Als sich das altertümliche Israel im Land niederließ, einen Tempel baute und die Städte wuchsen, wurde die Nachfrage der Stadtbewohner, Tiere für die erforderlichen Opfer zu kaufen, zu einem beträchtlichen Gewerbezweig. Wenn man nach dem alttestamentlichen Gesetz und in einer Stadt lebte, wo bekam man dann ein Lamm für das Passahfest her? Wenn man sündigte oder man musste ein anderes Opfer darbringen, wo würde man dann die Tauben, das Lamm oder die Ziege zum Opfer herbekommen?
Die Leviten waren der priesterliche Stamm, aber es gab nur wenige bestimmte Arbeiten in und um den Tempel herum zu tun, so dass, als diese Arbeiten zunahmen und mehr Menschen in Städten lebten, die Leviten anfingen, Tiere für die Opfer der Stadtbewohner aufzuziehen, besonders um Bethlehem herum, wo es große Weiden gab. Es besteht kein Zweifel darin, dass es diese levitischen Hirten waren, denen die Engel erschienen, als Jesus geboren wurde. Dies geschah in Übereinstimmung mit der Autoritätslinie, wodurch als erstes dem Priestertum verkündet wurde, dass das letzte Opferlamm in der Stadt geboren worden war.
Als die Stadtbewohner zum Tempel kamen, gab es Märkte, auf denen die zum Opfer benötigten Tiere verkauft wurden, und auch "Geldwechsler", die in Johannes 2: 13-19 und Matthäus 21: 11-13 erwähnt werden. Dies ist die Gruppe, die Jesus angegriffen hatte, indem er ihre Tische umstürzte und Peitschen aus Schnüren machte, um sie alle hinauszutreiben und zu sagen: "Es steht geschrieben: Mein Haus soll ein Haus des Gebets sein. Ihr aber habt es zu einer Räuberhöhle gemacht."
2 Mose 30: 11-16 verlangte eine "Tempelsteuer" von einem halben Schekel, den die Menschen zahlten, als sie kamen, um ein Opfer zu darzubringen. Aber die Evangelien sagen uns, dass dies am Passahfest geschah, weswegen Juden aus dem ganzen Römischen Reich kamen, was bedeutete, dass sie Währungen (Münzen) verwendeten, die die Bilder heidnischer Götter oder Göttinnen auf sich trugen, was nicht akzeptabel war. Daher tauschten sie ihre heidnische Währung gegen den jüdischen Halbschekel ein.
Die Geldwechsler und Tierverkäufer zwangen den Stadtbewohnern und den Besuchern, die zum Passahfest in die Stadt kamen, exorbitante Preise auf, und genau darüber wurde Jesus wütend: Sie erpressten die Menschen, die in die Falle tappten, weil sie Opfer bringen mussten, um vor Gott gerecht zu sein. Die Geldwechsler nutzten ihre Situation aus.
Gerechtfertigte Wut ist kein emotionales Argument - noch ist sie eine Sünde.
Jesus war mit seinem Zorn gerechtfertigt, weil es nicht richtig war, dass Erpressung stattfand, und das auf dem Gelände des Tempels geschah. Anstatt dass der Tempelbereich für die Menschen bestimmt war, um zu beten und sich auf Gott zu konzentrieren, hatten sie einen Marktplatz in der Lobby eröffnet, der exorbitante Preise verlangte und diejenigen ausnutzte, die gekommen waren, um Gott anzubeten und Opfer darzubringen.
Wenn du oder ich eine ungerechte Situation sehen und wir wütend werden, kann es sehr wohl ein gerechter Zorn sein. Aber in der heutigen Zeit wurden die Grenzen zwischen Zorn, der auf den ewigen Prinzipien von Recht und Unrecht beruht, durch Zorn, der auf "weil ich Lust dazu habe", ersetzt.
Eine Freundschaft endete, weil der eine Freundin den Ehebruch ihrer Freundin weder entschuldigen noch dulden wollte. Sie begründete ihre Affäre mit dem verheirateten Mann, weil seine Ehe gescheitert war und er plante, sich scheiden zu lassen und dabei anzugeben, dass er nicht glücklich war. Sie und ihre Affäre hatten ihn und sie sehr glücklich gemacht, so dass in ihrem Denken der Ehebruch ein von Gott geschaffener Ausweg für ihn aus seiner unglücklichen Ehe war.
Als ihre Freundin es das nannte, was es war; Ehebruch, und sie Wut und Schock über die Rechtfertigungen ihrer Freundin ausdrückte, stürmte die Freundin hinaus und beendete jeden Kontakt. Die Ehebrecherin benutzte emotionale Argumente, die ihre Wut auf die Freundin begründete, die auf den Prinzipien von richtig und falsch bestanden hatte. Sie rechtfertigte ihren Ehebruch, mit dem was sie fühlte, und sagte sich selbst, dass es Gott war, der sie geleitet hatte, es zu tun.
Schichten der Härte des Herzens
Eine weitere Situation, in der Jesus wütend wurde, geschah in Markus 3,1-5, und betraf die Heilung des Mannes mit dem verdorrten Arm. Er hatte die religiösen Führer gefragt, ob es richtig sei, am Sabbat Gutes zu tun, aber sie weigerten sich, Ihm zu antworten.
Der Text sagt uns: "Jesus blickte auf sie umher mit Zorn und war betrübt über die Verhärtung ihrer Herzen". Die griechische Wurzel "poroo" wird verwendet, um die Härte ihres Herzens zu beschreiben. In der allgemeinen Verwendung ist dies ein Begriff aus dem Baugewerbe und wird dafür verwendet, um die Lagen von Kalk oder Mörtel zu beschrieben, die man beim Mauerbau verwendet. Erst auftragen, dann trocknen lassen, dann ein zweites Mal auftragen, dann trocknen lassen. Der Begriff wurde auch dafür verwendet, um eine Abstumpfung zu beschreiben, die aus einer Schicht von Blasenhaut besteht, die dann hart wird.
Jesus war wütend auf jene, die einen solchen Prozess in ihrem Denken und Leben an den Tag legten. Sie wussten, was die richtige Antwort war: Ja, es ist richtig am Sabbat Gutes zu tun! - Aber sie wollten sich nicht mit der Ungerechtigkeit in ihren Gedanken und ihrer emotionalen Denkweise auseinandersetzen, also schwiegen sie. Um in rechter Weise darauf zu antworten, hätten sie sich mit den von ihnen aufgebauten Härteschichten auseinandersetzen müssen - und das war zu viel Arbeit. Sie hätten tiefere Schichten von Verhärtung, falsche Emotionen und falsche Argumente zugeben und aufdecken müssen - und das wollten sie nicht.
Jesus tat was ohnehin richtig war und heilte den Menschen, indem er einen Maßstab für uns setzte, das wir immer das Richtige tun sollen, egal, wie andere es empfinden und darauf reagieren. Wie Johannes 3,20 sagt: "Jeder, der Böses tut, hasst das Licht und kommt nicht zu dem Licht, damit seine Werke nicht bloßgestellt werden.“
Was wir heute daraus schließen sollen, ist, dass wir uns selbst untersuchen sollen, um zu erkennen, ob unser Zorn gerechtfertigt ist (gerechter Zorn) oder nicht. Basiert unser Zorn auf Emotionen, weil unter dieser reflexartigen Reaktion unlogisches Denken steckt und es Themen betrifft, die wir schützen wollen, indem wir sauer auf jeden werden, der sich diesen nähert?
Oder ist es etwas so Einfaches, wie den Hund zu treten, wenn man nach Hause kommt, weil man auf jemanden auf der Arbeit wütend ist? Bist du wütend auf jemand anderen, aber lässt du es an deinen Kindern aus? Wirst du wütend, nur weil du dich danach fühlst, oder bist du bereit, dein Herz zu untersuchen, um zu sehen, was die wahren Probleme sind?
Mehr darüber nächste Woche ... Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
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