„Ich verstehe nicht was ich falsch mache: Ich werfe die Kalorien aus meinen Desserts raus, aber habe immer noch 4,5kg zugenommen!“ Oder: „John, ich möchte einfach, dass du für mich betest, dass der Teufel mich nie wieder mit Sex versucht.“
Diese zwei Menschen möchten persönliche Disziplin und Verantwortlichkeit vermeiden, indem sie ihre Probleme vergeistlichen. Jesus nahm die Sünde der Welt weg, warum sollten wir also nicht ermächtigt sein unsere verschiedenen Appetitvorlieben zu kontrollieren?
1. Schlüssel: Mit dem Genuss von Sünde umgehen
Ich habe vor langer Zeit gelernt Versuchung mit der Tatsache zu konfrontieren, dass ich die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist, die ich in meinem Geist, spüre mehr liebe als ich es liebe zu sündigen. Daher fokussiere ich mich im Grunde genommen auf: „Warum sollte ich diese Sünde tun oder das sagen, wenn es die süße Gegenwart Gottes, die ich in meinem Geist spüre stören bzw. zerbrechen würde? Indem ich das tue, wende ich meine Aufmerksamkeit von der Versuchung weg und hin zu meiner Liebe zu ihm, wodurch der Reiz der Sünde sofort entfernt wird. Ich schätze meine Gemeinschaft mit ihm viel mehr als ich den Wert eines momentanen Vergnügens aufgrund von Sünde schätze.
Jede Person, die anfänglich zu mir um Hilfe wegen einer Gewohnheitssünde gekommen ist, war bis dahin – soweit ich mich in diesen über 40 Jahren, in denen ich nun mit dem Herrn wandle, erinnern kann – niemals mit der Tatsache konfrontiert worden, dass sie die Sünde genoss – denn der menschliche Zustand ist, dass wir die Sünde lieben.
Personen wollten, dass Dämonen ausgetrieben werden oder praktische Tipps, wie sie sich selbst nicht der Sünde hingeben, und Gebet haben um stark zu werden – aber sie haben niemals über den Schlüssel zu dem Ganzen nachgedacht: Nämlich mit dem Genuss der Sünde umzugehen und sich zu fragen was sie mehr lieben: die Gemeinschaft des Geistes oder das Gefühl das ihnen die Sünde liefert?
Hebräer 11, 25 – 26 offenbart, dass Mose seinen Weg basierend auf dem wählte, dass er Gott mehr liebte als die Sünden Ägyptens. Das ist die Herzenssache mit der jeder von uns umgehen muss – erkenne die Liebe zu dem Genuss an, den dir die Sünde X gibt, dann entscheide dich diese Liebe zu kreuzigen, indem du die Entscheidung triffst, dass du dich auf deine Liebe zu Gott fokussierst, wenn du mit Sünde konfrontiert wirst.
Dieser erste Punkt ist ein Herzenskampf, der Jahre oder bloß einen Moment der Zeit dauern kann. Eine Person muss in ihrem Inneren mit Ehrlichkeit suchen und tief in diesem inneren Bereich hervorbringen wie sehr sie den Herrn und die Gemeinschaft des Geistes liebt und sich überlegen und durchdenken wie Sünde bestenfalls ein zeitliches Hoch bewirkt. Hat eine Person einmal ihre Liebe zum Herrn tief in ihrem Herzen festgelegt (angesiedelt), dann wird die Sünde ihren Anreiz verlieren. Mit der Liebe zur Sünde zu ringen kann Jahre dauern.
2. Schlüssel: Ersetze sie, hör nicht einfach nur auf damit!
Als Johannes der Täufer Menschen taufte, sagte er ihnen nicht nur, dass sie von Sünde umkehren sollten, sondern dass sie diese Sünden mit gerechten Handlungen ersetzen sollten.* Meistens sagt die traditionelle Gemeindekultur einfach nur; hör auf zu sündigen, was nicht ganz schriftgemäß ist. Die Wahrheit ist die mit der Sünde aufzuhören und sie dann mit etwas Gerechtem zu ersetzen. *Lukas 3, 11-14
Eine Handlung mit einer anderen zu ersetzen ist eine Neuausrichtung der Gedanken und der Handlungen. Wenn der Computer dein Einfallstor für Sünde ist, dann steh auf bevor du in diese Sünde hineinrutschst und geh hin und tue etwas anderes. Ersetze eine Handlung mit einer anderen. Wenn du deinen Mund aufmachst um dich selbst über andere zu erheben oder um Tratsch oder Samen von Streit auszustreuen, sag stattdessen etwas Nettes über die Person. Ersetze sündige Wörter mit Wörtern der Gnade.
3. Schlüssel: Denk nicht darüber nach wie du es tun kannst
Die Christen zurzeit von Paulus waren genau wie wir. Sein Rat war, dass sie ihr Herz darauf setzen sollten, dass sie die Gemeinschaft mit dem Heiligen Geist mehr als die Sünde liebten. Römer 13, 14 besagt:
„Zieht den Herrn Jesus Christus an und trefft nicht Vorsorge für das Fleisch um seine Lüste zu erfüllen.
Die Redewendung „zieht (den Herrn Jesus Christus) an“ ist das Wort „enduo“, woher wir das Wort „annehmen“ (sich anziehen) (engl. „endue“) ableiten. Annehmen bedeutet zu investieren, zu ermächtigen, eine Qualität oder Autorität in einer Person hervorbringen. Wir sind mit der Kraft Christi angezogen, aber wenn wir mit Sünde konfrontiert werden, dann müssen wir eine Entscheidung treffen darin zu wandeln und uns selbst in Christus „anziehen“ oder „ermächtigen“.
Die Redewendung „nicht Vorsorge treffen“ ist das griechische Wort „pronoia“, was aus „pro“ (vor) und „noia“ (zu denken) besteht. Paulus sagt buchstäblich: „Triff eine bewusste Wahl dich selbst mit dem Herrn Jesus Christus zu ermächtigen und denk nicht vorzeitig wie du die Lüste des Fleisches erfüllen wirst.“
Diese zwei Elemente: Sich selbst im Herrn zu ermächtigen anstatt vorzeitig darüber nachzudenken wie du sündigen wirst, kann nur durch die Gemeinschaft mit dem Herrn Jesus Christus geschehen. Es ist kein kaltes Prinzip, sondern der Fokus liegt darin, dass du mit ihm sprichst und mit ihm Gemeinschaft hast und ihn anbetest wenn du versucht wirst.
Lenke deine Gedanken zu anderen Plänen um und weg von den Plänen wie du sündigen könntest. Ersetze ein Gedankenset mit einem anderen Gedankenset, ersetze deinen Fokus auf die Sünde hin zu einem Fokus, der auf IHN gerichtet ist. Konzentriere dich auf deine Liebe zu ihm.
Der Trend liegt darin mit der Sünde zu koexistieren und sich auf die Gnade zu verlassen
Wenn eine Person mit ihrer Liebe zur Lust der Sünde ringt, was Jahrzehnte dauern kann, dann ist da oftmals eine empfindliche „entmilitarisierte Zone“ aufgerichtet, die auf ein äußerlich wahrhaftiges christliches Leben hinausläuft, aber mit einem kleinen Splitter von Sünde, die bei sich selbst behalten wird um sie hin und wieder zu genießen und zwar in einem vor den Augen der Menschen verbergenden abwägendem Akt, der aber heutzutage nicht so sehr vom öffentlichen Blick verborgen ist.
Überall um uns herum haben wir Beispiele in den Schlagzeilen der christlichen Welt von Gläubigen, die „herauskommen“ mit diesem oder jenem Lebensstil von Sünde, was in Wirklichkeit eine Offenbarung von dem ist, was sie zu einer entmilitarisierten Zone bezüglich ihrer Sünde erklärt haben und wobei sie müde geworden sind sie zu bekämpfen, weswegen sie sich dafür entschieden haben einfach damit weiterzuleben und es der Welt wissen zu lassen. Für mich ist das Problem keine Sündensache, sondern ein Sache bezüglich der Liebe zu Gott und ein Mangel an Offenbarung von ihm in dieser Sache.
4. Schlüssel: Wandel im Geist
Eine Koexistenz mit gewohnheitsmäßiger Sünde ist nicht eine Auswahlmöglichkeit die das Neue Testament präsentiert und Paulus sagt ganz einfach: „Wenn du im Geist wandelst, wirst du die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.“
Bezüglich all der Formeln, all der positiven Bekenntnisse, all dem Material über geistliche Kriegsführung und innere Heilung, die es da draußen gibt, sagt Paulus einfach, dass wir im Geist wandeln sollen und wenn wir das tun, dann werden wir die Lüste des Fleisches nicht vollführen. Das ist es was Mose tat und er tat es, weil er der Sünde durch die Wahl der Tatsache widerstand, dass er Gott mehr liebte.
Paulus listet einige Werke des Fleisches auf, welche in unseren Tagen oftmals dämonisch genannt werden, weil unsere Kultur dahin tendiert dem Verlangen des Fleisches, als dämonisch bedingt, die Schuld zu geben. Aber Paulus sagt, dass die Wurzel nicht dämonisch ist, sondern nur im Fleisch liegt (Dämonen können involviert werden, aber die Wurzel ist das Fleisch):
„Ehebruch (sexuelle Vorstellung), Unzucht (sexuelle Akte außerhalb von Ehe), Lüsternheit (Mangel an Beherrschung, unsittliche Handlung), Unreinheit (sexuelle Perversion, moralische Unreinheit), Götzendienst, Zauberei, Hass, Uneinigkeit (absichtlicher Streit), Eifersucht (Neid, sich selbst über andere erheben), Wut (explodierender Zorn), Streit, Aufruhr (von anderen aufgrund von Streit fernbleiben), Irrlehren (eigensinnige Meinung, die sich weigert die Wahrheit in einer Sache anzuerkennen oder sich ihr unterzuordnen), Neid, Mörder, Trinkgelage, Völlereien (Trunkenheit, Zechen)“ Galater 5, 18-21
Wenn wir, sagen wir, einen Dämon von Ehebruch verweisen ohne mit den sexuellen Vorstellungen umzugehen, die in unserem Fleisch ihren Ursprung haben, werden wir niemals den Sieg darüber erringen. Geh mit der Liebe zu Gott und mit der Liebe zur Sünde um, wie ich unter Schlüssel 1 beschrieben habe und dann wird kein dämonischer Einfluss im Fleisch mehr einen Platz finden und bald verschwinden um jemand anderen zu versuchen.
Und die Weise, wie man diesen Sünden entgegenwirkt, ist das was er sagt, bevor er sie auflistet: Wenn du im Geist wandelst wirst du die Lüste des Fleisches nicht vollbringen.
Wenn ich aufwache, dann ist die erste Sache, die ich denke oder bete: „Guten Morgen Vater, hast du jemanden für den du möchtest, dass ich bete?“ Dann liege ich ein paar Minuten im Bett und bete leise in meinem Geist während mir Namen durch den Sinn gehen und vertraue darauf, dass – während ich bete – er mir den Inhalt für diese Sprache gemäß seines Willens zur Verfügung stellen wird. Ich liebe die Gemeinschaft mit dem Vater und ich liebe es den Geist Gottes im Inneren zu spüren – einen solchen Frieden, eine solche Gewissheit zu haben!
Natürlich bin ich nicht perfekt, aber ich habe in dieser Serie versucht aufzuzeigen, dass Jesus die Sünde der Welt wegnahm und uns dann den Heiligen Geist gab, damit wir uns auf unsere Liebe zu Gott fokussieren können und aus dieser Liebe heraus Gemeinschaft in einer normalen gesprächsmäßigen Beziehung haben können.
Nächste Woche gibt es ein neues Thema, bis dahin seid gesegnet.
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
www.cwowi.org und emaile mir unter [email protected]