seiner höheren Absicht gedient hat, aber in Wahrheit sind wir über alle seine Gründe, dieses geheim zu halten, unwissend. Und nach der Geburt Ismaels können wir nur spekulieren, aber wir wissen nicht, warum.
Gott ist Gott - aber können wir Ihm vertrauen?
Er ist jedoch Gott. Er ist niemandem Antwort schuldig. Und das ist es, was schwer zu akzeptieren ist. Wir wollen all die Antworten wissen und zwar gleich.
Irgendwann einmal richten wir alle Gott. Wir Glaubenden sind wie Sarah und halten ihn für treu. Im Laufe der Zeit gehen wir von den Fragen und der Wut auf die unerklärliche Ereignisse dazu über, darauf zu vertrauen, dass alle Antworten auf der anderen Seite da sein werden.
Wir, die wir Ihn kennen, können uns gewöhnlich durch diese Tragödien und unbeantworteten Fragen über die Zeit durcharbeiten, was sogar Jahre und Jahrzehnte dauern kann, weil wir Ihn kennen und darauf vertrauen, dass er es eines Tages richtig machen wird. Aber das Erreichen von Vertrauen ist oft ein sehr langer Prozess.
Wir können unser ganzes Leben lang mit unbeantworteten Fragen kämpfen - und das ist in Ordnung, denn es ist normal.
Jeder von uns, trifft oft mehrmals am Tag bei weniger wichtigen Dingen Urteile über Gott, dass er treu ist.
Wir denken vielleicht an einen grausamen Mitarbeiter: „Er wird das Seine am Ende bekommen". Wir mögen beten: „Herr, ich vergebe ihm, aber ich möchte trotzdem, dass du ihn zur Rechenschaft ziehst." Wir mögen Fragen haben, warum jemand etwas getan hat, das unser Leben dramatisch verändert hat, oder warum etwas passiert ist, das auch unser Leben verändert hat, und wir zucken mit den Schultern und sagen: „Eines Tages werden wir es wissen".
All dies und unzählige andere Ausdrücke, die eine widerwillige Annahme von etwas für das wir keine Antwort haben zum Ausdruck bringen, sind Urteile über Gott, wie sie Sarah getroffen hat: Er, der es versprochen hat, ist treu. Er muss treu sein. Der einzige Weg, durch das Leben zu kommen, ist es, der Integrität seines Charakters und seiner Natur zu glauben und zu vertrauen, dass er am Ende alles richtig machen (stellen) wird. Wie jemand mir sagte: „Der Himmel muss wirklich, wirklich gut sein, denn auf Erden bin ich wahrlich durch die Hölle gegangen."
Fokussiere dich nicht auf das Geheimnis, von dem du nie Antwort auf diese Seite des Himmels finden wirst: Fokussiere dich auf das, was du weißt.
Als Jesus in Johannes 6 anfing in Gleichnissen darüber zu sprechen, dass er das wahre Manna vom Himmel ist, und die Menschen sein Fleisch essen und sein Blut trinken mussten, war dies schwer zu verstehen.
Viele Jünger hörten auf, ihm nachzufolgen. An einer Stelle wandte er sich zu den Zwölfen und fragte: „Werdet auch ihr mich verlassen?"
Petrus hatte alles gesehen, was der Herr in Bezug auf Wunder und Heilungen getan hatte. Er hatte die Vermehrung von Brot und Fisch gesehen und alle Lehren gehört. Wenn man eine gedankliche Liste von „guten Dingen" erstellen würde, wären all diese in der Spalte.
Aber an einer anderen Stelle sprach Jesus darüber, dass er das wahre Manna war und dass die Menschen seinen Leib essen und sein Blut trinken mussten, um das ewige Leben zu haben. Bei den vielen Menschen, von denen sie wussten, dass sie weggingen, kam Gruppenzwang auf auch wegzugehen: Der Druck, mit diesem sonderbaren Lehrer in Verbindung gebracht zu werden.
Peter durchdachte beides; sowohl das was er nachvollziehen konnte als auch das was verwirrend war. Schließlich reduzierte er es auf den wesentlichen Kern: „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens." (Johannes 6, 50-68)
Irgendwann urteilte Petrus über Gott, wie Sarah es getan hatte und wie du und ich es tun müssen. Wenn uns das Leben verwirrt, wie damals Jesu Gleichnis es getan hatte, dann müssen wir die Verwirrung mit dem, was wir wissen, überwinden: Du hast die Worte ewigen Lebens.
Jedes Mal, wenn wir die Antwort nicht kennen, jedes Mal, wenn Gott uns ein Geheimnis vorenthält, um es uns später zu offenbaren, müssen wir das gleiche Urteil über ihn fällen wie Sarah und wie Petrus: „Zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens." Konzentriere dich auf das, was du weißt, nicht auf das, was du nicht weißt. Sei dankbar für das, was du weißt. Lasst den Rest los, bis du in den Himmel kommst.
Nächste Woche schließe ich das Thema ab. Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
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