Während meines zweiten Jahres als Leiter einer Bibelschule, welche Teil einer Mega-Church mit etwa 13.000 Mitgliedern war, wurde mir bewußt, daß ich mein wichtigstes Prinzip geschunden hatte. Mit diesem Prinzip lebte ich seit meiner Teenager Zeit und du findest es in Sacharia 4:2-6. Die meisten Christen kennen Vers 6 gut:
“Nicht durch Heer und nicht durch Kraft, sondern durch meinen Geist! Spricht der Herr.” Aber man erkennt oft nicht, daß dieser Vers die Erkenntnis aus dem vorhergehenden Vers 2 ist:
“Ich schaute und siehe da, ein Leuchter, ganz von Gold, und sein Ölgefäß oben drauf und seine sieben Lampen daran. Und sieben Gießrohre zu den sieben Lampen, die auf dem Leuchter saßen. Und zwei Ölbäume dabei, einer zur rechten des Ölgefäßes und einer zur Linken.”
Olivenöl steht für den Heiligen Geist und dieser Vers benennt die Olivenbäume (in unserem Sinne also der Vater und der Sohn) welche für einen nie endenden Strom Öl stehen. Dieses Öl fließt aus dem Olivenbaum in eine Schale, welche für unseren Geist steht, der gefüllt wird und überläuft. Anschließend fließt das Öl durch Gießrohre zu den Lampen, welche die verschiedenen Aspekte unseres Lebens repräsentieren; das verbrennende Öl produziert das Licht für die vielen Elemente unseres Lebens.
Die Lehre hieraus ist, daß es einen endlosen Vorrat des Heiligen Geistes gibt und deshalb gilt 'nicht durch Heer und (deine) Kraft, sondern durch meinen Geist, spricht der Herr.' Der Heilige Geist ist der Brandstoff, welcher erst uns mit Brandstoff versorgt und anschließend die Lampe.
Als Teenager habe ich gelernt, daß mein Geist die Schale ist und das es in erster Linie darum geht, um in diesem Ölfluss zu bleiben, welcher mich erfüllt und meine Schale überlaufen lässt. Ich muss also nicht so Leben, daß das Öl schneller weg fließt, als es herein strömt.
Gebe Menschen und dem Leben nur aus dem Überfluss, behalte den Inhalt der Schale für dich selbst. Sorge dafür, daß dein Geist mit Seinem Geist erfüllt bleibt, denn wenn unsere Schale nicht gefüllt ist und bleibt, kann sie nicht überlaufen. Nicht in unser Leben hinein und auch nicht in das Leben anderer.
Lehre 1: Du kommst zuerst, halte an deinen Prioritäten fest
Du musst dein Leben so regeln, daß du dir selbst dienst und das ER dich bedienen kann. In Apg. 1:8 eröffnete Jesus seinen Plan und ein Lebensprinzip, als er zu seinen Jüngern sagte: “...und ihr werdet Zeugen für mich sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samaria und bis ans Ende der Erde.”
Das ist genau das, was die Apostelgeschichte festhält. Sie waren in Jerusalem als der Heilige Geist den Tempel verließ, um in den Menschen zu wohnen (Apg. 2:4). Apg. 8:1 erzählt, das jeder aufgrund der Verfolgung die Stadt verließ und gingen nach Judea und Samaria, außer den Aposteln. Im Kapitel 11:19 steht dann, das manche noch weiter zogen, hin zur Küste und auf die Insel Zypern und schließlich bis Antiochia in Syrien. Dort teilten sie Jesus mit den ansässigen Griechen. Damit erfüllten sie Jesus Worte: zuerst nach Jerusalem, dann Judäa und Samaria und dann zu den Enden der Welt.
In meinem Beispiel stehst du für Jerusalem. Judäa steht für die Menschen die dicht bei dir stehen: Ehepartner, Kinder, Familie – das können auch gute christliche Freunde sein. Zu Zeiten von Jesus wohnten in Samaria Menschen die an Gott glaubten, aber so wie Jesus es zu der Samariterin sagte (Joh. 4:22) “Ihr betet an, was ihr nicht kennt, wir beten an, was wir kennen.” Das steht für die Menschen die du über deine Arbeit kennst, Nachbarn und Menschen die in der Nähe wohnen, die du aus dem Laden kennst, usw., die gute Menschen zu sein scheinen, aber noch nicht gerettet sind. Das äußerste Ende der Welt verkörpert, nicht Gerettete, Unbekannte, denen du im Laufe deines Lebens begegnest, in öffentlichen Interaktionen usw.
Stell dir das alte Jerusalem vor, umgeben von dicken, hohen Mauern. Stell dir deinen Geist und dein geistliches Leben vor als diesen inneren Kern der dein Schlüssel zum geistlichen, mentalen und emotionalen, und auch physischen Wohlbefinden ist. Beschütze es. Nimm dir die Zeit zum reparieren, wiederherstellen und wiederaufbauen was nötig ist.
Judäa - deine Familie und deine Verwandten. Wir besitzen ein altes Videoband auf dem ich die Kinder gefilmt hatte, während eines Geburtstags. Ein ganzer Tag voll mit Essen, einem großen Kuchen, Eis, Geschenken und mittendrin 3 kleine Jungs – und ganz viel Lärm! Alles, außer dem Lärm, wurde von Barb vorbereitet und präsentiert. Im gesamten Video sieht man sie auch nur einmal ganz kurz und schon war sie wieder weg. Solltest du das Video sehen, würdest du auch meine Tour durch das ganze Haus erleben, auf der Suche nach Barb...und dann sehe ich unsere abgeschlossene Schlafzimmertür. Ich öffnete sie und finde Barb, eine Zeitung lesend, auf dem Bett sitzend; sie nahm sich Zeit für sich selbst. Ich probierte sie zu einem Lächeln in die Kamera zu überreden, aber stattdessen zieht sie die Zeitung vors Gesicht und fordert mich auf, zu gehen – Recht hat sie!
Wenn sie sich nicht die Zeit für sich selbst genommen hätte, wäre sie irgendwann völlig erschöpft und erledigt gewesen, mit der Folge, daß wir alle darunter gelitten hätten. Sie brauchte Zeit für sich, ich respektierte dies genauso wie die Jungs. Wir nannten es 'Mama Zeit'.
Lehre 2: Ameisen?
Als die Jungs noch klein waren hatten wir ein Abo auf die Zeitschrift 'Ranger Rick', voller Geschichten über die Natur, mit süßen Tierbildern und der Hauptperson, einem gezeichnetem Waschbär namens 'Ranger Rick'. Er hatte auch noch Freunde wie 'Ollie Otter', Scarlett Fuchs, usw.
Ich war gerade mit dem Text aus Sprüche 6:6-8 beschäftigt, in welchem steht, auf die Ameisen zu achten. Die Ameise hat keinen Chef, hat aber einen innerlichen Drang zu arbeiten, um weiter zu denken – darüber dachte ich nach, dem vorausschauen, weise zu sein und der richtigen Mischung aus übernatürlicher Vorsehung und meiner Verantwortung und was das bedeutet, in Bezug darauf für meine Familie zu sorgen.
Damals las ich einen Artikel im 'Ranger Rick' , in dem es um Ameisen ging. Darin stand, daß Ameisen ihren Tag in 3 Teile einteilen: 1 Teil arbeiten sie sehr hart, 1 Teil arbeiten sie leichte Tätigkeit rund um ihren Bau und 1 Teil ruhen sie aus. Und plötzlich wurde mir klar, daß die Worte Salomos tiefer gingen als ich dachte.
Beim observieren eines typischen Arbeitstages von Menschen die ich kannte und die einen Bürojob hatten, hatte jeder so eine Art Struktur. Sie arbeiteten hart bis zum Mittag, Danach wurde alles etwas entspannter, kleiner Aufgaben ausgeführt. Etwa eine Stunde vor dem Feierabend, schaute jeder auf die Uhr und es wurde nicht mehr viel getan. Es gab auch Tage an denen den ganzen Tag durch hart gearbeitet wurde, aber im Allgemeinen gab es dieses Muster.
Ich fing an, meinen Tag auf diese Art einzuteilen. Mir geht es sehr gut von der Hand um früh morgens bis zum Mittag zu arbeiten, so bin ich wohl angelegt. Morgens bin ich konzentriert und zielgerichtet. Mittags mache ich dann andere Dinge. Nachdem ich morgens / vormittags häufig am Computer sitze, gehe ich mittags lieber in den Garten oder ich pausiere zwischen 16.00 und 21.00 Uhr. Oft setze ich mich dann nochmal an den Computer. 1/3 hart arbeiten, 1/3 leicht arbeiten, ruhen … Arbeit vollenden.
Finde den Rhythmus der zu dir passt, wie du bist, aber reserviere auch Zeit für dich selbst. Gehe dann auch nicht ans Telefon, regeneriere, lade auf – mache einen Waldspaziergang oder laufe in deiner Wohngegend, lese ein Buch, kümmere dich um die Pflanzen .. suche dir was aus.
Unterwegs mit Gott
Die Worte die der Herr Micha gab, Kapitel 6:8, gelten auch heute noch: “Er hat euch längst gesagt, was gut ist! Er fordert von Euch nur eins: Haltet euch an das Recht, begegnet anderen mit Güte und lebt in Ehrfurcht vor eurem Gott!”
Das ist, was wir sehen, beginnend bei Adam im Garten Eden bis Abraham, bis zu Jesus und dem Vater, bis zu uns heute – unterwegs mit Gott. Beziehe IHN mit ein, in alles Alltägliche was du tust, nicht wie eine 'Gott Abteilung' in der Er einen Teil deiner Zeit bekommt, um danach wieder – ohne IHN – weiter zu machen.
Jede Person ist anders. Schaue zurück auf dein Leben und suche das Muster der Momente in denen du von IHM etwas bekommen hast. Was hast du da gerade gemacht? Wie lädst du dich wieder auf? Wie füllst du die Schale mit dem Heiligen Geist wieder auf? Finde das für dich selbst heraus und nimm dir dann die Zeit, so wie die Ameise, um jeden Tag Zeit für dich zu haben.
Lebe im Gleichgewicht, lebe in der Stärke. Mache alles durch Christus, nicht aus eigener Kraft. Lass den Strom fließen...
Nächste Woche ein anderes Thema,
bis dann, Segen
John Fenn / Übersetzung TJ
www.cwowi.org
mail naar [email protected]