ich habe euch auf die Reise mitgenommen, die ich gereist bin, um die Bedeutung zu entdecken, die hinter der Aussage steht: „Es ist aus Glauben, damit es durch Gnade ist“ (Römer 4,16) Wie ich letzte Woche erwähnt habe, habe ich über diesen Vers jahrzehntelang nachgedacht und nun teile ich das mit, was ich in dieser Zeit über seine Bedeutung gelernt habe.
Aus der letzen Woche wirst du dich an folgendes erinnern: In dem Sammelsurium von Göttern wurden die Nachbarn Abrams dahingehend benutzt, dass sie diese beschwichtigten und manipulierten. Wir sahen wie Gott dem Abram erschien und sich selbst als derjenige offenbarte, der nicht wie die anderen Götter manipuliert werden konnte; und er ist unvorhersehbar.
Von Religion zum Glauben
Als Abram die vorhersehbaren manipulierbaren Götter verließ, um mit dem Allerhöchsten Gott zu wandeln, verließ er die religiösen Bemühungen etwas zu tun, um diesen Gott zu beschwichtigen. Dieser Gott konnte nicht manipuliert werden. Er war unabhängig und unvorhersehbar.
Als Gott Abraham aus den Ritualen der Religion herausholte, legte er die Grundlage für das was wir heute haben. Wenn eine Person erst einmal Rituale hinter sich lässt, dann erfordert das eine eins zu eins Beziehung mit Gott. Abram konnte nicht mehr länger dem Mond oder den Sternen opfern, um vorherzusehen, ob seine geschäftlichen Unternehmungen erfolgreich sein würden, nur Gott konnte das vorhersagen. Wenn Abram daher seinen Segen wollte um zu erfahren, ob eine Handlung gesegnet sein würde, dann musste er IHN kennen.
Der Freund Gottes
Wenn Gott sich selbst dem Abram als nur einer aus dem Sammelsurium der Götter, als der Größte von ihnen, offenbart hätte, dann hätte Abram einfach mit der ritualisierten Religion weitergemacht und versucht Gott zu beschwichtigen und zu manipulieren. Er hätte versucht die Zukunft seines geschäftlichen Handelns zu erraten, indem er X getan hätte, damit Gott Y tun würde.
Nachdem er sich selbst ein für allemal von Religion getrennt hatte um Gott wirklich kennen zu lernen und mit ihm zu wandeln, da hörten auch all seine Bemühungen auf Gott zu manipulieren, weil er ihn dann wirklich kannte. Freunde manipulieren Freunde nicht. Abram ist der einzige Mensch im Alten Testament, der „Freund Gottes“ genannt wurde. Nicht Moses, nicht Elia, nicht Noah oder Henoch oder Adam. Nur Abraham wird der Freund Gottes genannt. Er ist der Vater unseres Glaubens, weil er aus der Religion ausbrach und sich in eine Beziehung begab und über die Beziehung in eine Freundschaft. ER wandelte in den Realitäten des Neuen Testamentes.
Viele von uns kennen den Herrn lange genug und haben Rituale gesehen oder vielleicht selbst an verschiedenen religiösen Handlungen teilgenommen und damit versucht Gott zu manipulieren. Sie haben versucht die Zukunft in ihrem Leben zu erraten und haben sich damit genau wie einer von Abrams Nachbarn in der Vorhersehbarkeit ihrer Religion bewegt. Denn, wenn das etwas ist, dann ist es nichts Anderes als falsche menschengemachte vorhersehbare Religion.
Religion ist eine Sache um in Wirklichkeit Kontrolle über Menschen aufrecht zu erhalten, man kehrt zu den Priesterinnen von Ur zurück, muss im Tempel sein, wenn die Türen offen sind, muss die richtigen Opfer bringen und das Richtige sagen, andernfalls wird man nicht gesegnet. Und das war durch die ganze Geschichte bis herauf zu den heutigen Religionen so, die das Geben, die Zeit, die Kleidung, die Worte bestimmen und sogar vorgeben mit wem und mit wem man nicht sozial verkehren darf. (Sicherlich soll man nicht mit der Familie verkehren, die die Gemeinde verlassen hat und von der jeder weiß, dass sie Dämonen haben!)
Hundertfache Rückerstattung
Für mich? Es war zwischen 1978 und 1979 im ersten Jahr, als Barb und ich verheiratet waren und ich im PTL Club in Charlotte, North Caroline bei Jim und Tammy Bakker arbeitete. Mein Gehalt betrug $150,00 pro Woche, wovon ich $111,50 nach Hause brachte. Wir zahlten davon 11,50$ oder 15,00$ den Zehnten, je nachdem ob wir die 3,50$ extra nötig hatten oder nicht. Zu der Zeit damals konnte man für $2,89 in ein örtliches Red Lobster Restaurant gehen und dafür so viel wie man wollte von einem Popcorn-Krabbengericht essen. Das war ein riesiges Festessen, weil viele unserer Mahlzeiten damals aus Kräckers auf einer Kuchenplatte, einer winzigen gewürfelten Zwiebel, einem kleinen Stück Käse, der im Ofen geschmolzen worden war und einem Klecks Senf bestand – das war das Abendessen. Oft, sehr oft!
Dann hörten wir von der Lehre der hundertfachen Rückerstattung, bei der jemand Markus 4,20 aus dem Kontext genommen hatte und behauptete dieser Vers würde über Geld sprechen und besagen, dass wenn du Gott gibst, er es dir hundertfach wieder erstatten würde. Wir waren erst 20 Jahre alt, was wussten wir schon? Also gaben wir jede Woche 15$ und erwarteten jeden Tag 1500$ zurück. Es geschah nie und es fühlte sich auch in unserem Geist nicht richtig an. Irgendetwas daran war falsch.
Barb konnte es unterscheiden. Wir haben davor den Zehnten gegeben, weil wir Gott und sein Volk liebten. Nun gaben wir den Zehnten, weil wir etwas zurück erwarteten. Wir hatten uns von dem „aus Liebe heraus zu geben“ dahin bewegt, dass wir gaben um etwas zu bekommen und das war falsch. Also sprachen wir danach ein Gebet der Umkehr und der Herzensanpassung und seither haben wir nur mehr aus Liebe heraus gegeben. Gnade ermächtigt uns das Richtige zu tun, nicht als eine Erlaubnis nicht zu geben oder nicht richtig zu handeln, sondern sie ermächtigt uns mit ganzem Herzen richtig zu handeln.
Rituale, die im modernen Glauben reichlich vorhanden sind, sind solche wie: Hundertfache Rückerstattung, das positive Bekenntnis, bete das Gebet X die nächsten 30 Tage und siehe du erhältst das Resultat Y, versammle Menschen in einem Stadium, damit sie aus voller Kehle zu Gott schreien, um ihn zu überzeugen, dass er Erweckung sendet (und das zu dem Gott, der wirklich bereits in ihnen lebt und der ihre Gedanken kennt, bevor sie sie noch denken) und damit machen sie Gott in einer seltsamen Verdrehung zu ihrem Gegner. Viele Christen verhalten sich wie die Einwohner von Ur und versuchen Gott zu manipulieren!
Alle Dinge sind möglich
Zurzeit als Abram in Ur zuhause war, gab es einen Gott für jeden Anlass und daher kannten die Einwohner von Ur die Motive jedes einzelnen Gottes. Da gab es einen Gott, der das Getreide segnete, einen Gott für das Vieh, einen Gott für den Handel, einen Gott der heilte, einen Gott der beschützte, einen Gott für ein neues Baby, einen Gott für die Toten. Jeder Gott hatte eine spezifische Absicht und daher kannten sie die Motive jedes Gottes. Sie konnten jeden gemäß der Situation beschwichtigen und manipulieren.
Als Gott bewies, dass er keiner von denen war, die durch ein Ritual manipuliert werden konnte, machte das eine persönliche Beziehung erforderlich. Er offenbarte sich als unvorhersehbar und das erschütterte Abrams Welt. Und doch ist es erst die Tatsache, dass er nicht manipuliert werden kann, die den Glauben möglich macht. Wenn Abram X tun könnte, damit Gott Y tun würde, dann ist dabei Glauben nicht involviert, noch möglich. Es ist nur ein Ritual – eine auf Werken basierende Errettung, nicht eine auf Beziehung beruhende Errettung.
Weil Gottes Motive und Gedanken nicht durch Rituale vermutet und entdeckt werden können, sind alle Dinge möglich. In Ur erhielt das Opfer X immer das Resultat Y, nicht mehr und nicht weniger. Weil Gott nicht durch X manipuliert werden kann, nimmt das die Grenzen weg – alle Dinge sind wahrhaft möglich. Vor Abraham hatte Glauben keinen Platz in der Religion.
Welch ein Risiko
Wenn dieser Gott, der Abram mit der Absicht erschienen war, um ihn aus vorhersehbaren religiösen Ritualen heraus- und in eine Beziehung hineinzuführen, ein schlechter Gott war, dann hatte Abram eine Katastrophe riskiert. Zumindest hatte er bei den Ritualen der Götter gewusst, was er bekommen würde: Ein Lamm, das in der Zeit, in der die Schafe Junge bekamen, geopfert wurde, sorgte für fünfzig gesund geborene Schafe oder so auf die Art. Tatsächlich bedeutet es nun für Abraham Gott zu kennen, dass er alles für die Tatsache verlieren musste, dass es da keine Obergrenze gab, was hieß, dass da auch keine Untergrenze von dem war, was er bekommen würde.
Bei dem Opfer von einem Lamm, um fünfzig zu bekommen, wusste er zumindest, dass er vielleicht ein Minimum von fünfundvierzig geborenen Lämmern erhalten würde. Aber mit keinem Ritual, was eigentlich tatsächlich dazu diente dem Abram Vertrauen in das Ritual zu geben und dann in Ausdehnung davon Vertrauen in die Götter, musste er nun dem Charakter Gottes selbst vertrauen. Er musste besser ein guter Gott sein!
Die Weise wie Gott Abram seine Güte zeigte war durch die Empfängnis und die Geburt von Isaak. Beachte, dass Abram einen sehr starken Sinn von Individualität hatte, denn als der Herr ihm erschien fragte Abram ihn (in 1 Moses 15,2): „Was wirst du mir geben, wo ich doch kinderlos bin!“ Das ist kühn. Das ist stark. Das ist vertrauensvoll.
Bei diesem Gott ist der Einzelne wirklich von Bedeutung, was wiederum hervorhebt, dass Gott Beziehung sucht und keine Rituale von uns will. Es ist dieses starke Bewusstsein von ihm selbst, dass Abram zu solch einem Freund Gottes machte. Wer sonst würde es wagen Gott zu kennen? Betrachte, dass Gott Abraham, Isaak und Jakob erschien, während um sie herum Menschen religiöse Handlungen vollzogen um die Götter zu manipulieren, damit sie das Getreide oder den Viehbestand oder das Leben segneten. Welche Kühnheit hatte Jakob, dass er mit Gott kämpfte! Welche Kühnheit hatte sein Großvater, dass er fragte: „Was wirst du mir geben?“
Roboter
Religion nimmt das Individuelle weg um roboterhafte Drohnen (Arbeitsbienen) zu machen. Tue X und Gott tut Y. Wenn du gesegnet werden willst, dann komm Sonntagabend und Mittwochabend, damit Gott wissen wird wie dringend deine Not ist. Lass deine Haare lang, damit du Gott nicht beleidigst. Gib um zu bekommen, lass den großen Propheten für dich mit Gott reden und lass ihn dir ein Wort geben – all das sind Rituale, Manipulation und darin liegt überhaupt nichts Individuelles – nichts was es erfordert, dass ein Individuum tatsächlich Gott kennen lernt. Doch genau das ist die Sache, die uns Abram vorstellt – er war der Freund Gottes.
Der Einzelne zählt. Um es auf heute zu beziehen: Gott lebt im Inneren von uns. Jesus sagte den Jüngern (und allen, die mit ihm in Zukunft in Gehorsam wandeln würden): „Nun nenne ich euch meine Freunde.“ Das ist es wie sehr er den Einzelnen wertschätzt, wie sehr er dich als ein einzigartiges von seinen Kindern wertschätzt. Er schätzt jeden von genug um in unserem Inneren zu leben! Wie wagen wir es dann, uns zu den Praktiken von Ur zurück zu begeben und ihn so zu behandeln als ob er irgendwo da draußen ist und wie einen der manipuliert werden könnte! Nein, ER ist in uns drin! (Joh. 15,15)
Die Belohnung Abrams, dass er das Risiko eingegangen ist dem Charakter Gottes zu vertrauen, war Isaak. Gottes Güte war bewiesen, als er Sarah, das Eine gab, von dem sie wusste, dass sie es niemals haben konnte, aber was sie am meisten begehrte: Einen Sohn. Tatsächlich legt Hebräer 11,11 klar: Sarah empfing und gebar einen Sohn, als sie schon über das gebärfähige Alter hinaus war, weil sie den für treu hielt, der es ihr versprochen hatte. Sie beurteilte Gott als treu. Nur Freunde kennen einander genug um richtende Urteile über ihren Charakter, wie diesen, zu treffen. Erstaunlich. Nicht ein Ritual, das hier gefunden werden kann, sie kannten einander.
Wenn Gott gut ist, was er Abraham und Sarah bewiesen hat, dann liegt da Sicherheit in der Unsicherheit, dass wir nicht in der Lage sind Gott zu manipulieren. Es liegt Sicherheit darin, nicht all seine Absichten zu kennen. Sicherheit liegt darin, seinen Verheißungen zu vertrauen. Die Tatsache, dass er nicht manipuliert werden kann und nicht vorhersehbar ist, dass seine Motive nicht unterschieden werden können – das macht ihn sicher, weil er gut ist.
Daher geschieht es durch Glauben, damit es durch seine Gnade ist.
Zum ersten Mal in der religiösen Geschichte des Menschen ist großartiger und wunderbarer Erfolg für den Einzelnen möglich oder wirkliches und schreckliches Versagen, entsprechend dem wie jemand mit Gott wandelt. Für immer ist die Tretmühle der vorhersehbaren Rituale vorbei, weil der Mensch dazu befreit ist Gott zu kennen und das Unmögliche zu träumen. Glaube unterminiert und setzt Rituale und Tempel außer Gebrauch, wirft sie auf den Stapel des Irrelevantem, weil er weiß, dass Christus in uns ist und er ist die Hoffnung der Herrlichkeit. Mehr darüber nächste Woche.
Seid gesegnet
John Fenn
Übersetzung: RSt.
www.cwowi.org