Auf der High-School erzählte mir eine Freundin namens Janny vom Herrn und dann verabredete ich mich mit Barb und erzählte ihr was Janny mir erzählt hatte. Eine kurze Zeit, bevor ich gläubig geworden war und mein Leben dem Herrn gegeben habe, hatte ich beobachtet, dass viele Gebete von Janny und ihrem Freund (und künftigen Ehemann) beantwortet worden waren und wusste daher irgendwie in meinem Herzen, dass alles was sie mir über den Herrn erzählt hatte, wahr war.
Aber Barb und ich hatten viele Verabredungen im Laufe von einigen Monaten, in denen wir über die Errungenschaften von Jesus und meinen neu gefundenen wiedergeborenen Existenzzustand sprachen. Das Familienleben von Barb war kein glückliches und sie hatte niemals Entscheidungen leicht oder schnell getroffen.
Wenn wir zurückschauen, dann können wir sagen, dass der Herr in diesen Monaten, bevor sie zu dem Punkt kam sich für Christus zu entscheiden, an ihrem Herzen gearbeitet hatte. Tatsächlich geschah es nicht bis sie ihren tiefsten Punkt im Leben erreicht hatte, an dem sie zum Herrn schrie und teilweise sagte: „Gott, wenn du real bist wie John sagt, dass du es bist, dann zeigst du dich mir besser oder …“ Und an diesem Punkt durchdrang eine Wärme und ein Frieden ihr innerstes Dasein wie eine flüssige Decke von Liebe, die direkt auf sie fiel – so beschreibt sie es – eine Liebe, die sie niemals gekannt hatte, rauschte auf sie nieder.
Bevor du wiedergeboren wurdest …
Diese Entscheidung für Jesus, die ich mit sechszehn Jahren traf, war für mich schneller als für sie, aber es war immerhin ein Prozess für uns beide. Die Entscheidung wurde nur nach Diskussionen, Gedanken und dem Beobachten von beantworteten Gebeten bei anderen getroffen. Die Bibel beschreibt diesen Prozess als „Erleuchtung“.
Im Neuen Testament werden verschiedene Wörter benutzt um den Prozess zu beschreiben, durch den eine göttliche Offenbarung einer Person gezeigt wird. Diese sind „das Öffnen der Augen für dein Verständnis“, „erleuchtet werden“, „ihr Verständnis wurde geöffnet“, „geistliche Weisheit“, „geistliche Unterscheidung“, um nur einige zu nennen. (Epheser 1, 18, Hebräer 4,4, Lukas 24, 25, Epheser 1, 17, Kolosser 1, 9, 1 Korinther 2, 14-16)
Du wurdest zuerst in deinem geistlichen Menschen „erleuchtet“. Dieser Prozess geschieht, wenn dein Verstand realisiert, dass etwas anderes tief in deinem Geist geschieht – und dass du realisierst, dass du etwas wegen der Frage um Jesus tun musst.
Jesus sagte es auf diese Weise: „… jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, wird ewiges Leben haben …“ und „… jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, wird zu mir kommen.“ Johannes 6, 40 & 45
Zuerst sehen wir den Sohn und dann glauben wir. Zuerst lernen wir vom Vater, auch wenn wir das die meiste Zeit gar nicht realisieren, so ist es Gott Vater, der ganz tief in unseren Herzen an uns handelt – in unserem geistlichen Menschen – und wir kommen zu Jesus.
Als Petrus erklärte, nachdem er die Meinungen von allen anderen über Jesus gehört hatte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes!“, sagte Jesus, dass ihm dies nicht Fleisch und Blut (was natürliche Mittel meint) offenbart haben, sondern, dass es ihm der Vater im Himmel offenbart hat. Hat Petrus realisiert, dass es der Vater war, der ihm gezeigt hatte, wer Jesus war? Die Tatsache, dass Jesus ihm sagen musste, dass es der Vater war, veranlasst mich zu glauben, dass Petrus es zu der Zeit nicht wusste.
Die Gebete von Paulus beinhalten immer die Bitte um Offenbarung, was ein anderes Wort für Erleuchtung ist und auch wie in „dass der Gott unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Herrlichkeit euch den Geist der Weisheit und Offenbarung in der Erkenntnis seiner selbst geben würde, damit die Augen eures Verständnisses erleuchtet werden und ihr die Hoffnung seiner Berufung erkennen würdet …“ Epheser 1, 17-18
Kenne deinen Geist
Für Menschen, die Probleme mit ihrer Gebetssprache haben, schlage ich vor, dass sie sich an die Zeit der Erleuchtung, bevor sie den Herrn kannten, zurückerinnern. Was hat dich da innerlich aufgewühlt? Du hast realisiert, dass dein Verstand Dinge bemerkt hat, die in deinem Inneren geschehen sind: Gefühle, Empfindungen, sogar Gedanken und Ideen sind aus deinem Geist geflossen und der Verstand hat sie bemerkt und er hat diese leisen Vorschläge aufgenommen. Genau das ist der Schlüssel!
Wir leben in einer solch gehirn-lastigen Welt, einer emotionale Welt, in der die Menschen nicht weiter darüber nachdenken, wenn sie in ihrem Verstand etwas bemerken was tief aus ihrem Geist kommt. Genau das beschreibe ich. Lerne es zu beachten, wenn deine Gedanken etwas aufschnappen was dein Geist spürt – du weißt es bereits. Es ist wie wenn du mit dem Herrn über etwas argumentierst. Er ist nicht in deinem Verstand, sondern in deinem Geist und du wägst ab, ob du mit dem, was du fühlst das du tun sollst, mitgehst oder mit dem was dein Verstand dir sagt. Den Schritt des Glaubens zu tun und dem zu vertrauen was du in deinem Geist spürst, ist der Schlüssel um hinauszutreten und die Tür in ein neues Leben zu öffnen.
Denk über deinen Verstand wie über den Mittelpunkt einer Wippe, bei der sich dein Geist an dem einen Ende und dein Körper am gegenüberliegenden Ende befinden. Dein Verstand kann die Aufmerksamkeit verschieben und zwar einerseits auf das Äußerliche des Körpers und auf die natürlichen Sinne und andererseits auf das Innere, auf deinen geistlichen Menschen und was du da spürst. Dein Verstand kann mit beiden Seiten argumentieren – dein Körper möchte in die eine Richtung gehen, aber dein Verstand lehnt es ab oder dein Geist möchte einen Weg gehen und dein Verstand verwirft es. Lerne es mit deinem Geist übereinzustimmen, beende die Argumente, wage den Schritt des Glaubens. Hebräer 5, 14 sagt, dass es durch den Gebrauch (Versuch und Irrtum) geschieht, dass wir unsere Sinne trainieren zwischen dem Guten und dem Bösen zu unterscheiden. Es passiert dir nicht einfach, du musst es leben und darin wandeln.
Meine Erfahrung ist, dass die meisten Christen nicht wissen, wie man in Anbetung oder Gebet aus dem Geist heraus fließt. Der Beweis dafür ist, wenn ich eine Versammlung leite und ich die Musik aufhören oder in den Hintergrund treten lasse und die Menschen bitte einfach weiter anzubeten – und es dann still wird. In Versammlungen verbringe ich viel Zeit damit die Menschen zu lehren, wie sie aus ihrem Geist heraus fließen können und wenn sie das dann tun, dann eröffnet sich ihnen eine ganz neue Welt. Der Herr öffnet ihre Augen für seinen Bereich und sie fühlen und spüren Dinge, die sie nie davor gespürt haben. Aber hierbei handelt es sich um eine Lebensweise, ein Fließen in Anbetung, in Gebet, in reiner Motivation von Liebe gegenüber anderen – mit keinen anderen Bedingungen daran geknüpft als dass sie in Christus wachsen.
Das bei der Anbetung zu praktizieren ist deine Sache, einfach zwischen dir und dem Herrn. Mach es nicht so, dass du eine CD anmachst, sondern komm einfach mit der Dankbarkeit tief in deinem Herzen in Berührung, die du fühlst, die Liebe, die du fühlst, die Wertschätzung die du gegenüber dem Vater und Herrn fühlst, weil sie dich gerettet haben – dann, wenn du einmal mit dem in Berührung bist, wie du wirklich über deine Errettung fühlst, dann drücke das in Worten aus – übersetze diese Liebe und Anerkennung und Dankbarkeit in Worte und sage es ihm. Das bedeutet es aus deinem geistlichen Menschen in deine Seele zu ziehen, wobei du deinen Körper benutzt – von Geist zu Seele zum Körper in dem göttlichen Fluss des Lebens.
Jesus sagte in Johannes 4, 24, dass der Vater solche sucht, die ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Das griechische Wort „anbeten“ ist proskuneo, wobei „pros“ „hin zu …“ und „kuneo“ „zu küssen“ bedeutet. Buchstäblich bedeutet Anbeten „dem Vater einen Kuss geben“. Das kannst du nicht tun, wenn dein Verstand herumwandert, äußerlich schöne lyrische Lieder singst, während dein Verstand darüber umherstreift, ob du das Licht über der Spüle ausgemacht hast, bevor du das Haus verließt. Verbring selber Zeit mit dem Herrn, komm mit dir selbst tief in deinem Inneren in Berührung, während du das schätzt und dafür dankbar bist, dass du errettet bist und dann fokussierst du deinen Verstand darauf deine Gefühle in Worte zu fassen und sie auszusprechen.
Wandle durch dein tägliches Leben und sei dir deines geistlichen Menschen bewusst, indem du deine Aufmerksamkeit von den äußerlichen Dingen, die geschehen, auf das Innere richtest. Zum Beispiel wie sich das was dein Chef oder dein Mitarbeiter oder dein Nachbar gesagt hat, in deinem Geist anfühlt. Oftmals ist da zuerst kein Gefühl, aber wenn jemand etwas sagt, das von Gott für dich ist, ob sie sich dessen nun bewusst sind oder nicht, dann wird dies eine Welle von Begeisterung oder Offenbarung in deinem Geist verursachen, die dein Verstand bemerken wird – und das ist dein Geist. Wenn du deinen Mund öffnest um eine andere Person zu verletzen oder um dich selbst zu erhöhen und dein Verstand nimmt wahr, dass du dich tief in deinem Inneren betrübt fühlst, dann ist das dein Geist. Lebe so, dass du deine Aufmerksamkeit kontinuierlich zwischen den natürlichen Sinnen und den Sinnen deines geistlichen Menschen hin und herwechselst … Hier erwartet dich ein ganz neuer Bereich!
Nächste Woche folgt ein neues Thema. Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
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