wie sind wir dahin gekommen, dass die Gemeinde sich mehr darauf fokussiert, dass Menschen wiedergeboren werden als darauf sie zu Jüngern zu machen?
Ich habe letzte Woche eine Aussage gemacht, dass Jesus uns niemals sagte, dass wir Menschen wiedergeboren bekommen sollen. Das ist wahr, denn er hatte eines nachts ein privates Gespräch mit einem Mann namens Nikodemus, wie uns Johannes 3 berichtet, in dem Jesus erklärt was passiert, wenn eine Person mit der Absicht glaubt ein Jünger zu werden und dass dies dem gleich kommt wie wenn man ein zweites Mal geboren wird, aber durch den Geist Gottes und nicht wie bei einer normalen Geburt … und das ist wahr.
Das war ein privates Gespräch zwischen Jesus und einem Mann und keine Lehre. Da gibt es kein Gleichnis an die Massen über ein wiedergeborenes Senfkorn. Da gibt es keine Predigt über einen Befehl zur Wiedergeburt. Es war ein privates Gespräch zwischen zwei Menschen spät in der Nacht und dieses Gespräch wurde niemals wiederholt oder auf eine generelle Lehre oder einen Befehl ausgeweitet, noch ist es in den anderen Evangelien oder in den Briefen zu sehen.
Und doch wurde die gesamte Gemeindekultur um die Bemühungen aufgebaut Menschen wiedergeboren zu bekommen und zwar mit dem Ziel „das Geschäft zum Abschluss zu bringen“ indem man jemand dahinbekommt, mit uns „das Gebet für Errettung zu beten“. FALSCH! DAS STEHT NICHT IN DER BIBEL.
Was sagte Jesus wirklich?
„Alle Autorität ist mir gegeben im Himmel und auf Erden. Daher geht hin zu allen Nationen … lehrt sie alle Dinge zu beachten und zu tun, die ich euch geboten habe …“
In Apostelgeschichte 2, als Petrus zu Pfingsten predigte, fragte er da jeden, dass „jeder seinen Kopf neigt und seine Augen schließt“ (gemeinsam mit den 120 Jüngern, damit sich keiner verlegen fühlte) ob sie wiedergeboren werden wollten? Als Petrus in das Haus des Kornelius in Apg. 10 ging um ihnen über Jesus zu erzählen, bat er da um ein Händeheben für all jene die ein „Gebet der Errettung“ beten wollten, damit sie wiedergeboren werden?
Nirgendwo sehen wir irgendeinen der Apostel über das Wiedergeboren werden predigen, noch sie in ein Sucher-freundliches nicht verlegenes „Gebet der Errettung“ führen. Das Gebet der Errettung ist eine von jenen menschengemachten Lehrmeinungen von dem die Menschen annehmen, dass es in der Bibel ist, aber das ist es nicht.
Der Grund warum du es in der Bibel siehst ist, dass die Apostel Jesus gehorchten. Jesus sagte „… lehrt sie alle Dinge zu beachten und zu tun, die ich euch befohlen habe“ und innerhalb der jüdischen Kultur jener Tage, war es automatisch, dass der Jüngerschaftsprozess auf Beziehungen basierte. Mit anderen Worten, sie können nicht alle Dinge beachten und tun, die Jesus mir befohlen hat, wenn sie mich nicht dabei beobachten wie ich alle Dinge tue, die er mir befohlen hat!
DAS ist der Große Auftrag, andere Christus in uns sehen zu lassen, damit sie von uns lernen. Paulus sagte: Ahmt mich nach wie ich Christus nachahme und wenn Menschen Verwunderung über diese Aussage zum Ausdruck bringen, dann offenbart es, dass sie nicht die Kultur des Königreiches von Jesus verstehen. Paulus stellte bloß den Großen Auftrag erneut dar – beachte und tue was ich beachte und tue. (1 Korinther 4,16 & 11,1, Epheser 5,1, Philipper 3,17 etc.)
Orientalische Kultur – Israelische Kultur
Die Israelische Kultur ist orientalisch. Das ist der Grund warum von Israel gesagt wird, dass es im Mittleren Osten liegt. China und Japan werden der Ferne Osten genannt, aber Israel ist immer noch im Osten und es ist orientalisch. Deshalb sehen wir Bräuche wie sich bis zur Taille verbeugen, angefangen von Abraham bis zu den Evangelien, in manchen Fällen fallen Menschen, die Jesus treffen, in Ehrerbietung vor ihm auf den Boden, genauso wie wir es im orientalischen königlichen Hofprotokoll sehen. Frühere chinesische Kunst zeigt ihre Leiter auf einem Stuhl sitzen, der auf zwei Stangen auf den Schultern von Dienern getragen wird, und wir sehen die Bundeslade, die auf Stangen auf den Schultern von Priestern im Alten Testament getragen wird. Israel ist orientalisch.
Ein anderer Anteil davon orientalisch zu sein ist es die Eltern und Ältesten zu ehren, diese Ehre floss aus den Häusern und Familien nach außen zu anderen durch viele Generationen hindurch. Von den Älteren wird erwartet, dass sie die Jüngeren trainieren und eine Mahlzeit im Haus von jemandem zu haben ist dort die höchste Form von Gemeinschaft.
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Jedoch basiert die Griechische Kultur nicht auf Beziehungen, sie basiert auf Ideen, auf Konzepten, auf mentale Fähigkeiten.
Als Paulus in Athen, Griechenland war, predigte er (in Apg. 17) Jesus genauso wie er es sonst irgendwo getan hätte, aber dieses Mal lachen sie ihn aus, als er über Christus sprach, der von den Toten auferweckt wurde. Andere hingegen baten ihn am nächsten Tag wiederzukommen und mehr über sein Konzept und seine Ideen mitzuteilen.
Sie hatten keine Absicht an Jesus zu glauben, sie wollten nur neue Ideen, neue Lehren hören, die ihre juckenden Ohren und ihre Protokolle mit Offenbarungen von diesem neuen Prediger füllten. Als Resultat davon finden wir keine starke Gruppe von Gläubigen in Athen. Da gibt es keinen Brief an die Athener. Sie wollten bloß Ideen hören.
Ein bisschen Geschichte
Als die Gemeinde in ihrer Kultur in den späten 200er und frühen 300er Jahren n. Chr. mehr und mehr heidnisch/griechisch und weniger jüdisch/orientalisch wurde, wurde sie auch intellektueller und weniger auf Beziehungen basierend. Die Gemeinde traf sich die ersten 300 Jahre in den Häusern, nicht wegen der Verfolgung wie einige vermuten würden, sondern weil die erste Gemeinde im Haus war: Adam, Eva und der Herr. Denn wo mehr als zwei versammelt sind, da ist er in ihrer Mitte. ER erfand das Zuhause und die Familie. Die frühen Synagogen waren Versammlungen im Zuhause von einigen Familien, also haben sie zu Pfingsten einfach damit weitergemacht was sie bisher schon gemacht haben und sich in den Häusern getroffen. Gott hat es niemals verlassen, das Zuhause und die Familie als primäre und bevorzugte Weise anzusehen um Offenbarung und Erkenntnis über Gott auf die Erde zu bringen.
Um 300 – 400 n. Chr. ist das Christentum legalisiert worden und die Christen wurden aus den Hausgemeindetreffen herausgerufen um sich in früheren heidnischen Tempeln zu treffen und das neben bestehenden heidnischen Tempeln, die immer noch in Betrieb waren und die Auditoriums- und Podiums-strukturiert waren. In diesen Strukturen war ein einzelner Priester in Verantwortung um die Menschen zu führen, demzufolge wurde zum ersten Mal in der Geschichte die Funktion eines Pastors zu dem emporgehoben, die einzige Stimme Gottes Woche für Woche zu sein.
Statt von seiner Natur teilnehmend zu sein, wie es die Hausgemeindetreffen waren, so erfordert ein Auditorium nur eine Person, die spricht und Konzepte und Ideen der Menge der Versammelten mitteilt. Ideen von der Kanzel erfordern keine Beziehung mit irgendjemandem, denn sie sind nur Prinzipien, Konzepte, Gedanken darüber wie man dieses oder jenes Problem in Angriff nimmt. Notizen werden gemacht, Journale gefüllt, aber sie sind selten „neue Offenbarung“, nicht etwas das man in Beziehung mit anderen ausleben kann.
Das ist der Punkt an dem sich eine Betonung darauf „wiedergeboren zu sein“ davon trennt ein Jünger zu sein. Bis zu diesem Punkt an bedeutete ein Jünger zu sein, dass du wiedergeboren warst. Aber als griechische Gedanken anfingen mit Ideen und Konzepten von der Kanzel aus ausgeteilt zu werden, anstatt in einer Haus- und Familien-basierenden Demonstration darüber wie man mit Gott leben und wandeln soll, weitergegeben zu werden, kam es dazu dass das Konzept der Wiedergeburt alleine als eigene Lehrmeinung dastand und nun von dem Prozess der Jüngerschaft abgetrennt war.
Das Allererste ist die Beziehung mit dem Herrn und von daher fließt es
Wenn das Evangelium alleine in Ideen und Konzepte demontiert wird, ohne dass Ideen und Konzepte in den Jüngerschaftsprozess eingebettet werden, gelangen wir zu einem blutarmen Leib Christi, der benutzt wird löffelweise mit Ideen gefüttert zu werden, aber mit wenig praktischem Wissen darüber wie man mit Gott in diesen Konzepten wandelt. Menschen, die hungrig nach Gott sind, finden sich selbst hungrig nach noch mehr vor, aber wissen nicht warum. Ihre Köpfe werden mit Gottes Konzepten gefüllt, aber warum sind sie nicht glücklich? Warum fühlen sie sich so leer?
Heutzutage entdecken viele im Leib Christi, dass sie nach Gott hungrig sind, obwohl sie in die Gemeinde gehen. Sie sind es müde mit Prinzipien und Konzepten gefüttert zu werden, die sie schon oftmals zuvor gehört haben, sie schauen nach Beziehungen und wirklichem „Fleisch“ in ihrem Glauben aus.
„Lehrt sie alle Dinge zu beachten und zu tun, die ich euch geboten habe“, erfordert, dass du in mir siehst was er geboten hat. Der Große Auftrag liegt darin mit Gott innerhalb von Beziehungen zu wandeln, was von den Individuen in den Häusern nach außen hin zu den natürlich existierenden Sphären von Beziehungen fließt – Familie, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen – was durchgehend durch die Evangelien und neutestamentlichen Briefe zu sehen ist.
Nächste Woche werde ich prophetisch einige Dinge darüber weitergeben, die der Herr mir in diesem Jahr gesagt hat was er im Leib Christi tut und was wir in den kommenden Jahren sehen werden, was diese Serie zusammenfassen wird. Bis dahin – seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
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