ein Mann bekam einen sprechenden Papagei geschenkt, aber der Papagei hatte eine schreckliche Gewohnheit und noch schlimmer, er hatte eine abscheuliche Sprache. Der Mann versuchte wiederholte Male den Papagei dahingehend zu verändern, dass er seine verbale missbräuchliche Art änderte, aber nichts half. Eines Tages verhielt sich der Papagei besonders missbräuchlich und aus lauter Zorn und Frustration warf der Mann den Papagei in den Gefrierschrank. Sofort kam daraufhin ein Kreischen mit Bitten und Entschuldigungen heraus.
Als er die Tür öffnete, stieg er Papagei sanft auf seinen ausgestreckten Arm heraus und sagte höflich: „Ich entschuldige mich für mein Verhalten. Ich habe dich beleidigt und dich verletzt und ich verspreche meine Art zu ändern, bitte akzeptiere meine äußerst ernst und demütig gemeinte Entschuldigung.“ Der Mann war erstaunt und noch bevor er fragen konnte, was die plötzliche Veränderung seines Verhaltens bewirkt hatte, fuhr der Papagei fort: „Und wenn ich höflich fragen darf, was hat das Hühnchen gemacht?“
Sie lassen nicht zu, dass der Geist des Herrn sie verändert
Dieses humorvolle Beispiel zeigt den niedrigsten Teil von menschlichem Verhalten, bei dem wir es nicht zulassen, dass Dinge, die wir erfahren, uns auf lange Sicht verändern, wenn nicht vielleicht etwas Dramatisches passiert. Wir mögen einen kleinen Moment lang staunen, aber diesen Moment in sich sinken zu lassen und es zuzulassen, dass wir uns auf lange Sicht verändern, erfordert eine ernsthafte Selbstprüfung.
Zusätzlich fokussieren sich missbrauchende Personen darauf, anderen zu sagen, was mit ihnen teilweise nicht stimmt um die Aufmerksamkeit von ihnen selbst wegzulenken, damit sie sich nicht verändern oder arrangieren oder anpassen müssen … Und das bewirken sie durch Zornesausbrüche, die veranlassen, dass sich die andere Person abwendet und ihnen gegenüber keinen Widerstand leistet oder sie ziehen sich in einem stillen Versuch in sich selbst zurück, was ein Abwehrmechanismus ist, um sich selbst von der anderen Person oder einer Situation zu distanzieren. Die missbrauchende Person ist oftmals zornig auf das Leben.
Wie eine missbrauchende Person aufhört missbrauchend zu sein: Offenbarung, gefolgt von harter Arbeit
Die missbrauchende Person muss zuerst eine Offenbarung darüber bekommen, dass sie sich missbrauchend verhält, was sie sich in vollkommen ungeschminkter Ehrlichkeit vor sich selbst eingestehen muss und dann muss sie das mit einem Verlangen verbinden, sich zu verändern, was größer sein muss als das Verlangen sein Leben weiter so beizubehalten.
Es ist ein Prozess, der zu diesem Moment von Klarheit und Transparenz führt und auch ein Prozess der Veränderung nach dieser Offenbarung. Ganz oft beten Menschen, dass Gott sie berühren und bewirken möge, dass es einfach verschwindet, aber das Wort sagt und das wirkliche Leben demonstriert es, dass der Herr gemeinsam mit ihnen aus der Dysfunktion und dem Missbrauch während einer bestimmten Zeitspanne herausgeht und sie hinein in funktionierende normale und geheilte Beziehungen führt. Sie müssen mit ihren Problemen umgehen und lernen sich selbst zu kontrollieren und ehrlich genug zu sich selbst zu sein um mit den privatesten Teilen ihres Herzens umzugehen, was meist etwas ist, was sie ihr ganzes Leben nicht gemacht haben. Das bedeutet, dass dies Neuland für sie ist und es bedeutet sich selbst zu demütigen, denn letzten Endes ist es eine Sache des Stolzes, die es verhindert, dass sie sich verändern wollen, was oftmals auch mit Angst gekoppelt ist.
Für die missbrauchte Person bedeutet das, dass sie es als das benennen muss was es ist, nämlich Missbrauch. Sie muss auch ehrlich mit sich selbst sein um zu sehen, was es verursacht hat, dass sie eine missbrauchende Beziehung eingegangen ist oder, wenn sich der Missbrauch später offenbart, was es ist was sie veranlasst darin zu bleiben. Ist es ihr Glaube? Ist es ihr Sinn für Versagen? Ihre Angst was mit der missbrauchenden Person geschehen wird, wenn sie sie verlassen? Was ist es, das die missbrauchte Person dazu bewegt in der Beziehung zu bleiben? Ungeschminkte Ehrlichkeit mit sich selbst ist der erste Schritt um aus dem Missbrauch herauszukommen.
Jesus sagte in Bezugnahme auf das Jüdische Gesetz der Scheidung, dass diese wegen der Herzenshärtigkeit gegeben worden ist, wobei ein hypothetisches Beispiel von einer Frau angeführt wird, die mehrere Male verheiratet war und dann geschieden wurde, weil jedes Mal ihr Ehemann anfing sie zu hassen und jedes Mal war sie aber richtig vor dem Herrn und frei wieder zu heiraten. (Ich habe eine CD/MP3 Serie über dieses Thema, falls du interessiert bist)
Ich kannte ein Ehepaar mit fünf Kindern und der Ehemann schlug seine Frau wiederholt bis zu dem Punkt, dass sie vom Gesicht bis zur Hüfte mit blauen Flecken übersät war und er wurde immer gewalttätiger. Er hörte nicht auf mich und holte sich auch keine Hilfe und sie weigerte sich ihn zu verlassen. Er brach mit seinem harten Herzen durch seine Gewalttätigkeit gegen sie ihren Ehebund und seinen Eid vor Gott. Daher hatte sie vor Gott und den Menschen ganz sicherlich Gründe für eine Scheidung. Aber sie weigerte sich sogar sich für eine Zeit von ihm zu trennen. Als ich sie zuletzt sah, fingen zwei ihrer Söhne im Teenageralter damit an, ihre Freundinnen zu missbrauchen … wie traurig. *Matthäus 19,8; 5 Mose 24, 1-4
Hier folgen einige sehr praktische Hinweise, die aufzeigen, ob du dich in einer missbräuchlichen Beziehung befindest:
Die missbrauchende Person bringt dich graduell aus anderen Beziehungen – mit Familie, mit Freunden – heraus und macht den Kreis enger. Sie spürt deine Aufenthaltsorte auf oder will immer wissen was du machst und sie will dich nur für sich selbst haben. Sie „vergibt“ dir (weil es immer deine Schuld ist) und hat keinen Sinn dafür, dass sie sich selbst entschuldigen oder Buße tun sollte. Sie macht Androhungen, angefangen damit selbst Selbstmord zu begehen, wenn du sie verlässt bis dahin dir zu drohen das Leben oder dein Geld zu nehmen oder dich und deinen Ruf in den Augen deiner Familie und deiner Freunde und/oder bei der Arbeit zu ruinieren.
Erkennst du, dass einige dieser Androhungen auch in missbräuchlichen Gemeindekulturen zu finden sind? Sie verlangen von dir, dass du nur in ihre Gemeinde gehst. Sie benutzen Schuld, aber du weißt, dass du einen guten Stand hasst, wenn du freiwillig mitarbeitest oder teilnimmst. Sie benutzen Himmel oder Hölle um dich zu manipulieren und dir zu drohen. Du bist derjenige mit dem Problem und die Leiterschaft ist mit einem beschichteten Mantel bemäntelt, sodass nichts an ihr haften bleiben kann. Sie sind Meister der Verdrehung und in der Lage jede Situation so umzudrehen, dass sie jemand anderen die Schuld geben können – genau wie ein missbrauchender Ehepartner. Geh nicht, sondern lauf zum nächsten Ausgang!
Aber ich liebe sie – ich liebe die Lehre der Gemeinde, ich liebe meinen Partner, ich liebe meine Arbeit, …
Ich möchte hier eine Tatsache einfügen, die immer im Hintergrund unseres Verstandes sein muss: Wir werden jeder individuell vor dem Herrn Jesus stehen und Rechenschaft für unser Leben geben und zu diesem Zeitpunkt wird es da keine Befähigung dazu geben, sagen zu können: „Der Teufel veranlasste mich dies zu tun“ oder „Meine Frau hat mich so gemacht“ oder „Wenn mein Vater nicht gestorben wäre als ich zwölf Jahre war, dann wäre ich anders geworden“ noch „Ich wurde in einer Gemeinde missbraucht, noch „Ich habe geistlichen Missbrauch in mehreren Gemeinden erfahren.“
Erfolgreiche Menschen in Christus realisieren, dass „der Tag des Gerichts“ bei jedem Entscheidungspunkt im Hier und Jetzt ist, weil der Geist der Wahrheit in uns lebt und er uns bei jedem Umstand während unserer Lebensreise die richtige Entscheidung präsentiert. Jene, die in Christus heranreifen, treffen die richtigen aber oftmals schwierigeren Entscheidungen, weil sie vor ihm richtig sein möchten und das möchten sie jetzt mehr als in den Augen von anderen im Hier und Jetzt als richtig angesehen werden zu wollen.
Du kannst nicht mit der missbrauchenden Person am Gerichtstag dastehen und ihre Hand halten und dem Herrn erklären, warum sie dich geschlagen hat. Sie wird alleine dastehen und ihre Handlungen ohne Interpretationsspielraum erklären müssen und ohne die Fähigkeit dir oder ihrem Vater oder dem was passiert ist, als sie neun Jahre alt war, dafür die Schuld zu geben. Für die Heranreifenden ist jeder Tag Gerichtstag, denn jene, die heranreifen sind eifrig darauf bedacht, dass der Herr alles in ihrem Herzen oder Leben aufdecken kann, was nicht richtig ist, damit es korrigiert werden kann.
Da kommt ein Punkt an dem die missbrauchte Person die missbrauchende Person gehen lassen muss und auf ihren eigenen zwei Füßen stehen muss. Oftmals kommt dieser Punkt, wenn die Notwendigkeit von Selbsterhaltung bis zu einem Level ansteigt, an dem sie realisiert, dass sie, wenn sie die Beziehung weiter fortsetzt, den Missbrauch weiter ermöglicht oder sich selbst gefährdet.
Ich erinnere mich daran für einen Heroinabhängigen gebetet zu haben, der kaum aus seinen Teenagerjahren heraus war und die Prophetie, die der Herr mir gab, war, dass der Herr mit ihm war, dass aber das aus der Abhängigkeit herausgehen das Härteste sein würde, was er jemals getan hat, aber dass er dabei sein würde und mit ihm da durchgehen würde, wenn er die richtigen Entscheidungen trifft. Da würde es kein himmlisches „Zap“ geben und es würde ihm mit einem Schlag besser gehen, sondern er gab einfach nur die Zusage, dass er bei jeder Entscheidung von ihm da sein würde.
König Saul wurde einem Mann gegenüber missbrauchend; nämlich David
Die missbrauchende Person ist oftmals nur einer Person gegenüber missbrauchend und gut darin diese Tatsache geheim zu halten, seien es nun explosive Zornesausbrüche oder verbaler Missbrauch oder Missbrauch durch Vernachlässigung, wie sich in sich selbst zurückzuziehen und sich dabei zu weigern mit seinem Partner zu Hause zu sprechen. Diese gleiche Person mag in die Gemeinde gehen, mag die Gegenwart des Herrn in der Anbetung erfahren oder etwas aus dem Wort lernen … aber hinter geschlossenen Türen bleibt sie eine missbrauchende Person. Wie König Saul lässt sie es nicht zu, dass der Geist Gottes sie auf lange Sicht verändert.
Die vorhergehende Serie handelte von emotional kranken Christen und diese Serie ist der gleichen Linie von Gedanken gefolgt. Diese können aber nur insoweit helfen, als sie die emotional kranken und missbrauchenden Eigenschaften aufzeigen. In vielen Fällen mag bezüglich einer praktischen Unterstützung um aus einer missbrauchenden Beziehung oder aus einer Beziehung mit einem emotional kranken Christen herauszukommen, professionelle Hilfe notwendig sein. Diese Serien beleuchten das Wort und das menschliche Verhalten, aber um dem zu entkommen, kann es sein, dass jemand gleichzeitig die persönliche Hilfe von jemand anderen braucht.
Nächste Woche gibt es ein anderes Thema. Bis dahin,
seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
www.cwowi.org und emaile mir unter [email protected]