sein Zimmerkamerad stolperte mitten in der Nacht über ihn und deshalb hörte ich überhaupt von ihm. Ich war der Direktor einer Bibelschule, die ein Studentenheim hatte. In einem Studentenheim verhält es sich so, dass da Fremde als Zimmerkameraden zusammenkommen und oftmals fördert das, dass sich lebenslange Freundschaften entwickeln oder aber, dass einer von beiden einen anderen Zimmerkameraden verlangt. Genau dies war bei dem vorhin Genannten der Fall.
Es stellte sich heraus, dass der junge Mann am Boden schlief, was verursachte, dass sein Zimmerkamerad mitten in der Nacht über ihn stolperte. Er sagte, dass er zu einem Dienst wie von Elia oder Johannes der Täufer berufen war, was doch so schwierig auf der Erde ist, sodass er an keinem Lebensluxus teilnehmen konnte, wozu auch ein Bett gehörte. Daher erwählte er es auf dem Boden ohne Bettdecke zu schlafen, um so absichtlich das Fleisch „zu kasteien“.
Er konnte nicht davon überzeugt werden in dem Bett zu schlafen und er fastete beinahe bis zum Verhungern, aber wenn wir eine oder zwei Heuschrecken zusammengetragen hätten, so bin ich mir sicher, dass er sie dann geschluckt hätte. Schließlich wurde er in eine christliche Psychiatrie zur Untersuchung eingewiesen, aus der er entlassen wurde und er verließ dann die Schule für seinen „Dienst“.
Jemand kann in seinem Leben ganz normal funktionieren mit Ausnahme auf einem Gebiet …
Die meisten emotional kranken Christen haben immer noch die Fähigkeit im Leben normal zu funktionieren, indem sie die Fähigkeit haben ihre Krankheit in den Hintergrund zu drängen, während sie mit anderen auf der Arbeit, in der Schule, mit ihrem Ehepartner und in der Familie normal interagieren. Aber wie ein Computerprogramm immer im Hintergrund läuft, ganz egal mit welchem Programm man gerade arbeitet, so ist ihre Fixierung immer gerade unterhalb der Oberfläche vorhanden und alles, was sie brauchen, ist eine Öffnung durch irgendjemanden …
Wie Paulus in unserem Text dargelegt hat, so sind dies nach 1 Timotheus 6, 1-6 Menschen, die sich im Privaten von gesunden Beziehungen zugunsten ihrer eigenen Ideen zurückziehen und sie ziehen sich auch von anderen Elementen einer geistlichen Gesundheit zurück. Sie beanspruchen Gottseligkeit für sich und haben doch keine geistliche Nähe zu ihrem Partner, gehen oftmals nicht in die Gemeinde oder in eine andere Art von Zusammenkünften von Gläubigen und sie suchen Wortgefechte mit Menschen und verhalten sich bezüglich ihres besonderen Glaubens wie ihr eigener Evangelist.
Wenn sie nicht von einer besonderen Glaubenslehre eingenommen sind, die sie in ihre nicht ausbalancierte Blickrichtung abgedreht hat, so kann dies auch mit ihrem Selbstbild oder mit ihrem Blick aufs Leben zusammenhängen. Zu uns kam einmal eine junge Frau nach Hause, die die Tochter eines international bekannten Pastors war und plötzlich sah ich meinen Engel neben ihr stehen und ich fragte ihn, welche Botschaft er haben mag.
Er sagte: „Seit sie ein Kind ist, glaubt sie der Lüge, dass sie früh sterben und nie heiraten oder Kinder haben würde. Der Vater möchte, dass sie erfährt, dass dies nicht wahr ist und dass sie diese Lüge zugunsten der Wahrheit ablehnen muss. Sein Plan für sie ist ein langes und erfülltes Leben und das gehört ihr, wenn sie es glaubt. Sag ihr das.“
Während sie im Wohnzimmer verweilte, während die anderen in die Küche gingen, sagte ich ihr das was der Engel mir gesagt hatte. Sie schaute mich mit erstaunten Augen an und sagte: „Das habe ich niemals irgendjemanden erzählt, aber es ist wahr, ich habe immer geglaubt, ganz egal was Menschen sagten, ganz egal was über mir prophezeit wurde, dass ich um die Mitte Zwanzig sterben würde. Ich danke dir (und es flossen Tränen über ihr Gesicht), ich bin ja so erleichtert. Ich werde erwachsen werden und ein normales Leben führen! … (und sie weinte noch mehr)“
Keiner wusste, dass sie diese Gedanken verborgen hatte, keiner wusste, dass sie diese Lüge geglaubt hatte. Du wirst dich daran erinnern, dass ich letzte Woche gesagt habe, dass diese Menschen sich hinter einer Nebelschwade verbergen, was eine Form von Stolz ist und in ihrem Fall war es ihr Status, dass sie die Tochter eines bekannten Pastors war und all die Aktivitäten in ihrem Leben waren in diesem Nebelschwaden eingehüllt, hinter dem sie ihre wirkliche emotionale Festung versteckte.
Eifersucht, Streit, Abgrenzungen, Verdächtigungen …
In den Versen 4 und 5 macht Paulus damit weiter zu beschreiben wie empfindlich diese emotional kranken Christen bezüglich ihres besonderen Themas sind und sagt, dass ihr Zustand sie – nach der King James Version – zu „… Eifersucht, Streit, Lästerungen, böse Verdächtigungen, beständige Zänkereien, eine verdorbene Gesinnung und verarmt was die Wahrheit betrifft, …“ führt. Lass mich das in etwas moderneren Ausdrücken sagen:
Eifersucht ist „phthounos“, was ein Gefühl von Unbehagen ist, das jemand fühlt, wenn er über das besondere Glück von jemand anderen hört. Streit ist „eris“ und bedeutet heftige Gefühle gegen einander, Auseinandersetzung.
Lästerei ist „blasphemia“, woher wir das Wort „Blasphemie“ erhalten, was bedeutet „einander durch böse Nachreden falsch beurteilen“. Interessanterweise kommt es von dem griechischen Wort „blax/blapto“, was „dumm“ oder „zu verletzen“ bedeutet und „pheme“ bedeutet „Rede“. Es bedeutet (dumme und verletzende) Worte gegen jemanden oder gegen Gott – richtende Worte, die gegenüber anderen beleidigend (missbrauchend) sind und die gegen die grundlegende soziale Etikette verstoßen, wobei jemand auf seinen eigenen Weg besteht.
Das griechische Wort, das als „böse Verdächtigungen“ übersetzt wird, ist „hyponoiai“, woher wir „hypnotize“ ableiten und es bedeutet „argwöhnisch“ und meint hier „hinterhältige Verdächtigungen bezüglich der Ehrlichkeit von jenen, die mit ihnen nicht übereinstimmen“ - „hypnotize“ bedeutet sich so auf jemanden fokussieren, dass man betrogen wird und sich diesem jemand unterordnet. Diese Menschen sind beides: Fokussiert durch ihren Glauben, der außer Balance ist, und sie möchten andere auf diesen Glauben fokussieren, indem sie ihre Ansicht argumentativ darlegen, aber dabei nicht die Fähigkeit haben sich auf eine andere Lehre oder einen anderen Gedanken einzulassen und sie sind daher nicht in der Lage sich davon zu lösen.
Das nächste Wort beschreibt ihr Verhalten, das mit beständigen Zänkereien, einer verdorbenen Gesinnung und verarmt an der Wahrheit beschrieben wird. Beständige Zänkereien ist „diaparatribai“, woher sich „diatribe“ ableitet, was empathische und eigensinnige Beharrlichkeit in einem langen und hingezogenen Streit über Worte bedeutet.
Das griechische Wort für „verdorbene Gesinnung“ ist „diaphtkeiro“, wobei „dia“ empathisch und „keiro“ „zerstören“ bedeutet. Das Wort „verdorben“ ist im modernen Ausdruck nicht korrekt, denn dieses Wort ist stark und deutet darauf hin, dass die Gesinnung und/oder die Gefühle in diesem Gebiet zerstört sind. Es wird in Lukas 12,33 gebraucht um das Werk eines Falters zu beschreiben, der Stoff frisst und diesen ruiniert und in 2 Korinther 4, 16 beschreibt es einen verwesenden menschlichen Körper. Es handelt sich also um Gesinnungen, die graduell zerstört sind, wie das Werk eines Falters, der einen Bissen hier und einen Bissen da frisst … so sind diese Menschen Stück für Stück außer Balance geraten und dann emotional, mental und sozial krank geworden.
Das griechische Wort, das mit „verarmt an der Wahrheit“ übersetzt wird ist „apostereo“. Von daher leiten wir auch „apostate“ ab und es bedeutet „betrügen, entziehen (berauben), die Wahrheit verlassen. Auf diesem Gebiet haben sie den gesunden und guten Glauben verlassen.
Zurzeit von Paulus war es für jene benutzt worden, die Treuhandfonds veruntreuten. In diesem Kontext bedeutet es, dass sie sich selbst einer Sache berauben, zu der sie eigentlich ein Recht haben, oder einer Wahrheit, die einmal ihnen gehört hat, aber sie haben es durch Missbrauch von sich selbst weggenommen.
Dieser nächste Teil hat viele Anwendungen, wie Paulus darlegt, indem er sagt: „Vermutlich ist dieser Gewinn Gottseligkeit …“ Das Wort „Gewinn“ ist „porismos“ und bedeutet „gewinnbringender Handel“, von daher wäre die genauere Übersetzung die Folgende: „Zu glauben, dass Gottseligkeit ein Handel für sich selbst ist und ein Mittel zu Wohlstand.“
Mit modernen Worten denken wir an das „Wohlstandsevangelium“ und die Vermarktung des Evangeliums, aber in dem Kontext spricht Paulus von emotional kranken Menschen. Ja und das passt auch immer noch auf viele Menschen in der Gruppe des Wohlstandsevangeliums, lol, aber bei diesem Gebrauch denken die Menschen an ihre Lehrmeinung, ihren Glauben. Ihr Gebiet des Fokuses ist das Mittel durch das sie Nähe zu Gott gewinnen möchten oder eine Veränderung in der Welt wollen oder irgend eine andere Art von Gewinn erlangen möchten – und das wollen sie lieber als sich wirklicher Gottseligkeit unterzuordnen wie es in einem demütigen und transparenten Herzen zu sehen ist. Stattdessen puschen sie das nach vorne was sie glauben.
Und Paulus kommt zu der Schlussfolgerung: „Von solchen Menschen ziehe dich zurück, denn Gottseligkeit mit Zufriedenheit ist großer Gewinn.“
Wie Paulus zu Beginn gesagt hat, sind diese Menschen auf diesem Gebiet stolz und hüllen sich selbst in einen Wirbel von scheinbarer Gottseligkeit ein, während sie eifrig mit jedem über das was sie glauben debattieren, angefangen damit, dass sie glauben, dass sie von Gott nicht geliebt sind bis hin zu echten Lehrmeinungen über Gott, die sie extrem aus der Balance bringen. Die Stolzen müssen sich selbst demütigen. Eine wahrlich göttliche Person wird nur so weit bereit sein mit ihr zu wandeln, bis offensichtlich wird, dass diese andere Person lieber die Beziehung mit ihr, ihre Arbeit, ihre christlichen Freunde und ihre Gemeindefamilie verlieren würde. Von daher muss sie aufhören zu versuchen ihr zu helfen. Der kranke Gedanke ist; wenn du nur das glauben würdest was sie tut und ihr folgen würdest, dann würde da großer Gewinn in allen Gebieten des Lebens sein, da würde zumindest Friede zwischen dir und ihr sein – aber sie ist blind und das willentlich. Von solchen Personen sollst du dich, so sagt Paulus, zurückziehen.
Wir beten für sie – und zwar im Besonderen die Gebete des Paulus aus Epheser 1, 17-18 und 3, 14-19. Aber die Person mit dieser mentalen Festung, dieser emotionalen Krankheit auf diesem Gebiet muss selbst wieder gesund werden, denn niemand kenn ihr Herz verändern als nur sie selbst. Oftmals lässt der Herr, während er an ihrem Herzen wirkt, sie auch die Konsequenzen ihrer Handlungen erfahren, was bedeutet, dass jene, die sie lieben, gezwungen sind etwas zu unternehmen, was sie eigentlich nicht gewollt haben; wie die Freundschaft beenden, die Beschäftigung beenden, ihre Gemeindemitgliedschaft beenden und sogar ihre Ehe beenden.
Aber sie sind zu Inseln in einem Meer von Menschen geworden und das aufgrund ihrer eigenen Wahl … Wahrlich, echte Gottseligkeit mit Zufriedenheit ist ein großer Gewinn … und großer Friede für die emotionale Gesundheit.
Nächste Woche folgt ein neues Thema. Seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
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