„Chris und das Mädchen“
Chris und ich waren in einem Lowe-Baumarkt, der Werkzeuge und Bauholz, Beleuchtungen und Hilfsmittel und vieles mehr verkauft – und unser üblicher Brauch für ihn ist, den Griff von einem Einkaufswagen zu ergreifen, während er in seinem Rollstuhl sitzt und dann gehe ich vor den Wagen und ziehe diesen und ihn. Wir sehen wie ein dreiteiliger Zug aus, der die Gänge entlangrollt und sind dafür bekannt Regale abgeräumt zu haben, indem wir zu weit um die Ecken gebogen sind während Chris mit seinem Arm die Produkte von dem Regal fegte.
An diesem bestimmten Tag bogen wir um eine Ecke und fanden einen Mann und eine Frau von mindestens 75 Jahren genau da stehen, wo Chris Rollstuhl dabei war hinzurollen. Er sah sie als wir um die Ecke bogen und rief zu der Frau aus: „Pass auf Mädchen, hier komme ich, entschuldige bitte!“
Sie schauten noch rechtzeitig her und während wir vorbeifuhren, sagte er: „Entschuldige Mädchen, gut gemacht, danke!“ Wir verpassten sie genau um ein paar Zentimeter. Es schien alles langsam und in Schritttempo zu geschehen, aber für Chris war es so als wenn er ein Fahrer eines Rennautos wäre.
Nachdem wir einige Minuten später unsere Geschäfte beendet hatten, gingen wir zu Walmart nach nebenan, da Barb einige Sachen auf die Einkaufsliste geschrieben hatten, die Chris und ich mitbringen sollten. Als wir noch einmal um die Ecke bogen, liefen wir beinahe in dieses Paar hinein und wiederrum rief Chris zu der Frau: „Pass auf, Mädchen! Hier komme ich!“ An dieser Stelle wandte sich der Ehemann Chris zu um ihn zu grüßen:
„Haben wir dich nicht schon nebenan gesehen, junger Mann?“ Und indem er sich zu mir wandte, sagte er: „Sie machen eine gute Sache, eine wirklich gute Sache“ und streckte seine Hand aus um meine zu schütteln. „Er ist ein feiner junger Mann. Meine Frau ist schon eine lange Zeit nicht mehr „Mädchen“ genannt worden und es hat uns zum Lachen gebracht und unseren Tag versüßt! Danke sehr!“ Chris streckte seine Hand aus als er sah wie ich die Hand des Mannes schüttelte und fragte: „Herr, kann ich Ihre Hand schütteln?“
Nachdem er seine Hand geschüttelt hatte, sagte Chris: „Danke Ihnen, nun müssen wir gehen, komm Papa, lass uns zum Auto rasen, las uns gehen!“ Und während er einen Laut wie ein Rennauto machte, das im Startbereich startet, rollten wir weiter. Ich war wieder einmal erstaunt, dass Chris jemand gesegnet hatte ohne dass er es wusste und wie gnadenvoll dieses Ehepaar auf Chris reagiert und sie einander respektierten: Chris, indem er sie so höflich angesprochen hatte wie er es wusste und sie indem sie sein respektvolles und gutes Herz anerkannt hatten.
Ich habe darüber gesprochen …
wie man die Furcht Gottes, diesen tiefen Respekt und diese ehrfürchtige Achtung vor IHM hat, was mit einer Offenbarung von ihm anfängt. Chris hatte die Nabelschnur mit einer Schleife um seinen Hals gewickelt gehabt, als er geboren wurde, was ihn mental auf der Höhe eines Vierjährigen zurückbleiben hat lassen, wobei er jetzt beinahe 36 Jahre alt ist.
Jedoch hat er mehr Offenbarung von Gott als die meisten „normalen“ Gläubigen. Eines Tages kam er den Flur daher gekrochen (er kann das Gewicht mit seinen Füßen unterstützen, aber er kann nicht gehen) und sagte: „Papa, Papa“ Weißt du was Jesus mir sagte?!“ Ich erwiderte: „Nein Chris, was sagte er?“ „Er sagte, dass er eines Tages mit mir durch die Berge wandern würde. Ja, das ist es was er sagte. Juhu! Das sagte er! Ja, er wird durch die Berge mit mir gehen!“ Dabei lachte und kicherte er vor sich hin.
Ich habe Heimsuchungen vom Herrn gehabt, bei denen Chris anwesend war. Einmal als Chris und ich an einem christlichen Konzert teilnahmen und der Herr kam und auf meiner linken Seite bei meinem Stuhl stand und mich einige Minuten über Heilung lehrte, während Chris auf seinem Rollstuhl zu meiner rechten Seite saß. Und doch hatte der Herr zu keiner Zeit, seit dieser ersten Heimsuchung im April 1986, irgendetwas zu mir darüber gesagt, dass er ihn heilen würde.
Chris‘ Glaube ist im Gegensatz zu meinem darauf ausgerichtet zu warten bis er in den Himmel kommt, wo er dann mit Jesus gehen kann. Er sagt: „Wenn ich in den Himmel komme, werde ich laufen“ und ähnliche Dinge. Darin ist sein Glaube und Jesus hat niemals irgendeinen Hinweis gegeben, dass er im Gegensatz zu seinem Glauben wirken würde. Chris hat einen tiefen und hochgradigen Respekt vor dem Herrn gebettet in einer kindlichen Einfachheit, der aus Offenbarung geboren ist. Er ist Gott. Chris ist es nicht. Aber er ist auch sein Freund. Einfach.
Bei jedem Rettungswagen, bei jedem Feuerwehrauto, die an uns vorbeifahren, während sie zu einem Noteinsatz rasen, mit jeder Person, die traurig oder einsam wirkt oder bei irgend einem anderen Zustand, den Chris bemerkt, ist seine erste Reaktion die, meine Hand zu ergreifen und zu sagen: „Wir beten nun lieber“ und das machen wir dann auch. Seine beste Freundin in der Wohngruppe ist eine junge Frau, die Tochter von einem Missionarsehepaar, und er tröstet sie, wenn sie aufgebracht ist: „Es ist ok Frankie, Jesus ist mit uns, es ist ok, lass mich für dich beten.“
Respekt für andere ist das natürliche Resultat von einer Offenbarung Gottes, denn in der Furcht Gottes ist der Respekt für jene, die er in seinem Bildnis und in seiner Ähnlichkeit geschaffen hat, mit enthalten.
Im Gegensatz dazu: Verwandt mit dem Mangel an Ehrfurcht vor Gott ist ein Mangel an Verantwortlichkeit aneinander und an ihm, sowie der Sinn für eine lockere Regelwidrigkeit bezüglich der Dinge Gottes und ein Selbstbetrug, der die Sünde oder die Weltlichkeit im Leben von jemanden, einer Gemeinde oder einer Nation wegrationalisiert.
Die Sonic Lady
Chris und ich waren in einer Drive-Through-Schlange bei einem lokalen Fast-Food-Restaurant, genannt Sonic. Diese sind nach dem Muster des klassischen amerikanischen Drive-In der 1950er Jahre angelegt: Man fährt in den Bereich, der die Menükarte hat und danach drückt man einen Knopf und jemand der drinnen ist nimmt deine Bestellung auf und eine Person, die „Autohopser“ genannt wird, die zumindest in unserer Gegend manchmal auf Rollschuhen ist, bringt ein paar Minuten später deine Bestellung heraus. Aber dieser bestimmte Sonic hatte auch eine Durchfahrtbahn, auf der wir am Fenster auf unsere Bestellung warteten.
Während wir warteten, bemerkte ich eine Kundin in einem Auto vor uns, die zu den zwei Abfallcontainern am Ende der Anlage, genau bevor die Ausfahrt zur Straße war, hingebogen war. Bei einem Drive-Inn zu essen, bedeutet, dass man sein Essen im Auto aß, weswegen diese Container als ein Entgegenkommen für Kunden da standen, damit sie ihren Müll von ihrer Mahlzeit wegwerfen konnten, bevor sie wegfuhren.
Aber die junge Frau vor uns hielt bei den Mülleimern an und statt nur den Müll von ihrem Mahl in den Eimer zu werfen, parkte sie das Auto, stieg aus und machte damit weiter Müll jeder Art von ihrem Rücksitz, vom Boden und wo auch immer sie ihn noch im Auto finden konnte zu entsorgen, wobei sie einen ganzen Müllcontainer mit ihrem nicht vom Restaurant stammenden Müll vollfüllte.
Während ich zuschaute, dachte ich für mich: „Sie hat kein Verständnis, warum diese Container hier platziert sind, oder wenn sie es hat, dann kümmert sie sich nicht darum. Wo ist hier bei ihr der Respekt für richtig und falsch? Sie hat ganz klar keine Furcht vor dem Herrn. Ich frage mich ob sie eine Gläubige ist? Warum wusste sie das nicht oder kümmerte sie sich nicht darum das zu respektieren, nämlich den offensichtlichen Grund für diese Müllbehälter? Warum hat sie keine innere Disziplin, die sie zurückhält die Absicht von diesen zu missbrauchen?
Gesellschaft
Überall wo wir auch hinblicken sehen wir keinen Respekt für einfache Regeln, wie die obige, keinen Respekt für das menschliche Leben. Ob es nun eine Nation ist, die über die Grenzen einer anderen Nation hinwegschreitet und darin versagt deren Souveränität zu respektieren oder die ISIS, die irgendeinen Moslem oder „Ungläubigen“ tötet, der nicht so glaubt wie sie es tun. Da gibt es keine Furcht Gottes in großen Teilen der Welt.
Und es ist eine gute Sache, dass mir hier der Platz zu wenig wird, sonst würde ich über Gemeindespaltungen reden, die wegen der Farbe von Teppichen geschehen und Pastoren, die von der Kanzel aus Menschen, die die Gemeinde verlassen haben, als mit dem Teufel besetzt benennen, bis hin zu christlichen Leitern, die Affären, Scheidungen haben und 90 Tage warten um ihre neue Ehe mit ihrer Sekretärin oder ihrer Anbetungsleiterin einzugehen und dann ist alles plötzlich … Wow, wo ist die Furcht Gottes unter Gläubigen?
Die Antwort ist, dass es einen persönlichen Wandel mit Gott erfordert um eine Offenbarung von ihm als Gott zu haben. Und das muss ein Wandel sein, bei dem die Person nichts als Gegengabe haben will. Sie ist einfach darin verfangen Gott zu lieben und zwar um Gottes Willen wegen. Dennoch sagt Römer 1 für jene, die willig sind ein demütiges und ehrliches Herz zu bekommen, dass sogar die Eigenschaften von ihm in der Schöpfung gesehen werden können, was die grundlegendste Offenbarung von ihm ist.
Wenn ich einen Naturliebhaber sehe, der auch den Schöpfer anerkennt, dann glaube ich, dass er näher dem Königreich Gottes ist als viele, die in den Kirchenreihen sitzen und hinter Kanzeln stehen.
Gott ist nicht ein Gedanke, sodass du dir eine Furcht Gottes ausdenken kannst. ER ist ein Geist, ein Heiliger und muss daher im menschlichen Geist erkannt werden. Dort ist es wo Gott sich offenbart, dort ist es wo der ehrfürchtige Respekt und die Ehre an IHN, über all das was er geschaffen hat, geformt werden.
Nächste Woche gibt es ein neues Thema, was mit diesem auf eine Art verwandt ist. Und eine Offenbarung über diesen Monat – die Entrückung in mentaler Hinsicht. Bleibt dran …
Bis dahin, seid gesegnet,
John Fenn
Übersetzung: Renate Stauber
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