vor einiger Zeit besuchte mich der Herr, sagte mir etwas und schlug dann vor, ich solle darüber nachforschen um mehr Offenbarung zu bekommen. Es war seine sanfte Art mich umzuleiten, und zwar war es ein bisschen kurz vor einer Ermahnung, aber klar genug um meinen Fokus umzulenken.
Was er sagte
„ICH BIN. Daher bin ich immer gegenwärtig. Wenn du also in meiner Gegenwart sein willst, dann must du in der Gegenwart sein.“ Als ich ihn um Genaueres darüber fragte, sagte er einfach: „Denk darüber nach, forsche darüber und du wirst mehr Offenbarung empfangen.“
Viele der modernen Gemeindekultur sind auf die Zukunft fixiert – angefangen von den Prophetien zu den Blutmonden bis hin zu Perioden von Schuld und Erlassung, und dahin zu versuchen herauszufinden wer der Antichrist ist. Wir sind gern dazu bereit Zeit und Geld dafür auszugeben diese Dinge ausfindig zu machen, während wir die Gegenwart; das Familienleben, die Finanzen, Gedanken, Emotionen und Gewohnheiten ignorieren um ein christusähnlicheres Leben zu führen. Es macht ja SO viel mehr Spaß über zukünftige Ereignisse zu spekulieren als mit dem Hier und Jetzt umgehen zu müssen.
Und ein Teil des Leibes Christi ist auf die Vergangenheit fixiert. Sie schauen über ihre Schultern zurück auf Ereignisse, die geschehen sind als sie X Jahre alt waren, oder darauf welche Dämonen der Familienlinie gefolgt sind um ihr Leben miserabel zu machen, oder sie brauchen nur diese eine Berührung vom Herrn für ihre „innere Heilung“. Sollten wir in der Vergangenheit, in der Gegenwart oder in der Zukunft leben?
Die Kultur des altertümlichen Ägyptens war in vielerlei Weisen wie unsere heutige Kultur
Das altertümliche Ägypten war von beidem besessen: Der Vergangenheit und der Zukunft. In ihren Gräbern sehen wir gemalte Geschichten von dem Leben der jeweiligen Person auf den Mauern, und wir wissen, dass sie sie mit Gegenständen begruben, die sie für das Leben danach benötigten. Moses und die künftige Nation von Israel war umgeben von einer Kultur, die die Vergangenheit anbetete, während sie Opfer darbrachten um die Götter zu beschwichtigen, damit sie Segen auf ihre zukünftigen Ernten, ihren Viehbestand, ihre Geschäfte und ihr Leben nach dem Tod legten.
Und um das Gebiet hielten zu dieser Zeit verschiedene Götter und Göttinnen andere Nationen auf beides fokussiert: die Vergangenheit und die Zukunft. Sie befanden sich in einem nie endenden Zyklus von Verehrung und Anbetung der Toten, während sie den Göttern und Göttinnen für eine erfolgreiche Zukunft Opfer darbrachten. Keine Kultur war auf das Leben im Hier und Jetzt fokussiert.
Dieser Kreislauf der Götter hielt die Menschen davon ab für ihre Leben verantwortlich zu sein, weil sie für ihr Verhalten immer etwas anderes beschuldigen konnten: Emotionales Trauma hate den Grund in den Geistern von toten Verwandten oder sie wälzten ihr Versagen im Leben auf die Götter, die sie nicht segneten.
Sie konnten sich eher mit den Göttern entschuldigen, warum sie etwas Falsches getan hatten – Ich kann meine Steuern nicht bezahlen, weil die Götter ein Feuer geschickt haben, das einen Teil meiner Ernte verbrannte – als dass sie zugaben, dass sie in dieser Nacht zu Hause am Schlafen waren, anstatt auf ihrer Wache zu sein, sodass sie das Feuer verschliefen, das die Felder verheerte.
Heutzutage mag ein Christ sagen, dass er oder sie nicht in Heilung oder ihre Berufung und Bestimmung in Christus hineinkommen kann, weil der Geist X von Großvater oder Großmutter zu Papa und zu Mama gingen und dann zu ihnen und sie ihr ganzes Leben gehindert hat. Sie mögen auch in andauernder Angst über ihre Zukunft leben, weil sie auf den Websites mit Geistern von Furcht, die da angeheftet sind oder die einfach bloß albern sind, gespeist werden.
Gott bewirkte, dass Israel in der Gegenwart lebte
Als der Herr dem Mose die zehn Gebote gab, war es das erste Mal, dass ein Gott absolute Gebote erließ. Andere Kulturen hatten Elemente der zehn Gebote, aber kein Gott hatte jemals zuvor zehn absolute Regeln erlassen. Und beachte folgendes: Kein anderer Gott hatte jemals seinen Angehörigen gesagt, dass sie an einem Tag nicht arbeiten sollten. Dies war kein gnadenloser Gott, sondern einer mit Einfühlungsvermögen, der von seiner innersten Natur einen freien Tag als ein absolutes Gebot miteinschloss um zu demonstrieren, dass er ein anteilnehmender und lebendiger Gott im Hier und Jetzt war.
Die zehn Gebote und das Gesetz des Mose brachten die Tatsache ins Sichtbare, dass die Vergangenheit die Vergangenheit war und nicht mehr geändert werden konnte, sondern dass sie nur vergeben und vergessen werden konnte, und dass die Zukunft in Gottes Hand war. Daher kann der Mensch die Vergangenheit nicht verändern, noch kann er die Zukunft kontrollieren – sondern die zehn Gebote besagen, dass der Mensch seine Handlungen in der Gegenwart kontrollieren kann. Kein Gott hatte jemals sein Volk auf diese Weise behandelt.
Die zehn Gebote brachten den Fokus auf das Hier und Jetzt, auf die Gegenwart, wo Gott, der ICH BIN, immer gegenwärtig ist, damit wir mit den Dingen umgehen, die gerade vor uns sind.
Wenn jemand ein Schaf eines Nachbarn stahl, da konnte er jetzt nicht mehr einem Gott die Schuld zu zuschieben, etwa wie „Baal verlangte ein Opfer, aber meine Herde graste so weit weg, daher musste ich dein Schaf stehlen um ein Tier zu haben um ihn zu beschwichtigen.“ Gott sagte: „Stehle nicht!, fertig. Handle an deinen Charakterproblemen gerade jetzt in diesem Moment!
Was Gott mit den zehn Geboten bewirkte war, dass er jeden gerade jetzt, an diesem Ort und zu dieser Zeit für ihr Leben verantwortlich macht und eine Person zwingt sich mit ihrem Herzen, ihrer Seele und ihrem Körper auseinanderzusetzen.
Als er gebot keine sexuelle Beziehung mit der Frau des Nachbarn zu haben, da ermächtigte er das Individuum genau dann zu entscheiden: „Gehe ich zu ihr rüber während ihr Mann auf dem Feld ist oder nicht? Er sagte damit den Individuen, dass sie gerade jetzt mit ihrer Lust umgehen sollten – keine Schuldzuweisung an einen Familiengott mehr, keine Schuldverschiebung auf eine unbekannte Zukunft, damit du Spaß hast solange du kannst. Indem er die zehn Gebote aufstellte, ermächtigte er jeden Israeliten in dem Moment zu leben.
Seine Gebote bewirkten, dass sie in der Gegenwart lebten. Ist es nicht erstaunlich wie weit die Gemeindekultur von dem weggekommen ist in der Gegenwart zu leben?
Warum so ungenau?
Während es da volle 613 Gesetze im Gesetz des Moses gibt, so haben die meisten mit den Regeln zu tun, die sich auf die Priester beziehen und wie sie ein Opfer machen sollten oder auf Speisegesetze und gesundheitliche Gesetze. Wenn über „die Gesetze“ im Neuen Testament gesprochen wird, dann sprechen die Autoren gewöhnlich über die relativ wenigen moralischen Gesetze, über die es überraschend wenige Details gibt.
Zum Beispiel, als er in 2 Mose 20, 8-11 sagte, dass sie am Sabbat nicht arbeiten sollen, so gab er keine andere Anordnung als es klarzustellen, dass alle, angefangen von den Tieren bis hin zu den Angestellten, den Söhnen und Töchtern an diesem einen Tag pro Woche nicht arbeiten sollen.
Die Pharisäer fingen mit Traditionen an sich am Samstag für Anbetung zu versammeln, was in Hausversammlungen* um ungefähr 200 v. Chr. begann. Durch die Jahrhunderte herunter hat diese Unklarheit zu zahlreichen religiösen Gesetzen geführt bis hin zu dem Punkt, dass heutzutage im modernen Israel an einem Sabbat die Aufzüge in jedem Stockwerk anhalten, weil das Drücken eines Knopfes, um den Aufzug in einem Stockwerk anzuhalten, als Arbeit betrachtet wird. (*Im Hebräischen steht für Versammlung Synagoge).
Zur Zeit von Jesus hatten die Leiter bereits über die Entfernung, die man an einem Sabbat gehen durfte, entschieden, was als ein „Sabbat-Tagesweg“ bekannt wurde, und in Apostelgeschichte 1, 12 erwähnt ist – eine Entfernung von ungefähr 1,2 km. Jeder Gang bis zu dieser Entfernung war in Ordnung, aber wenn du weiter als diese Strecke gingst, dann war das Arbeit und verboten!
Warum würde Gott zu Israel so ungenau über diese wichtigsten Gebote sein? Weil, wenn es ungenau war, würde es für jede Person erforderlich sein mit ihm im täglichen Leben zu wandeln, also im Hier und Jetzt, um den Geist, der hinter den Geboten steht, zu verstehen. Die Beziehung von den Geboten zu entfernen hinterlässt nur Regeln und Vorschriften, die bewirkten, dass man an einem Sabbat aus Furcht davor Gott zu beleidigen, nicht in der Lage ist einen Aufzugknopf zu drücken.
Was Jesus befahl
Und das ist der Grund warum Jesus in Johannes 15, 12 sagte: „Dies ist mein Gebot: Liebet einander wie ich euch liebe.“
Er sagte uns nicht wie man das tun sollte – er sagte einfach „mach es“. Warum? Weil er in der Unklarheit des Gebotes gefunden werden muss. ER muss in der Intensität des Momentes gefunden werden. Um es zu verdeutlichen: Wenn jemand über dich lügt und du wirst daran erinnert, einander so zu lieben wie er uns liebt, dann bedeutet weder die Vergangenheit noch die Zukunft etwas. Er muss in diesem Moment der Zeit gefunden werden. Nicht als: „Nun nehme ich meine Beziehung mit dir auf und laufe um Hilfe“, sondern als eine Weiterführung der Beziehung, die ihr schon miteinander habt, als ein Freund, der uns nie verlässt und der immer da ist um uns weise Führung zu geben um das ungenaue Gebot der Liebe aneinander anwenden zu können.
Jesus sagte mir, um in seiner Gegenwart zu sein, muss ich in solch einer ungenauen Weise gegenwärtig sein um genau den Punkt zu treffen, den ich hier mache – Er möchte, dass ich die tiefere Bedeutung des MIT IHM SEINS herausfinde, dass ich Offenbarung von ihm durch den Heiligen Geist empfange – nicht als ein Gebot „gegenwärtig zu sein“, sondern er war mit Absicht so ungenau, damit ich ihn suche und ihn finde … und genau da machen wir nächste Woche weiter.
Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
www.cwowi.org und emaile mir unter [email protected]