ich wuchs mit der Regel auf, mindestens 30 Minuten nach dem Essen nicht schwimmen zu gehen, sonst würde ich einen Krampf bekommen und ertrinken. Als Kind ist mir weder erklärt worden was ein Krampf war, weil ich nie einen hatte, noch wurde mir erklärt wie mich das in einem Pool, der nicht tiefer als meine Hüfte war, ertrinken lassen könnte, aber wir befolgten diese Regel wortwörtlich.
Uns gehörte ein runder Pool, den mein Vater in einem Sommer aufgestellt hatte und ich erinnere mich daran, dass ich anderen Kindern beim Schwimmen zusah, während ich darauf wartete, dass diese 30 Minuten um waren. „NUUUUUN Mama?, würde ich betteln. „Nun gut, es sind beinahe 30 Minuten, sei vorsichtig. Wenn du einen Krampf spürst, dann komm sofort heraus, wir möchten nicht, dass du untergehst!“
Seit jenen Tagen hat sich die „30-Minuten-Regel“ als falsch herausgestellt und ist etwas, das eine „örtliche Legende“ genannt wird, und doch bleibt der Glaube, dass jemand mindestens 30 Minuten nach dem Essen warten muss bevor er schwimmen gehen kann, bestehen.
Menschen bekommen Krämpfe während sie schwimmen, aber dies geschieht wegen der enormen Anspannung der Muskeln, die sie eine Weile nicht so benutzt haben, oder die sie nicht gewohnt sind auf diese Weise zu gebrauchen und nicht weil sei gerade gegessen haben – und aus diesem Grund ertrinken Menschen manchmal. Aber irgendwo in der verschleierten Vergangenheit zog jemand den Schluss, dass sein Armkrampf deshalb geschah, weil er 30 Minuten vorher gegessen hatte und so war eine örtliche Legende geboren. Menschen zogen natürlicherweise eine Verbindung zwischen diesen beiden Punkten, obwohl sie eigentlich nichts miteinander zu tun haben.
Sünde im Gegensatz zu Sünden
Auf ähnliche Weise möchte ich heute über den Unterschied zwischen Sünde und Sünden reden. Als Johannes der Täufer Jesus auf sich zukommen sah, sagte er: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt!“ Warum sagte er, dass Jesus die Sünde der Welt hinwegnimmt, anstatt, dass er „deine Sünden hinwegnimmt“? Johannes 1, 29.
Die Gemeindekultur verbindet die beiden wie Beinkrämpfe mit Essen, die automatisch nach dem Essen beim Schwimmen geschehen, aber wie in meinem Beispiel sind sie nicht dieselbe Sache. Genau genommen, nahm Jesus nicht unsere individuellen Sünden, sondern eher die Sünde der Welt auf sich selbst,
Sind wir nicht in der Sonntagsschule gelehrt worden, dass Jesus unsere Sünden auf das Kreuz nahm oder, dass unsere Sünden ihn auf das Kreuz brachten? Wie viele Prediger haben ein anschauliches und blutiges Wortbild von Jesus gemalt, der am Kreuz mit unseren individuellen Sünden, die ihn töten, stirbt. Vom Blickpunkt Johannes des Täufers aus, ist dies jedoch buchstäblich gesehen nicht wahr.
Der Sache auf den Grund kommen
Von der Sünde der Welt aus fließt jede individuelle Sünde, wenn du also die Sünde der Welt wegnimmst, dann werden unsere individuellen Sünden kraftlos gemacht. Ha?
Römer 5, 12 sagt es auf diese Weise: „Darum, wie durch einen Menschen die Sünde in die Welt gekommen ist und durch diese Sünde ist der Tod in die Welt gekommen …“
Adam erlaubte nicht den Sünden in die Welt zu kommen, er erlaubte es der Sünde die Welt zu betreten. Denk darüber wie über einen Granatapfel, diese köstliche Frucht, die mit Samen gefüllt ist. Die Sünde der Welt ist wie die gesamte Frucht und die individuellen Sünden sind wie all diese Samen.
Wenn du alles von der Frucht wegwirfst, dann wirfst du automatisch all diese Samen weg, die die Frucht enthält. Jesus entfernte die ganze Frucht, weswegen die Samen in dieser Handlung mit eingeschlossen sind. Jesus nahm die Sünde der Welt weg, nicht unsere spezifischen Sünden als Einzelne.
Was genau ist Sünde?
Als ich die Konfirmationsklasse der episkopalen Gemeinde besuchte, wurde mir gesagt, dass Sünde all das ist was Gott nicht gefällt. Das bewirkte, dass ich wissen wollte, ob mir jemand genau definieren konnte was er mochte und was er nicht mochte, damit ich ihn zufriedenstellen würde, aber niemand gab mir jemals eine andere Liste als die zehn Gebote.
Und ich habe gelernt, dass Sünden Gott zornig machen und dass er mich normalerweise niederschlagen würde, wäre da nicht Jesus gekommen, der gegen jemanden, der ein himmlischer Tyrann von Vater zu sein schien, aufsteht – Jesus geh und halt ihn von mir ferne – das war damals das Bild von ihm in meinem Verstand.
Und da gibt es einen Vers, der besagt, dass alles, was nicht aus Glauben geschieht, Sünde* ist, aber das steht im Kontext von Essensauswahl und dass wir das was wir essen, es für den Herrn tun sollen und ist keine umfassende lehrmäßige Aussage. Jahrelang habe ich den Zusammenhang nicht gekannt, also versuchte ich herauszufinden, ob ich, wenn ich etwa duschte ich es irgendwie im Glauben tat oder war es dann eine Sünde. Genauso machte ich es bei anderen normalen Abläufen des Lebens – bin ich im Glauben während ich das Mittagessen zu mir nehme? War ich im Glauben während ich zur Arbeit fuhr? Niemand hat mir jemals definiert was es bedeutet im Glauben oder nicht im Glauben zu sein, also hörte ich damit auf es herauszubekommen. * Römer 14, 23
Hier kommt es …
Und in der ganzen Zeit sagten mir Leute, dass Sünde etwas war, dass Gott nicht gefiel oder dass Sünde etwas war, das ihn zornig machte oder womit ich ihn verletzte, wenn ich es tat. Keiner verwies mich jemals tatsächlich auf die Definition der Bibel darüber was Sünde ist. Glücklicherweise definierte der Apostel Johannes SÜNDEN UND SÜNDE in 1 Johannes 3, 4:
„Jeder der Sünde begeht, begeht Gesetzlosigkeit, denn Sünde ist Gesetzlosigkeit.“ (NAB)
Beachte die Definition: Eine Sünde (Sünden) zu begehen ist ein Vergehen der Gesetzlosigkeit und Sünde IST Gesetzlosigkeit.
Sünde ist Gesetzlosigkeit. Was ist also Gesetzlosigkeit?
Gesetzlosigkeit ist im wahrsten Sinne des Wortes das „Wegwerfen aller Regeln“, oder „das Wegwerfen von Beschränkungen“. Wenn du von Gesetz als vom Willen Gottes, von Gottes Regeln, von Gottes Regierung in deinem Leben und in der Welt denkst, dann ist Gesetzlosigkeit ein Wort das Sinn macht. Es ist das Wegwerfen von dem Willen Gottes (seiner Regierung und seiner Regeln), erstens in der Welt und zweitens in dir und mir.
Wenn wir sündigen, dann begehen wir eine kleine Absplitterung; wir werfen einen Anteil von Gottes Regeln in diesem einzelnen Bereich unseres Lebens weg, damit wir die böse Sache tun können oder damit wir vielmehr die Sache tun können, die WIR wollen, als die die der Herr möchte, dass wir sie tun. Die Sünde der Welt ist also das Wegwerfen von Gottes Willen, Gottes Regeln oder Regierung auf der Erde.
Was Adam tat
Was Adam tat, war, dass er SÜNDE in die Welt hereinließ, nicht die Sünden, sondern Gesetzlosigkeit im Sinne des Wegwerfens der Regierung und der Regeln Gottes auf der Erde. Indem er die Sünde hereinließ, folgten dann natürlicherweise die Sünden.
Bis zu diesem Punkt war im Leben von Adam und Eva die Idee des Wegwerfens der Regeln Gottes zugunsten des Menschen, damit er ohne Gott regiert, gänzlich unbekannt. Es war nicht einmal in ihren Gedanken gewesen bis der Versucher den Vorschlag machte, dass sie es machen sollten. Sie wandelten mit dem Herrn im Garten – sie hatten niemals in Betracht gezogen ihn aus ihren Leben auszuschließen, damit sie das tun könnten was SIE tun wollten – sie wollten einfach natürlicherweise das tun was er tun wollte.
Sie kannten nur Gott, sie kannten nichts Böses. Auch wenn das ausgezeichneter als Einstein war, so war es der Zustand von Unschuld, wie ihn Kleinkinder haben – wenn man nicht weiß, dass man nackt ist, kümmert (sorgt) man sich nicht darüber.
Die Bibel sagt, dass Eva in die Übertretung hineingetäuscht worden war, nicht aber Adam*. Adam beging Hochverrat.* Er dachte es durch, während Satan sie mit „so zu sein wie Gott“ versuchte und er wusste genau was er tat. Er erlaubte vorsätzlich das Wegwerfen von Gottes Regel auf der Erde, worauf der Tod folgte*. Hosea 6, 7. 1 Timotheus 2, 14, Römer 5, 12
Es ist genau diese „Gesetz-losig-keit“, die Jesus wegnahm. Er trug auf sich selbst die Regel des Menschen, der Gottes Regel wegwirft, als die einzelne Sünde der Welt. Das ist der Grund warum Paulus Jesus „den letzten Adam“ nennt*. Jesus trug auf sich selbst die SÜNDE; DIE Adam in der Welt freigesetzt hatte und beseitigte sie. * 1 Korinther 15, 45
Jesus nahm die Sünde der Welt weg, was bedeutet, dass individuelle Sünden keine Macht mehr über uns haben, und wenn du das einmal weißt, dann kann das deine Welt erschüttern – mehr darüber nächste Woche.
Seid gesegnet
John Fenn
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