Die besten Frühstücke die ich jemals genießen konnte waren diejenigen die ich während meiner Reisen in den Häusern von Freunden bekam. Und die bewahre ich in meinem Herzen wegen der Reichhaltigkeit des Essens und der Gemeinschaft. Geht es aber um Hotelfrühstücke so ist das Radisson Blu im Herzen Helsinkis, Finnland, das ausgebreiteste und hochwertigste.
Tatsächlich lassen europäische Frühstücke im allgemeinen, ob zu Hause oder im Hotel, die in amerikanischen Motels angebotenen 'continental breakfasts' wie aus Mülleimern zusammengeklaubte Essensreste erscheinen. So sehr sogar daß ich mich jedesmal beschämt unter dem Tisch verkriechen möchte wenn ich in einem amerikanischen Motel frühstücke (Haben sie jemals von Vollkorn gehört?) und neben mir einen europäischen Akzent höre. Gleichzeitig möchte ich mich auch noch entschuldigen und mitteilen das dies nicht repräsentativ ist für ein amerikanisches Frühstück.
Nein Fruit Loops essen die meisten Menschen nicht zum Frühstück. Es tut mir leid zugeben zu müssen das in Motels ein bearbeitetes Weißbrot angeboten wird, daß vielen Studien zufolge während des Verdauungsvorgangs dem Körper mehr Nährstoffe entzieht als zuführt. Also: NICHT essen, sonst wird man unterernährt obwohl man Völlegefühl hat.
Freie Auswahl
Das Radisson Blu richtet sich an internationale Gäste und bietet deshalb eine reichhaltige Variation aus europäischem, finnischem und sogar amerikanischem Frühstück. Wie kreisende Geier ziehen die unterschiedlichsten Gäste langsam am Buffet entlang, probierend, genießend, neue Geschmäcker entdeckend.
Es gibt für jeden etwas.
Die geistliche Welt von Abram war vergleichbar mit dem oben beschriebenen Buffet. Ein Gott für jede Not und Situation, freie Auswahl. Weißt du, es gibt einen Text den ich immer rätselhaft fand und den ich 30 Jahre lang nicht verstand. Es beginnt mit Abram und seinem Buffet an möglichen Göttern.
Etwa in den Jahren 1979/80 begann ich den Vater über diesen Text um Offenbarung zu fragen. Und immer wieder mal in den folgenden Jahren las ich diesen Vers und auch die Verse davor und danach und doch verstand ich ihn nicht.
Vor ungefähr 15 Jahren habe ich ihn dann auf eine 'kleine Flamme' gestellt – du weißt schon, wenn man etwas auf den Herd stellt um langsam zu garen, auf niedriger Temperatur – und man stellt es hinten auf den Herd und lässt es da garen. Genau das tat ich mit diesem Vers.
Trommelwirbel bitte!
„Deshalb hat Gott alles auf den Glauben gestellt, damit alles auf Gnade beruht“ Römer 4:16
Egal welche Übersetzung, jahrelang verstand ich diesen Vers überhaupt nicht. Warum lässt Glauben Gnade zu?
Bis vor ein paar Jahren habe ich das nicht verstanden und ich habe auch nie darüber gelehrt – aber jetzt möchte ich es gerne mit dir teilen. Es kann Dich zu einem tieferen Frieden auf deinem Weg mit Ihm bringen. Zumindest hat es mir einen tieferen Weg eröffnet.
Die Welt von Abram
Abram kam aus dem chaldäischen Ur. Das ist das alte Sumer, heute der Irak, das Mesopotamien aus unseren Geschichtsstunden, in dem die Wiege der modernen Zivilisation stand. Ur war eine Hauptstadt, Sitz des Mond Kultes, also der Anbetung des Mondes gewidmet. (Gen. 11:27 – 12:4)
Das Ziggurat war das höchste Gebäude in Ur, errichtet auf dem höchsten Punkt. Wieso taten sie dies? Weil die Sumerer glaubten daß die Erde eine flache Scheibe war. Der Himmel versiegelte die Ränder und dahinter waren die Sterne und der Mond welche für sie unerreichbar und faszinierend waren. Die Erde wurde bestimmt durch den Mond und die Sterne. Ihr Leben war also vorherbestimmt, wiederholend, Rädchen in Rädern.
Die jährlichen Zyklen des Mondes und der Sterne, der Rhythmus vom pflanzen und ernten, das wechseln der Jahreszeiten ermöglichten das Leben. Aber die Götter die alles lenkten waren unerreichbar.
Wenn also ein Priester oder eine Priesterin die Tempeltreppe erklomm und auf dem Weg hinauf den Göttern der Erde Opfer brachte und dann die Spitze erreichte dann war das der Punkt an dem man dem Gott welcher die Sonne, den Mond und die Sterne erschuf am nächsten war. Dieser Gott war die Quelle ihrer Bestimmung, genannt der allerhöchste Gott – und vollkommen unerreichbar für die Menschen.
Die Riten des Tempels beinhalteten auch das man Sex mit dem Priester oder der Priesterin hatte. Man glaubte das die Götter dadurch motiviert wurden um die Saat im Boden fruchtbar werden zu lassen, sowie die Obstbäume und ebenfalls um die Jahreszeiten wechseln zu lassen. Und das selbst ihre Geschäfte aufblühten und „Frucht“ brachten. Das war Abrams Heimatstadt.
Manipulation
Die gesamte Kultur Mesopotamiens beruhte auf der Regelmäßigkeit des Mondes und der Sterne und der Manipulation der Götter und Göttinnen um diese Zyklen zu erhalten, von welchen ja das Leben abhing. Das Leben war vorhersehbar und rhythmisch.
Gerade diese Vorhersehbarkeit sollte sich in Abrams Leben verändern und diese Veränderung legt das Fundament dafür das „.. alles auf den Glauben gestellt, damit alles auf Gnade beruht“
Zieh hinaus
Der Herr erschien Abram und wies ihn an seine Stadt und sein Land zu verlassen so wie es in Genesis 12:1 hinterlassen ist. Es war mehr als nur eine Stimme. Während dieser Vision, diesem Besuch des Herrn wies Gott selbst ihn an 'Zieh hinaus' (Apostelg. 7:2 sagt: Er erschien Abram)
Das ist das hebräische Wort ‘lekhlekha', welches bedeutet: 'anweisen einer unverzüglichen Aktion'. Das heißt nicht erst in einer Woche oder einem Monat agieren. Es bedeutet: 'Zieh sofort hinaus' mit einem drängendem Unterton.
Radikal
Bedenke wie radikal dieser Umzug war. Sie verließen den bekannten Lebenszyklus. Sie ließen das Rad der Vorhersehbarkeit hinter sich und zogen in ein unbekanntes, fremdes Terrain. In Abrams Welt verließ niemand die Sicherheit und die Vorhersehbarkeit die man im Mond und in den himmlischen Göttern fand. Jeder Beschluss der das Wohlergehen betraf, beinhaltete den himmlischen Kalender sowie das manipulieren und besänftigen eines Gottes um dessen Segen zu erhalten. Alles blieb innerhalb der Lebenszyklen.
Als der Herr an Abram erschien trennte er Abram von dieser Vorhersehbarkeit, diesen religiösen Praktiken um die Götter zu besänftigen, zu manipulieren. Das ist der Moment in dem Er vom allerhöchsten Gott zum Allerhöchsten Gott wird. Dieser Gott kann nicht manipuliert werden.
Gott stieg aus den Göttern der Welt heraus und teilte sinngemäß folgendes mit (an Abram): „Im Gegensatz zu den Göttern, fürchte nicht meine Anwesenheit in deinem Leben, fürchte meine Allgegenwärtigkeit in deinem Leben.“ Er ist Gott. Buchstäblich. Später wird diese Furcht dargestellt als „der Beginn der Weisheit“. (Sprüche 1:7)
Und nun zu uns
Aus Zeit und Platzgründen muss ich hier pausieren um zu unterstellen daß das Fundament aller falschen Religion der Versuch des Menschen ist Gott zu manipulieren – wovon Gott Abram getrennt hatte. Gott so zu behandeln als sei er manipulierbar durch unsere religiösen Riten ist mindestens eine Sünde wenn nicht sogar Gotteslästerung.
Von Kain, der opferte was aus seinem eigenem Schweiß und seiner Mühe kam anstatt dem unschuldigen Blut eines geopferten Lammes, bis zu den Christen die noch extra abends in die Kirche gehen weil sie Gott zeigen/daran erinnern wollen das sie dringende Bedürfnissen haben. Falsche Religion erkennt man an dem Versuch des Menschen Gott zu manipulieren. Und dem Versuch IHN herabzustufen zu einem Gott der manipuliert und überzeugt werden kann um aktiv zu werden. Uns zu dienen anstatt das wir Ihm dienen.
Der Christ der denkt das lautestes Rufen seine Aufrichtigkeit ausdrückt oder der einen 100 Euro Schein dem Gastprediger zu Füßen legt damit Gott ...(denk dir was) ..antwortet, genest, beschleunigt – es macht keinen Unterschied wie gut gemeint es ist, Er ist Gott , und kein Gott der manipuliert werden kann.
Wir haben kein Frühstück so wie im Radisson Blu bei dem wir auswählen können welchen Teil von Gott wir manipulieren oder probieren wollen. So wie Abrams Nachbarn wahrscheinlich den Gott aussuchten der ihnen am geeignetsten erschien um das Geschäft zu segnen oder eine gute Ernte einzufahren. Der Gott der Heilung, dann muss ich dies tun. Der Gott der Versorgung, dann tu ich jenes. Der Gott der Beförderung, jetzt muss ich dieses tun.
Er kann nicht manipuliert werden.
Und nicht nur das. Als Gott aus dem Kalender und dem Rhythmus von Abrams Welt trat, zeigte er uns das er, im Gegensatz zu allen anderen Göttern, nicht manipulierbar ist sondern auch noch unvorhersehbar.
Und damit beginnen wir auch zu verstehen warum es aus dem Glauben kommen muss, was auch Beziehung beinhaltet, und nicht aus einer Formel – so das es aus Gnade ist. Trete aus dem religiösen Rad … bis nächste Woche,
seid gesegnet
John Fenn / übersetzt THJ